Hauch der Verdammnis
müssen.«
»Aber wenn ich dein Handy habe ...«, begann Katharine.
Rob unterbrach sie. »Ich besorge mir ein anderes. Phil Howell hat eins. Sein Wagen steht noch hier, also ist er sicher auch noch in der Nähe. Ich ruf dich an und geb' dir die Nummer, sobald ich es habe.«
Katharine fuhr zurück zum Piilani Highway, und Rob und Al Kalama eilten ins Computercenter.
Weniger als eine Minute darauf saß Al vor dem Terminal neben dem Computer, an dem Phil arbeitete. Al wartete kaum ab, bis Rob ihn Phil vorgestellt hatte. Noch bevor ein Bild auf dem Monitor erschien, flogen seine Finger über die Tastatur.
Während sich Kalama durch das Internet navigierte, wandte sich Rob an Phil Howell. »Ich muss mir mal dein Handy ausleihen, Phil«, sagte er. Als er keine Antwort bekam, warf er einen Blick auf den Monitor, vor dem der Astronom saß. Die Ergebnisse des Programms, das er gestartet hatte, wurden endlich angezeigt. Der Bildschirm zeigte ein neues Fenster, in dem eine Liste der vierundzwanzig Dateien zu sehen war, die der Computer produziert hatte. Jede dieser Dateien enthielt die Resultate einer von vierundzwanzig Ersetzungsgleichungen, die man auf die Originalsequenz von vier Buchstaben anwenden konnte.
Neben jeder Datei wurde angezeigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass die Buchstabensequenz den DNS-Code repräsentierte.
Die vierte Datei von unten war markiert. Daneben stand: 79%.
Rob runzelte die Stirn. »Bedeutet es das, was ich glaube?« fragte er Howell.
Der Astronom nickte. Als sich das Fenster geöffnet und er die vierte Reihe von unten gelesen hatte, war ihm ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Seine Stimme zitterte vor Erregung. »Ich glaube schon. Zumindest glaubt es der Computer.« Langsam schüttelte er den Kopf, als könne er nicht wirklich glauben, was er da sah. »Mein Gott«, flüsterte er. »Was ist, wenn es tatsächlich stimmt?«
»Wenn was stimmt?« fragte Al Kalama von seinem Terminal, aber Phil hatte sich bereits wieder so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er die Frage gar nicht mitbekam. Noch bevor Al sie wiederholen konnte, öffnete sich auf seinem eigenen Bildschirm ein Fenster. Es enthielt einen Zeitungsausschnitt aus der Chicago Tribune - eine Meldung über den Tod eines gewissen Kevin O'Connor. Der sechzehnjährige Junge sei an nicht näher beschriebenen »Atemproblemen« gestorben.
»Willst du mir nicht sagen, was hier abgeht?« fragte er Rob.
Rob, der fasziniert Phils Bildschirm beobachtet hatte, wandte sich wieder Al zu. »Takeo Yoshihara führt Menschenversuche durch«, sagte er ohne Einleitung. »Ka-tharines Sohn ist einer von denen, mit denen er experimentiert.«
Al Kalama stieß einen leisen Pfiff aus, aber er stellte keine weiteren Fragen. Statt dessen sagte er nur: »Wie können wir das Schwein aufs Kreuz legen?«
»Es gibt ein Verzeichnis im Computer auf seinem Anwesen«, sagte Rob. »Darin sind die Dateien gespeichert, von denen Katharine sprach, bevor sie losfuhr. Wir glauben, dass diese Dateien alle Informationen über das Projekt enthalten.«
»Was ist mit dem Jungen?« fragte Al Kalama. »Was können wir für ihn tun?«
Darauf wusste Rob keine Antwort.
Da er wusste, dass er Phil Howell nicht mit der Frage nach so etwas Trivialem wie einem Handy von seinem Monitor loseisen konnte, suchte er selbst danach, und als er es gefunden hatte - in der rechten Brusttasche von Howells Hemd -, bemerkte der Astronom nicht einmal, dass Rob es herauszog.
»Kath?« sagte er einen Moment später, nachdem er seine eigene Nummer gewählt hatte. »Es sieht aus, als hättest du recht. Sei vorsichtig.« Er gab ihr die Nummer des Telefons durch, das er sich gerade angeeignet hatte, und beendete das Gespräch.
Noch immer wusste er nicht, wie man Michael Sundquist helfen konnte.
Katharine wurde verfolgt.
Sie wusste es so sicher wie ihren eigenen Namen.
Die Scheinwerfer waren angegangen, als sie in Puunene links abgebogen war. Im Rückspiegel hatte sie beobachtet, dass der Wagen hinter ihr blieb, auch als sie scharf rechts in die Hanson Road abbog, die Abkürzung zum Hana Highway.
Woher hatten die gewusst, dass sie hier vorbeikommen würde?
Wurde ihr Wagen angezapft?
Natürlich wurde er das - die Vorrichtung, mit der sich das Tor automatisch öffnen ließ, sendete zweifellos ein Signal aus, das Takeo Yoshiharas Männer orten konnten.
Sie spielte mit dem Gedanken, von der Hanson Road abzufahren und eine der schmalen Straßen durch die Zuckerrohrfelder nach
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