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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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die Wahrheit sagen musste, weil es ohnehin nichts mehr zu verlieren gab. »Wenn die …«
    »Max?« Die Tür flog auf, und ich fuhr herum und glotzte mit offenem Mund die Person an, die hereinkam. »Maxy, Maxy, da bin ich mal drei Monate weg und finde bei meiner Rückkehr das totale Chaos vor. Was zum Geier ist hier los, alter Knabe?« Max und ich standen wie vom Donner gerührt da, während Anthony, mein Ex-Verlobter, Max’ ehemals bester Freund und der Ex-Chef von Milton Advertising, hereinmarschierte, Max auf den Rücken schlug und mir durch die Haare wuschelte. Dann ließ er sich am Konferenztisch nieder. »Ich bin natürlich gleich hergekommen. Dachte mir, ich sollte vielleicht mal kurzzeitig wieder die Zügel in die Hand nehmen, wie? Uns aus der Krise steuern?«
     
    »Anthony«, sagte Max, dessen Augen plötzlich ganz dunkel geworden waren, »was zum Teufel hast du hier zu suchen?«

Kapitel 18
    Ich blickte zwischen den beiden Männern hin und her, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Anthony saß lässig auf seinem Stuhl. Seine Haut war leicht gebräunt, und seine blonden Haare waren von der Sonne noch heller geworden. Er strotzte nur so vor Selbstvertrauen. Max dagegen sah nicht einmal mehr zornig, sondern nur noch bleich aus und schien in Anthonys Gegenwart förmlich zu schrumpfen. Sein Blick flackerte, und er trommelte nervös auf seinem Schreibtisch herum.
    Mir hatte der Schock von Anthonys Erscheinen dagegen plötzlich Kraft gegeben – oder vielleicht war es auch der seelische Treffer, den Max mir versetzt hatte. Jedenfalls hatte ich gerade gar keine Lust auf Anthony – und noch weniger Lust darauf, zu dulden, dass Max noch mehr leiden sollte.
    »Du kannst nicht einfach so hier reinmarschieren und dich wie der Boss aufführen«, verkündete ich und ging auf Anthony zu. »Das sollte dir ja eigentlich klar sein. Du bist ausgestiegen, und Max hat die Agentur übernommen und leitet sie jetzt auch.«
    Ich blickte Max um Unterstützung heischend an, aber er wandte den Blick ab.
    Anthony grinste. »Ich hatte ganz vergessen, wie energisch du sein kannst, Jess. Übrigens siehst du toll aus. Mein Geld scheint dir gut zu bekommen.«

    Ich verengte die Augen. »Es ist Grace’ Geld«, versetzte ich. »Und sie hat es mir hinterlassen, nicht dir.«
    »Das wäre allerdings noch zu klären.« Anthony beugte sich vor. »Also, Maxy, was läuft hier? Hast du’s nicht bis nach oben geschafft? Ist nicht so einfach, wie’s aussieht, was? Mach dir keinen Kopf. Führungsqualitäten sind nicht jedem gegeben.«
    Ich sah Max an und erwartete eigentlich, dass er etwas Bissiges erwidern würde. Doch er blieb stumm.
    Dann, nach einer langen Pause, sagte er: »Weißt du was, Anthony? Ich glaube, du hast recht. Die Agentur gehört dir.«
    Er ging Richtung Tür, und ich starrte ihm mit offenem Mund hinterher. »Aber … aber …«, stammelte ich.
    »Moment mal«, sagte Anthony und schob seinen Stuhl zurück. »Du kannst jetzt nicht einfach abhauen. Bleib hier, Max.«
    »Bitte, Max«, rief ich. »Geh nicht!«
    Max drehte sich an der Tür langsam um und bedeutete mir mit einem Kopfschütteln, dass ich mich nicht einmischen sollte. Dann sagte er: »Worum geht’s, Anthony? Möchtest du mir zeigen, wo die Kaffeemaschine steht?«
    Anthony räusperte sich. »Hör mal, ich wollte nicht … ich bin sicher, dass du die Sache super machst, Maxy. Ich hab nur ein bisschen herumgealbert. Nimm’s nicht so ernst.«
    »Nicht ernst nehmen?« Max verengte die Augen. »Ich nehme es durchaus ernst, wenn die Hälfte der Belegschaft geht. Ich nehme auch vernichtende Schlagzeilen in Advertising Today ernst. Du hast völlig recht. Ich habe versagt, Anthony. Und jetzt ziehe ich die Konsequenzen daraus und gehe.«

    »Du hast nicht versagt«, wandte ich empört ein. »Es liegt doch nicht an dir. Es war … es war …«
    »Selbstverständlich lag es an mir«, erwiderte Max ruhig. »Ich bin der Geschäftsführer der Agentur. Ich trage die Schuld.«
    »Da ist was dran«, bemerkte Anthony und zuckte die Achseln.
    »Ich hoffe, du kriegst es besser hin«, sagte Max und öffnete die Tür.
    »Warte«, sagte Anthony rasch und stand auf. »Warte, Max. Ich hab es nicht so gemeint. Ich konnte die Spotterei nur nicht lassen … Hör zu, du kannst jetzt nicht einfach gehen. Ich bin nicht hier, um wieder einzusteigen. Das kann ich auch gar nicht, ich hab andere Verpflichtungen. Ich bin sicher, dass es alles nicht so schlimm ist, wie es im Moment aussieht. Das

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