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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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sind nur ein paar üble Tage.«
    »Ein paar üble Tage?«
    »Na gut, ein paar Tage, die einem schon in die Knochen fahren. Aber du hast eben noch nicht so viel Erfahrung als Geschäftsführer, Max. Du hast vielleicht geglaubt, es sei leicht. Ist es aber nicht. Führungsqualitäten fallen einem eben nicht in den Schoß, aber du wirst das schon noch lernen. Ich würde ja gern bleiben und dir unter die Arme greifen, aber ich hab … muss mich mit Leuten treffen … mich auf den neuesten Stand bringen …«
    »Du willst nicht bleiben?«, fragte Max und sah Anthony mit bohrendem Blick an. »Ganz bestimmt nicht?«
    »Nein!«, antwortete Anthony und schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Die Agentur gehört dir, Max, so wie wir es vereinbart haben.«
    »Und du bist dir auch ganz sicher?«

    »Na klar. Jedenfalls gehören die Überreste der Agentur dir«, sagte Anthony grinsend. Als er Max’ Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: »War’n Scherz, Max. Bloß ein Scherz. Du musst echt lockerer werden.«
    Max’ Augen waren so dunkel wie eine Gewitterwolke, und er gab keine Antwort. Anthony ging auf ihn zu und winkte mir zum Abschied. »Du hast dein Büro behalten«, meinte er dann und blickte sich um. »Hättest du was dagegen, wenn ich mich für ein Weilchen in meinem alten Büro niederlasse? Ist nicht für lange.«
    »Wieso?« fragte Max.
    »Wieso? Ach, du weißt schon. Ich muss noch ein paar Sachen klären. Wäre nicht schlecht, wenn ich einen festen Anlaufpunkt hätte. Und ich könnte euch auch noch ein bisschen helfen. Nur …«
    »Du hast grade gesagt, dass du nicht bleiben willst«, sagte Max.
    »Will ich nicht und mach ich auch nicht, ehrlich! Nur … na ja, ich dachte, wir könnten uns gegenseitig ein bisschen unter die Arme greifen. Ich möchte mir was Neues aufbauen. Ähm, und da könnte ich eine Basisstation ganz gut brauchen. Und du siehst aus, als … ich würde dir gern helfen. Du weißt schon …«
    Ich betrachtete Anthony prüfend. »Du hast eine Million Pfund geerbt. Und Max hat dir eine Abfindung von mehreren hunderttausend gezahlt. Und jetzt kannst du dir nicht mal ein eigenes Büro leisten?«
    »Doch, sicher«, antwortete Anthony, wich aber meinem Blick aus. »Klar könnte ich, wenn ich wollte. Wenn ich … ich dachte nur, es wäre nett, weißt du. Wie in alten Zeiten.«
    »Alte Zeiten?«, fragte Max. Er machte ein sonderbares
Gesicht, und es dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Max lächelte, zum ersten Mal seit einer Ewigkeit. »Du hast die ganze Kohle verpulvert, oder? Stimmt’s?«
    Anthony blickte zu Boden. »Nein, hab ich nicht.«
    »Dann hast du das Geld also noch?«
    Anthony verzog das Gesicht. »Ich hab ein paar Investitionen gemacht, die sich nicht ausgezahlt haben«, sagte er. »Aber ich werd das Ruder rumreißen. Ich muss mir nur irgendwo was leihen und loslegen. Ich hab da was Tolles im Kopf, das wird super werden, ganz sicher.«
    »Du willst dir Geld leihen? Hast du dir selbst nicht zugehört, Anthony? Die Agentur steckt tief in der Krise. Es ist kein Geld da«, erwiderte Max.
    »Mag ja sein«, sagte Anthony und sah mich lächelnd an. »Aber Jess kann den einen oder anderen Groschen locker machen, oder nicht? Und überhaupt: Weshalb hilft sie dir nicht aus der Patsche? Ich dachte, ihr beide seid bis über beide Ohren verliebt.«
    Sein Lächeln geriet leicht verächtlich, und ich merkte, wie ich wieder in Rage geriet.
    »Das ist der Unterschied zwischen euch beiden«, sagte ich erbost. »Max will kein Geld von mir annehmen.«
    »Ach ja?«, erwiderte Anthony und schüttelte mitleidig den Kopf. Dann grinste er. »Du hast den ganzen Schotter also noch?«
    »Ja, hab ich. Und davon siehst du nicht einen Penny.«
    »Was?« Anthony runzelte die Stirn. »Du selbstsüchtiges Biest. Komm schon, was willst du denn damit anfangen? Du bist mir was schuldig.«
    »Sie schuldet dir gar nichts«, sagte Max mit gefährlich
leiser Stimme. »Wir beide sind dir nichts schuldig, verstehst du? Ich hab dich ausgezahlt und deine Schulden beglichen, und jetzt gehst du besser.«
    »Aber… aber…« Anthony sah ihn bittend an. »Aber ich bin pleite, Max. Total pleite. Am Boden. Und Marcia weiß nichts davon.«
    »Marcia? Ist sie hier?«
    Anthony zuckte die Achseln. »Komm schon, Max. Um der alten Zeiten willen. Tu’s für deinen alten Kumpel Ant. Und, was meinst du?«
    »Ich meine«, sagte Max langsam, »dass ich dir eine Stelle hier anbieten kann,

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