Hauch der Verdammnis
Schreibtisch, in dem ehemaligen Schlafzimmer dagegen mehrere Tische, auf denen Fotos, Zeichnungen und sogar einige Modelle traditioneller polynesischer Gebäude zu sehen waren. Das ganze sah nach einem heillosen Durcheinander aus, und Katharine hoffte, dass wenigstens Rob sich darin zurechtfand. Er hatte mindestens achtmal so viel Platz wie sie in ihrem Büro im New Yorker Museum. Offensichtlich stattete ihn Takeo Yoshihara mit allem aus, was er brauchte. An einer Wand des größeren Zimmers stand ein Tisch mit Robs Computer, Druckern, einem Scanner und ein paar anderen Geräten, deren Zweck Katharine hätte raten müssen.
»Kannst du eine Online-Verbindung herstellen?« fragte sie. »Ich möchte mit einigen Unterlagen im Museum beginnen. Ich erinnere mich an etwas, das unserem Schädel ähnlich sieht.«
»Ich habe eine bessere Idee«, sagte Rob. »Gib mir mal bitte die Polaroids.«
Mit fragendem Blick holte Katharine die Fotos von dem Schädel aus ihrer Tasche und sah dann zu, wie Rob sie auf das Scannerbett schob und ein Programm aufrief, mit dem er die Bilder bearbeiten konnte. In rascher Abfolge tippte er Befehle ein und klickte mit der Maus. Ein paar Minuten später erschienen auf dem Bildschirm acht verschiedene Ansichten des Schädels aus dem Regenwald. Jedes Bild zeigte ihn aus einem anderen Winkel.
Sechs weitere zeigten den Kiefer.
Rob erhob sich. »Jetzt musst du ein paar unverwechselbare Eigenschaften aussuchen, etwas, das dir helfen würde, wenn du ähnliche Schädel und Kiefer suchen müsstest.«
Katharine setzte sich auf seinen Stuhl und machte sich mit dem Programm vertraut. Bald war sie in der Lage, die einzelnen Bilder zu zoomen. Fünf Minuten später hatte sie eine Auswahl getroffen, und Rob zeigte ihr, wie man die kleinen Felder, die sie mit dem Cursor umrissen hatte, kopierte, so dass sie wie Teile eines Puzzles auf dem leeren Bildschirm erschienen. »Aber das sind nur Fragmente«, wandte Katharine ein. »Selbst wenn du sie alle zusammensetzt, hast du keinen vollständigen Schädel.«
»Willst du wetten?« fragte Rob grinsend. Offenbar würde sie diese Wette verlieren. »Wir sagen dem Computer, dass er grafische Entsprechungen für diese Teile suchen soll«, erklärte er. »Ich durchkämme jede Datenbank im Internet und ...«
»Bist du verrückt?« entfuhr es Katharine. »Das dauert Monate!«
»Vielleicht in deinem Museum«, entgegnete Rob gelassen. »Aber dieser Computer hier ist mit einem der beiden leistungsstärksten Rechner der Welt verbunden.«
»Du machst Witze«, sagte Katharine, aber sein zufriedenes Lächeln bewies das Gegenteil.
»Der Großrechner wurde installiert, um die Datenmasse vom Teleskop oben auf dem Berg zu bewältigen«, erklärte Rob, während er eine Reihe von Befehlen eingab, um Katharines Suche nach einer Entsprechung des ausgegrabenen Schädels einzuleiten. »Die Air Force führt dort oben ein Großprojekt durch, mit dem sie Spionagesatelliten, Raummüll, Asteroiden und was weiß ich noch alles orten können.«
Er drückte die Eingabetaste. Für eine Sekunde wurde der Bildschirm schwarz, und dann baute sich so schnell Text auf, dass Katharine gar nicht mehr mitkam. Rob drückte die Pause-Taste, und das Bild wurde gestoppt.
Auf dem Bildschirm stand eine Reihe von Internetadressen, jede mit einem Dateinamen endend, der eines von einem halben Dutzend grafischer Formate anzeigte. Danach folgte eine Prozentangabe.
Die Zahlen schwankten zwischen Eins und Hundert.
Rob betätigte die Eingabe-, dann die Pause-Taste, und weitere Dateien tauchten auf.
»Das sind ja Hunderte«, sagte Katharine.
»Schlecht gesucht«, entgegnete Rob, drückte auf Escape und gab einige weitere Befehle ein. »Er hat nach einer Entsprechung für jedes einzelne Bild gesucht. Wir schränken die Suche so ein, dass nichts mehr genannt wird, was nicht mindestens vier Entsprechungen zu dem Schädel und drei zu dem Kiefer aufweist.« Er startete eine neue Suche. Nach ein paar Sekunden erschien eine Liste mit 382 Dateien, jeweils mit der zugehörigen Prozentzahl. »Ordnen wir sie ein bißchen«, sagte Rob. Seine Finger glitten über die Tastatur. Kurz darauf blinkte der Bildschirm, und die Liste erschien wieder auf dem Monitor, nun nach Prozentzahlen geordnet. »Okay, schauen wir mal, was wir da haben«, sagte Rob und klickte zweimal auf die Datei am Anfang der Liste. Sofort erschien das grafische Bild eines Kieferknochens, der demjenigen, den sie ausgegraben hatten, erstaunlich ähnelte. Er
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