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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Kula zu nehmen. Aber obwohl sie schon abgebremst hatte, entschied sie sich im letzten Augenblick anders, als sie die enge Straße sah, die in der Finsternis verschwand.
    Eine Finsternis, die ihr düsterer erschien als sonst.
    Wenn sie eine dieser Straßen nahm und sich verfuhr, konnte sie sicherlich eine Stunde in Kula oder Pukalani herumirren, bevor sie den Weg nach Makawao fand. Schlimmer noch, wenn der Wagen, der sie verfolgte, sie überholte und von der Straße drängte ...
    Sie schüttelte die Vorstellung ab und sagte sich, dass sie wieder an Paranoia litt, aber im gleichen Augenblick tauchte - unerwartet und unaufhaltsam - das Bild von Ken Richter vor ihr auf, der in der riesigen Blutlache lag, und die Angst, die sich den ganzen Tag über in ihr aufgebaut hatte, schlug wieder zu. Wenn sie nicht gezögert hatten, Ken Richter zu erschießen, warum sollten sie dann zögern, sie selbst zu töten?
    Als der Wagen hinter ihr hupte und dann an ihr vorbei in die Nacht brauste, zuckte sie so heftig zusammen, dass ihr der Sicherheitsgurt in die Schulter schnitt.
    Das reicht! schalt sie sich. Wenn du dich nicht beruhigst, hast du keine Chance, Michael zu retten.
    Sie beschleunigte und fuhr zügig weiter, bis sie die Kreuzung erreichte, von der eine Straße zum Hana Highway führte. Ein paar hundert Meter weiter bog sie ab und fuhr die Straße zum Haleakala hinauf. Sie fuhr ruhig weiter, bis sie in Haliimaile an die Abkürzung kam, die durch die Zuckerrohrfelder führte und sie schließlich zur Baldwin Road bringen würde, nur etwas mehr als einen Kilometer unterhalb von Makawao.
    Instinktiv heftete sie ihren Blick auf die beiden Scheinwerfer in ihrem Rückspiegel.
    Sie preßte die Lippen aufeinander und fuhr auf die linke Abbiegespur.
    Der Wagen folgte ihr.
    Sie ging mit dem Tempo herunter, bis sie fast mitten auf der Kreuzung war. Dort gab sie plötzlich Gas, bog scharf nach rechts ab und mogelte sich in eine Lücke in den bergauf fahrenden Verkehr, die so klein war, dass der Fahrer des Wagens, den sie geschnitten hatte, wütend hupte. Katharine kümmerte sich nicht darum, sondern schaute in den Seitenspiegel.
    Der andere Wagen war nach links abgebogen, und sie sah, wie seine Rücklichter auf der Straße verschwanden, die bergab nach Haliimaile führte.
    Sie fühlte sich erleichtert, auch wenn sie sich etwas albern vorkam. Immerhin gelang es ihr, ihre Angst im Zaum zu halten, bis sie zu der Abzweigung auf der Olinda Road kam, zu der dunklen, schmalen Straße zu ihrem Haus.
    Ihr Fuß bewegte sich vom Gaspedal zur Bremse, als habe er einen eigenen Willen. Der Explorer rollte aus. Seine Scheinwerfer erhellten die Straße und vertrieben die Schatten bis zur ersten Kurve der Straße, die sich durch den Eukalyptuswald wand.
    Die Straße schien leer zu sein.
    Verdächtig leer.
    Sie stellte sich vor, wie jemand sie beobachtete, während sie im Haus eine Tasche packte, damit es so aussah, als wolle sie wirklich eine Nacht auf Takeo Yoshiharas Anwesen verbringen.
    Wann würden sie kommen?
    Würden sie sie in ihrem Haus überfallen?
    Oder würden sie warten, bis sie auf dem Anwesen war?
    Hör auf!
    Niemand ist dir gefolgt, niemand wartet auf dich.
    Gerade in dem Augenblick, als sie den Fuß wieder auf das Gaspedal stellen wollte, klingelte das Handy und erschreckte sie so sehr, dass sie laut aufschrie. Sie suchte in ihrer Tasche, klappte das Gerät auf und hielt es ans Ohr. »Rob?«
    »Ja, ich bin's«, sagte die vertraute Stimme. »Zwei Dinge. Erstens: Von einem Computer außerhalb des Anwesens kommt Al nicht an das Serinus-Projekt heran. Aber es gibt eine Möglichkeit. Wenn du da bist, musst du zu irgendeinem Computer - am besten zu dem in meinem Büro - gehen und dich mit dieser Nummer verbinden. Hast du was zu schreiben?« Katharine holte einen Stift aus ihrer Tasche, und Rob diktierte ihr die Telefonnummer. »Wenn du von meinem Büro aus die Verbindung hergestellt hast, kann er mein Terminal sozusagen als Sklaven benutzen, und Yoshiharas zentraler Server merkt nicht, dass er von außen hereinkommt.«
    »Und die andere Sache?«
    »Michael«, sagte Rob. »Wir brauchen einen Ort, wohin wir ihn bringen können.«
    »Zuerst müssen wir ihn rausholen.«
    »Ich denke, das schaffen wir. Die große Frage lautet, wohin bringen wir ihn?«
    Katharine hatte es vermieden, sich diese Frage zu stellen. Jetzt konnte sie sie nicht länger verdrängen. Wenn Michael wirklich keine frische Luft mehr atmen konnte, wohin sollten sie dann gehen? Egal,

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