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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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schon jahrelang - wir haben schon Dutzende Male zusammen getaucht -, und er ist der zuverlässigste und pünktlichste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Jeden Abend macht er seinen Laden um Punkt sieben zu, aber er ist mindestens noch bis halb acht da. Dann räumt er auf und bereitet alles für den nächsten Morgen vor. Und wenn er Tauchtermine hat, dann ist er oft bis neun oder zehn hier. Ich werde nachsehen.«
    Sie stiegen aus und näherten sich dem Laden. Sie hatte zwar selbst nach vernünftigen Erklärungen dafür gesucht, dass Ken Richter nicht ans Telefon gegangen war, aber auch Katharine hatte das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Sie stellte sich mit Rob vor das Schaufenster, hielt die Hand über die Augen und spähte hinein. In der Dunkelheit war lediglich ein blaues Neonzeichen zu erkennen.
    Es schien jedoch alles wie immer zu sein, bis sie um das Gebäude herum gegangen waren. Rob deutete auf die Theke. Im bläulichen Licht des Neonzeichens lagen gut sichtbar einige Papiere verstreut.
    »Ken läßt nie etwas herumliegen«, sagte Rob. »Deshalb ist er so ein großartiger Taucher. Er hasst es, wenn nicht alles seine Ordnung hat.« Sie schlichen zur Hintertür, wo Rob in die Knie ging und seine Hand unter ein großes Metallfass schob, das auf vier kleinen Holzblöcken ruhte.
    »Was suchst du?« fragte Katharine.
    »Dasselbe, was Michael und seine Freunde an dem Abend gesucht haben, als sie tauchen gingen: den Schlüssel.« Eine Sekunde später hatte er ihn gefunden, in derselben magnetisierten Metalldose, in der auch Josh ihn vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Rob schob den Schlüssel ins Schloß, drehte ihn herum und öffnete die Tür. Er griff nach innen, suchte nach dem Lichtschalter, fand ihn und schaltete die Beleuchtung ein.
    Es dauerte eine Sekunde, bis Rob erkannte, was geschehen war, so sehr hatte ihn das grelle Licht geblendet. Aber dann sah er die Blutlache, in der Ken Richters Kopf lag, und es drehte ihm fast der Magen um. »O Gott«, flüsterte er mit erstickter Stimme.
    »Was ist?« fragte Katharine hinter ihm. »Was ist ...« Sie beendete die Frage nicht, als sie einen kurzen Blick auf Ken erhaschte. Einen Augenblick lang schien die Zeit zu gefrieren, während sie die scheußlich zugerichtete Leiche anstarrten. Katharine ergriff Robs Arm. »Das ist Ken, nicht wahr? Ken Richter.«
    Rob konnte nichts sagen. Er machte einen Schritt auf seinen toten Freund zu.
    Katharine hielt ihn fest. »Nein«, sagte sie. »Fass ihn nicht an. Fass hier gar nichts an, Rob. Wir müssen die Polizei rufen.« Rob bewegte sich nicht, aber er antwortete ihr auch nicht. Katharine fragte sich, ob er sie überhaupt gehört hatte. Als sie ihn erneut ansprechen wollte, fand er seine Stimme wieder.
    »Geh zum Wagen und ruf sie über das Handy an. Dann komm zurück.«
    »Sollten wir nicht draußen auf die Polizei warten?«
    Rob schüttelte den Kopf. »Wenn die Polizei erst einmal hier ist, haben wir keine Möglichkeit mehr, uns umzusehen. Sie werden alles absperren, und ihre erste Frage wird lauten, was wir hier zu suchen hatten.«
    »Und wenn wir ihnen einfach die Wahrheit sagen?«
    Rob wandte seinen Blick von der grausigen Szene ab, die sich ihm auf dem Boden des Hinterzimmers bot. Er legte Katharine die Hand auf die Schulter und sah ihr in die Augen. »Was sollen wir ihnen denn erzählen, Kath? Die Wahrheit? Glaubst du etwa, die lassen uns so einfach gehen, wenn wir behaupten, dass Takeo Yoshihara in diese Sache verwickelt ist? Glaub mir, sie wären nicht allzu froh, wenn wir einen der reichsten Männer von Maui des Mordes bezichtigten. Genausogut könnten wir einen von den Baldwins oder den Alexanders beschuldigen. Außerdem würde Yoshihara sofort davon erfahren, wenn wir irgendeinen Verdacht gegen ihn äußerten. Wenn er nicht davor zurückgeschreckt ist, Ken Richter umbringen zu lassen, um sein Projekt zu schützen, glaubst du, er hätte dann irgendwelche Skrupel in bezug auf dich, mich oder Michael? Michael wäre innerhalb einer Stunde tot, und ich würde wetten, dass wir noch vor dem Morgen einen tödlichen Unfall hätten. Wir können uns nur dumm stellen und so viel herausfinden wie möglich. Und wir können auf keinen Fall riskieren, von der Polizei verhört zu werden. Ein Fehler, und alles wäre vorbei. Michael hätte dann keine Chance mehr.«
    Die warme hawaiianische Abendluft schien mit einemmal kühler geworden zu sein. Katharine wurde klar, dass Rob recht hatte.
    Sie ging zum Wagen, nahm Robs Handy

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