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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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diese Knochen, das ist dir sicher aufgefallen, sind keine Fossilien. Sie sehen aus, als wären sie nicht älter als hundert Jahre, wenn überhaupt.«
    »Was liegt dann hier vor uns?« fragte Rob erneut.
    »Ich wünschte, ich wüßte es«, seufzte Katharine. »Ich brauchte einen Computer, um im Internet ein paar Punkte zu überprüfen.«
    »Nun, zumindest das ist kein Problem«, sagte Rob. »Komm mit.«
     
    Das komische Gefühl setzte ein, als Michael den Umkleideraum verließ und aufs Feld lief, wo der Sportunterricht beginnen sollte. Es war seine vierte Stunde. Zuerst nahm er es gar nicht richtig wahr, aber als er zum anderen Ende des Footballfeldes lief, wo sich seine Klasse für die Aufwärmübungen versammelte, spürte er es deutlich. Es war wie letzte Nacht, als er aus seinem Alptraum erwacht war und sich gefühlt hatte, als wäre da etwas in seiner Lunge, das ihn nicht richtig atmen ließ, das seine Lunge hinderte, sich mit Luft zu füllen.
    Asthma.
    Aber kaum hatte er daran gedacht, als er den Gedanken auch schon wieder verwarf.
    Es fühlte sich nicht an wie Asthma, und außerdem hatte er diese Krankheit überwunden - er hatte seit Monaten keinen Anfall mehr gehabt.
    Ignorieren, sagte er sich, dann geht es schon weg.
    Er kam gerade noch rechtzeitig zu den herumstehenden Jungen. Der Lehrer rief seinen Namen, Michael antwortete »hier« und ließ sich auf den Boden fallen, um die zehn Liegestützen zu absolvieren, mit denen die Leichtathletikstunde stets begann. Die Jungen waren auffällig schweigsam, und jeder wusste, warum.
    Kioki Santoya.
    Den ganzen Morgen über hatten fremde Leute ihn gefragt, ob ihm gestern etwas an Kioki aufgefallen sei. Was konnte er antworten? Er hatte Kioki ja kaum gekannt - er hatte sogar jetzt Schwierigkeiten, sich an seinen Nachnamen zu erinnern. Während er seine Liegestützen machte, spürte er, wie die anderen Jungen ihn beobachteten und sich vielleicht fragten, ob er etwas verschwieg. Das komische Gefühl in seiner Brust verschwand nicht, aber er schaffte die Übung und fühlte sich danach nicht viel schlechter. Zusammen mit den anderen stand er auf und machte Hampelmänner. Nach fünfundzwanzig fing Michael an zu schwitzen und spürte, wie sich seine Muskeln erwärmten.
    »Okay!« rief der Lehrer. »Auf der Stelle laufen!«
    Michael ließ die Arme auf die Seite fallen und hob die Knie mit jedem Schritt sehr hoch. Seine Beine bewegten sich wie Kolben. Es war eine seiner Lieblingsübungen, denn in den langen Monaten, in denen sich seine Lunge aufgebaut hatte, waren auch seine Beine kräftiger geworden. Ihre Stärke war für ihn fast eine Art Barometer geworden, ein Beweis dafür, dass sein ganzer Körper mit jeder Woche kräftiger wurde und sich für immer von der schrecklichen Krankheit befreite.
    Doch heute begannen seine Beinmuskeln schon nach wenigen Metern zu brennen. Aber das war unmöglich - er hatte sich doch gerade erst aufgewärmt! So würde er kaum eine einzige Runde schaffen.
    »Okay, es geht los!« rief der Lehrer. »Eine Runde, und die ersten beiden können die Softballteams aufstellen.«
    Die Klasse lief auf die Viertelmeilenbahn, die um das Footballfeld führte. Zwei Jungen - Zack Cater aus Michaels Englischklasse und jemand, dessen Namen Sky oder so lautete und der in seiner Straße wohnte - übernahmen die Führung. Michael wusste sofort, dass er gegen sie keine Chance hatte. Auf den ersten hundert Metern würde er zwar schnell genug sein, um sie zu überholen, aber nach den zweiten hundert würde er bereits zurückliegen. Er hätte seine Energie im Sprint verbraucht und würde mit den letzten der Klasse ins Ziel kommen.
    Ziemlich peinlich für jemanden, der gerade gestern ins Laufteam aufgenommen worden war.
    Und dazu würde sicherlich noch die Erniedrigung kommen, dass Zack und Sky ihn erst als allerletzten für die Baseballteams auswählen würden.
    Es war besser, sich das Tempo einzuteilen und irgendwo im Mittelfeld ins Ziel kommen.
    Er sah über die Schulter. Hinter ihm liefen nur noch zwei Jungen. Michael erhöhte sein Tempo etwas, überholte leicht drei Läufer und schloß zu zwei weiteren auf. Als er auch diese beiden hinter sich gelassen hatte, ließ er sich in einen gleichmäßigen Schritt fallen, der ihn leicht um die Kurve und durch die Gegengerade tragen sollte.
    Doch das seltsame Gefühl in seiner Brust wurde schlimmer, und seine Beinmuskeln brannten so heftig, dass er fürchten musste, gleich einen Krampf zu bekommen.
    Gestern war er doch eine

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