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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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fiel die Tür ins Schloss.
    Sie wirbelte herum.
    Jordan stand zwei Schritt von ihr entfernt, beobachtete sie mit kalten Augen - verächtlich, berechnend.
    Sie starrte ihn an. War er ...?
    Ihr Herz dröhnte, und die Kehle schnürte sich ihr zu. Als sie in Jordans Augen schaute, rief sie sich ins Gedächtnis, dass Menschen, die sie liebten, in Gefahr waren - sie selbst war nie in Gefahr gewesen, würde es nicht sein.
    Und der Mörder ihrer Mutter, Millicents Angreifer konnte nur ein Mann sein - Eleanors Liebhaber.
    Eleanor trat von der Tür weg, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Jacqueline holte tief Luft und machte einen Schritt nach hinten.
    Eleanor kam und stellte sich an Jordans Seite, dicht neben ihn. Dann legte sie ihm eine Hand auf den Arm, schmiegte sich noch enger an ihn und lächelte - süßlich, aber offenkundig unaufrichtig.
    Jacqueline gefror das Blut in den Adern. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
    Sie starrte Eleanor in die Augen; das da war nicht die Freundin, die sie seit Jahren kannte ... sie blickte zu Jordan. Er schien so wie immer zu sein - arrogant, überheblich und oberflächlich. Kalte Angst machte sich in ihr breit. Sie befeuchtete sich die Lippen, fragte: »Wo ist das Feuer?«
    Jordan erwiderte ihren Blick, dann antwortete er ausdruckslos: »Welches Feuer?«
    Er lächelte.
    Mit weit aufgerissenen Augen begriff Jacqueline mit einem Schlag alles - sah plötzlich, was keiner von ihnen bemerkt hatte, worüber ihre Mutter gestolpert sein musste, weswegen sie so verhärmt ausgesehen hatte, weshalb sie getötet wurde, warum Millicent über die Brüstung geschleudert worden war, wieso Thomas vor vielen Jahren kaltblütig ermordet worden war.
    Die Erkenntnis kam ihr in einem Moment.
    Sie holte tief Luft und schrie.
    »Aah!«
    Mit zwei Lakaien hievte Gerrard ein schweres Bündel Stofffetzen voller Farbreste aus dem Fenster des behelfsmäßigen Ateliers im Kindertrakt. Es landete auf der Terrasse unten, in Sicherheit vor etwaigen Funken.
    Er schnappte nach Luft und blieb mit dem Rücken zum Fenster stehen, betrachtete die verkohlten Holzbalken und die glimmenden Wände. Sie hatten die Flammen gerade noch rechtzeitig erstickt, ehe sie den Dachstuhl erfassen und sich weiter ausbreiten konnten.
    Der Schrei einer Frau, schwach, aber unverkennbar, jäh abgeschnitten, drang durch das Fenster an sein Ohr, auf einer Brise von unten zu ihm emporgetragen. Einen flüchtigen Moment schnitt es durch das Stampfen und Poltern, durch die Flüche und den anderen Lärm, unter dem Lakaien und Gärtner die restlichen Flammen zu ersticken versuchten.
    Gerrards Sinne schärften sich. Er fuhr herum zum Fenster. Er war auf den Dachboden gehastet, hatte es Barnaby überlassen, sich um sein Zimmer zu kümmern. Er kannte sich am besten mit der Gefahr aus, die von terpentingetränkten Lappen und Feuer ausging - und den anderen Todesfallen, die in dem Atelier eines Künstlers lauerten.
    Dichter Qualm drang aus seinem Schlafzimmerfenster unten, aber er nahm bereits ab. Das Knistern der Flammen war beinahe versiegt.
    Sie hatten das Haus gerettet.
    Es musste eine Magd gewesen sein, die geschrien hatte. Aber warum jetzt? Warum von draußen?
    Seine ungute Vorahnung wurde stärker. Er zögerte, starrte in die Gärten, dann fluchte er. »Wilcox!«
    Der Obergärtner schaute auf, ohne aufzuhören, die glimmenden Holzteile vor ihm mit einer Decke zu bearbeiten. »Ja, Sir?«
    »Rufen Sie die Männer zusammen und gehen Sie auf die Terrasse. Irgendetwas stimmt da unten nicht.«
    Er überließ es den Lakaien, den restlichen Dachboden zu löschen, rannte durch die Tür und die Treppe hinunter.
    Hinter sich hörte er, wie Wilcox seine Leute um sich sammelte. »Kommt, Männer - nach unten, aber zack-zack.«
    Gerrard erreichte den Korridor und stürzte zu seinem Zimmer. Seine Brust war ihm eng - von dem Rauch und vor Angst. Er stieß die Tür auf, gönnte dem verkohlten Chaos kaum einen Blick - es war nicht so schlimm wie auf dem Dachboden. Mit einem Satz sprang er über die Überreste, entdeckte Barnaby und deutete auf den Balkon. Das Teleskop stand noch, wo er es gelassen hatte - sicher und unberührt von den Flammen in der Zimmerecke. Er packte es, drehte sich zur Balkontür um und drängte sich durch die Helfer dorthin.
    »Was ist?«, fragte Barnaby, als er neben ihm ankam.
    »Da hat eine Frau geschrien - aus dem Garten, denke ich.« Verzweifelt und mit fliegenden Händen baute Gerrard das Teleskop auf, richtete es auf

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