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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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wohin, überall ...
    Und dann fiel es ihr ein: der Schädel.
    Der Schädel von den Philippinen - und der Grund, warum er für das Serinus-Projekt von solchem Interesse war. Der junge Mutant - Katharine war sich mittlerweile sicher, dass es sich bei dem ermordeten Kind um einen Mutanten handelte - hatte am Rand des Vulkans gelebt und die Dämpfe aus dem Krater eingeatmet. »Die Große Insel«, sagte sie. »Wenn wir ihn dorthin schaffen, wo der Ausbruch stattfindet, kann er dort vielleicht atmen.«
    Nach kurzem Zögern sagte Rob: »Vielleicht hast du recht. Aber er muss auch atmen können, während du ihn aus dem Gebäude schaffst. Und dann noch einmal zehn bis fünfzehn Minuten. Kann er das?«
    Katharine zögerte keine Sekunde. »Ich werde dafür sorgen.«
    »Wann bist du auf dem Anwesen?«
    Katharine sah auf ihre Uhr. Es war kurz nach halb zehn. »Ich komme gerade nach Hause«, sagte sie und überschlug, wie lange es dauern würde, ein paar Sachen einzupacken und dann zum Anwesen zu fahren. »Ich denke, ich müsste gegen zehn da sein. Hoffentlich lassen sie mich überhaupt rein.«
    »So etwas solltest du nicht sagen«, entgegnete Rob. »Du solltest es nicht mal denken. Pack das Nötigste ein und fahr los. Wenn wir Glück haben, kriegen wir alles, was wir brauchen, ein paar Minuten, nachdem du mit Al online geschaltet bist. Was glaubst du, wie lange es dauert, bis du eine Möglichkeit gefunden hast, ihn aus dem Gebäude zu schaffen?«
    »Wieviel Zeit habe ich denn?«
    »Ich wünschte, ich wüßte es.«
    »Also gut, ich sage dir Bescheid, wenn ich da bin. Kann ich mit Al über den Computer sprechen?«
    »Aber sicher. So einfach, als würdest ihr in der Schulklasse Zettel austauschen.«
    Katharine lächelte bitter. »Warum kann ich das nicht so ganz glauben?«
    »Na ja, ich dachte, ich versuch's mal.« Als Rob nach einer kurzen Pause wieder sprach, klang seine Stimme plötzlich scheu. »Katharine? Sei bitte vorsichtig, okay?«
    Es waren nicht nur die Worte, sondern auch der Tonfall. Plötzlich fühlte sich Katharine etwas leichter, als sie langsam die Einfahrt hinunterfuhr. »Du machst dir keine Vorstellung, wie vorsichtig ich sein werde«, sagte sie sanft. »Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wieviel Mut es mir macht, nur mit dir zu reden, während ich langsam diese Straße entlangfahre. Erinnere mich daran, dass ich nie mehr ein Haus miete, das am Ende einer langen, dunklen Straße liegt.«
    »Worüber soll ich reden?«
    »Das ist mir egal. Sag mir, dass ich keine Angst haben soll, dass niemand in meinem Haus auf mich lauert, dass mit Michael alles gut wird und dass du mich, wenn alles gut ausgeht, heiraten und wie ein Ritter in funkelnder Rüstung von all dem befreien wirst.«
    »Also gut.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, also gut. Zu allem. Du hast mir einen Antrag gemacht. Ich habe angenommen. In deinem Haus ist niemand. Du holst dir, was du brauchst. Dann fährst du zum Anwesen, und wir knacken den Computer und enthüllen Yoshiharas schmutzige kleine Geheimnisse. Dann hole ich dich und deinen Sohn, der lernen muss, mich zu mögen, und dann leben wir glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende.«
    Katharine schwieg. Dann sagte sie: »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Sie hatte die Lichtung erreicht. Katharine spähte in die Dunkelheit. Sie sah keinen anderen Wagen.
    »Ich komme darauf zurück«, sagte sie. »Ruf mich in einer halben Stunde wieder an. Wenn ich mich nicht melde, hast du mich angelogen, und es war doch jemand in meinem Haus.«
    »Ich würde dich nie anlügen. Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt.«
    »Eine toller Zeitpunkt, um mir das zu sagen«, seufzte Katharine. »Trotzdem hat es mir gut getan. Bis später.«
    Sie unterbrach die Verbindung und blieb noch einige Sekunden im Wagen sitzen, in denen sie Mut sammelte, um ins Haus zu gehen. Als sie es betrat, schaltete sie das Licht an und sah sich um. Sie erwartete beinahe eine Szene wie aus einem Film, nachdem die Mafia jemandem einen Besuch abgestattet hat.
    Es sah alles genauso aus, wie sie es zurückgelassen hatte.
    Nichts war angerührt worden.
    Katharine warf schnell ein paar Sachen in einen kleinen Koffer, damit es aussah, als wolle sie ein paar Tage auf dem Anwesen verbringen. Als sie daran dachte, was in den nächsten Stunden auf sie zukommen würde, fügte sie noch einige Dinge hinzu.
    Nach nicht einmal fünf Minuten saß sie wieder in ihrem Auto, auf dem Weg zu Takeo Yoshiharas Anwesen, was immer sie dort erwarten

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