Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
den Garten der Diana ein, den Weg zwischen dem Manor und Hellebore Hall, den sie gewöhnlich nahmen.
    Jordan schubste sie vor sich her, sie prallte gegen Eleanor und stolperte auf den Gartenpfad. »Wir haben gesattelte Pferde bereitstehen - wir sind lange weg, bevor sie überhaupt merken, dass ...«
    »Jordan!« Eleanor war stehen geblieben. Sie starrte nach oben und zeigte zur Anhöhe: »Sieh nur!«
    Jacqueline hob den Kopf und entdeckte dort mehrere Gestalten, noch zu weit weg, um sie genauer zu erkennen. Aber ihre Zahl legte die Vermutung nahe, dass es sich um Gärtner oder Stallburschen handelte, die die höher gelegenen Wege entlangliefen. Sie strömten schon in den Garten der Diana; es war unmöglich für Jordan und Eleanor, selbst wenn sie allein gewesen und gerannt wären, den Ausgang ungehindert zu erreichen.
    Erleichterung machte sich in Jacqueline breit; sie sackte ein wenig zusammen, wankte ein paar Schritte rückwärts, um sich an das Geländer der Plattform zu lehnen. »Bindet mich los.« Sie hielt ihnen ihre gefesselten Hände hin. »Es ist sinnlos weiterzumachen - ihr werdet hingehen und erklären müssen ...«
    Mit einem wütenden Fauchen fuhr Jordan zu ihr herum: »Nein! Ich werde dich nicht gehen lassen - ich werde mir Hellebore Hall nicht durch die Finger schlüpfen lassen.« Er packte sie am Arm - so fest, dass seine Finger sich schmerzhaft in ihr Fleisch gruben. »Wir gehen einfach woanders.« Er riss sie hoch. »Zurück!«
    Er zerrte sie über die Stufen auf den Weg durch den Garten zur Holzpergola, von der aus Wege auf die Anhöhe im Norden und zu den Ställen führten. »Wir holen uns Pferde von euch.«
    Sie waren vielleicht zwanzig Schritt weit in dem offenen Gelände gekommen, als Jordan jäh stehen blieb. Mit nach oben gerichtetem Blick fluchte er: »Da sind sie auch. Verdammt!«
    Mit zusammengebissenen Zähnen schob er Jacqueline wieder auf die Plattform. Unter dem Holzdach hielt er inne. Er packte sie am Arm; mit weit aufgerissenen Augen und einem fast irren Ausdruck darin schaute er erst in die eine, dann in die andere Richtung.
    Eleanor blickte sich ebenfalls um. Sie war noch blasser als zuvor, ihr Atem ging rasch, als sie sich an Jordan wandte. »Was jetzt? Wir kommen hier nicht heraus.« Ihr Blick glitt zu Jacqueline. »Sie ist alles, womit wir verhandeln können, aber ich habe kein Messer oder so, um ihr Leben zu bedrohen. Hast du etwas?«
    Jordan klopfte sich die Taschen ab, dann zog er ein Federmesser hervor. Er klappte es auf, aber die Klinge war höchstens zwei Zoll lang.
    »Das Ding ist völlig nutzlos!« Aus Eleanors Stimme klang beinahe so etwas wie Hysterie.
    Jordan war still, starrte auf die Klinge, dann holte er tief Luft, hob den Kopf und ließ seinen Blick über die Gärten schweifen.
    Jacqueline hatte keine Ahnung, was er da sah, aber er wurde plötzlich ganz ruhig.
    Der irre Ausdruck verschwand aus seinen Augen, und er lächelte. Eiskalt. »Das Messer reicht für unsere Zwecke -wenn wir es mit etwas anderem kombinieren. Etwas Dramatischerem und Endgültigerem. Und so passend.«
    Er festigte seinen Griff um Jacquelines Arm, schüttelte sie grob. »Komm schon. Ich weiß genau, wie wir deinen Vater und die anderen dazu kriegen, all unseren Forderungen zuzustimmen.«
    Damit ging er die Stufen wieder hinunter, zerrte sie hinter sich her. Dann schlug er zügig den Weg in den Garten des Mars ein, in Richtung Bucht.
    Gerrard stieß einen Fluch aus. Er ließ das Teleskop los, fuhr herum und trat in den rußgeschwärzten Raum, ging zur Tür. »Sie sind unterwegs in die Bucht - mit ihr!«
    »Die Bucht?« Barnaby folgte ihm auf den Fersen. »Aber von dort gibt es kein Entkommen.«
    »Kein Entkommen«, stieß Gerrard hervor. »Aber etwas Besseres: eine Pistole, die er uns an die Schläfe halten kann.«
    »Eine Pistole?« Barnaby hielt mit Gerrard Schritt, der über den Flur hetzte und dann die Treppe hinunterstürzte. »Was für eine Pistole denn?«
    Gerrard eilte auf die Terrasse: »Sie heißt Zyklop.«
    Zu dem Zeitpunkt, als Jordan sie die Stufen zur letzten Aussichtsplattform mit sich hinaufschleifte, hatte Jacqueline seine kryptische Bemerkung verstanden; sie wusste, wohin er wollte.
    Sie hatte sie möglichst aufgehalten; jetzt hatte sie Seitenstechen, und ihr Atem ging stoßweise, ihre Knie waren beunruhigend weich geworden. Sie wollte nichts lieber, als sich auf der Plattform hinsetzen und sich erholen. Jordan, der so oft in den Gärten umherstreifte, schien ihre Flucht

Weitere Kostenlose Bücher