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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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wenn du das möchtest.«
    »Eine Stelle?« Anthony blickte ihn fassungslos an.
    »Ja. Wenn du schwer arbeitest, wirst du bezahlt. Wenn du unsere Kunden zurückholst, kriegst du eine Prämie. Verstanden?«
    »Ich will keine verfluchte Stelle. Ich arbeite doch nicht für dich, du … du …«
    »Dann auf ein andermal, Anthony.« Max hielt ihm die Tür auf.
    Anthony zögerte. Er sah jetzt ziemlich verstört aus. Schließlich seufzte er. »Krieg ich ein Spesenkonto?«
    »Ein kleines, das sorgfältig überwacht wird.«
    Anthony blieb stumm. Dann sagte er: »Okay.«
    »Heißt das, du willst mein Angebot annehmen?«
    »Ja. Aber niemand außer uns erfährt, dass ich nur ein popeliger Angestellter bin. Und ich will mein altes Büro wiederhaben.«
    Max überlegte einen Moment und sagte dann: »Abgemacht.«
    »Klasse«, sagte Anthony und schlug ihm auf den Rücken. »Ach, Jess, würdest du mir wohl einen Kaffee bringen?
Du weißt doch noch, wie ich ihn trinke, oder? Mit Sahne und Zucker. Danke – du bist ein Schatz.«
    »Na klar, Anthony. Mach ich doch gerne.« Ich ging aus dem Büro und zog dabei die Augenbrauen hoch, als ich an Max vorbeikam. Natürlich hatte ich nicht die Absicht, mich auch nur in die Nähe der Küche zu begeben. Eigentlich wusste ich gar nicht, wo ich überhaupt hinwollte, weshalb ich auch mit Caroline zusammenstieß, als ich aus der Tür trat.
    Ich schaute sie verdattert an. »Caroline? Ich dachte, du wärst beim Shoppen.«
    »Hab meinen Geldbeutel vergessen«, erwiderte Caroline mit einem Achselzucken und einem bedauernden Lächeln. »Der reine Albtraum. Da finde ich ein paar echt süße Schuhe, und als ich sie bezahlen will, merke ich, dass ich meinen Geldbeutel in die oberste Schreibtischschublade gepackt habe statt in meine Handtasche. Jetzt hab ich ihn aber.« Sie verdrehte die Augen und hielt den Geldbeutel hoch. »Und was machst du? Kann ich dir bei irgendwas behilflich sein?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nee. Kauf dir ruhig deine Schuhe.«
    »Geht leider nicht mehr«, sagte sie. »Es gab nämlich nur ein Paar, das mir gefiel, in meiner Größe, und da war noch’ne andere Frau im Laden, die sie haben wollte. Als ich dann gemerkt hab, dass ich meinen Geldbeutel nicht dabeihabe, hat die sich die Schuhe einfach unter den Nagel gerissen. Ich meine, das ist nicht erfreulich, aber man muss ja immer das Gute an einer Sache sehen, oder?«
    Ich seufzte. »Gibt es da was Gutes?« An meiner eigenen Lage etwas Gutes zu erkennen, fiel mir derzeit schwer.

    »Ja natürlich«, antwortete Caroline ernsthaft. »Ich hab ziemlich viel Geld gespart. Und vielleicht brauchte diese andere Frau die Schuhe echt dringend, viel mehr als ich. Dann hab ich ihr sozusagen etwas Gutes getan. Oder vielleicht ist sie so glücklich über diese Schuhe, dass sie irgendwas ganz Verblüffendes tut, wenn sie die trägt – zum Beispiel ihr ganzes Geld für wohltätige Zwecke spenden oder so. Verstehst du?«
    Ich sah Caroline einen Moment an und zuckte die Achseln. »Ich schätze schon«, sagte ich dann seufzend. »Wobei ich es für recht unwahrscheinlich halte, dass sie ihr ganzes Geld einfach wegschenken würde.«
    »Aber nicht unmöglich«, erwiderte Caroline hartnäckig. »Man darf die Hoffnung nie aufgeben, finde ich.«
    »Klar. Hoffnung«, murmelte ich.
    Caroline trat näher und beugte sich verschwörerisch vor. »Weißt du, ich wollte mir eine Handtasche kaufen. Aber irgendwie ging es nicht. Ich war richtig traurig. Du weißt schon, wegen Projekt Handtasche und so.«
    »Ich weiß«, sagte ich unfroh. »Aber wir werden uns schon irgendwann berappeln.«
    »Wirklich?« Sie sah mich vertrauensvoll an, und ich spürte, wie sich mein Gewissen regte.
    »Ich hoffe doch«, sagte ich. »Wird schon werden.«
    Caroline dachte einen Moment nach. »Du siehst ziemlich schlimm aus«, sagte sie dann. »Völlig erschöpft.«
    Ich bohrte mir die Fingernägel in die Handflächen; ich spürte, dass ich in Tränen ausbrechen würde, wenn sie mich weiter so anschaute. »Ist alles okay«, sagte ich. »Ich komm schon zurecht.«
    »Wollen wir uns irgendwo einen Drink genehmigen?«

    »Drink?« Ich sah sie zweifelnd an. »Es ist noch nicht mal Mittag.«
    »Aber es war ein ziemlich anstrengender Morgen«, bemerkte Caroline. Ich hörte, wie hinter mir die Tür zu Max’ Büro aufging. »Jess«, rief Anthony. »Wo bleibt denn der Kaffee? Jetzt aber hopp-hopp!«
    »Weißt du was? Das mit dem Drink ist eine richtig gute Idee«, sagte ich zu Caroline und hakte

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