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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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setzte die Flasche ab. »Und auf den Hausarrest. Was soll's. Besitzen oder besessen werden.«
    Claire hustete. Er wandte sich erschrocken um und sah sie dort auf der Treppe stehen; seine Stirn glättete sich nach einigen Momenten. »Oh, du bist die, von der Shane erzählt hat, dass sie über das Zimmer sprechen will. Hi. Komm mal runter.«
    Sie versuchte, beim Herunterkommen nicht zu humpeln, und als sie ins helle Licht trat, sah sie, dass er mit seinen flinken, intelligenten blauen Augen eine Bestandsaufnahme ihrer Prellungen machte.
    Er verlor keinen Kommentar darüber. »Ich bin Michael«, sagte er. »Und du bist noch keine achtzehn, deshalb wird das wohl ein richtig kurzes Gespräch werden.«
    Sie setzte sich rasch, mit klopfendem Herzen. »Ich bin auf dem College«, sagte sie. »Im ersten Jahr. Ich heiße...«
    »Verarsch mich nicht, und es interessiert mich nicht, wie du heißt. Du bist noch nicht achtzehn. Ich gehe jede Wette ein, dass du noch nicht mal siebzehn bist. Wir nehmen in diesem Haus niemanden auf, der illegal ist.« Er hatte eine tiefe Stimme, sie war warm, aber - zumindest im Moment - hart. »Es ist ja nicht so, dass wir hier ein Orgienklub sind, aber sorry, Shane und ich müssen uns über solche Sachen Gedanken machen. Es genügt, dass du hier wohnst, und wenn irgendjemand fallen lässt, dass da was läuft...«
    »Moment«, platzte sie heraus. »Das würde ich nie tun. Oder sagen. Ich will euch nicht in Schwierigkeiten bringen, ich brauche nur...«
    »Nein«, sagte er. Er legte die Gitarre weg, packte sie in ihren Koffer und ließ ihn zuschnappen. »Es tut mir leid, aber du kannst nicht hierbleiben. Hausordnung.«
    Sie hatte natürlich gewusst, dass das kommen würde, aber sie hatte irgendwie doch gehofft - Eve war nett und Shane war nicht übel und das Zimmer war so schön -, aber der Blick aus Michaels Augen war so endgültig, wie es nur ging. Vollkommene, absolute Absage.
    Sie fühlte, dass ihre Lippen bebten, und sie hasste sich dafür. Warum konnte sie keine knallharte, eiskalte Zicke sein? Warum konnte sie nicht für sich selbst einstehen, wenn es sein musste, ohne in Tränen auszubrechen wie ein kleines Mädchen? Monica würde nicht weinen. Monica würde ihm eine Retourkutsche verpassen und ihm sagen, dass ihr Zeug schon im Zimmer sei. Monica würde Geld auf den Tisch knallen und zusehen, ob er sich erdreistete, es abzulehnen.
    Claire griff in ihre hintere Tasche und zog ihre Geldbörse hervor. »Wie viel?«, fragte sie und begann, Geldscheine abzuzählen. Sie hatte Zwanziger, deshalb sah es nach viel aus. »Reichen dreihundert? Wenn es sein muss, kann ich mehr besorgen.«
    Michael richtete sich erstaunt auf, ein leichtes Runzeln kräuselte seine Stirn. Er griff nach seinem Bier und trank noch einen Schluck, während er nachdachte. »Wie?«, fragte er.
    »Was?«
    »Wie würdest du mehr beschaffen?«
    »Arbeiten gehen. Krempel verkaufen.« Nicht dass sie viel zu verkaufen hätte, aber in einem Notfall blieb immer noch ein panischer Anruf bei Mom. »Ich möchte hierbleiben, Michael. Ehrlich.« Sie war selbst überrascht, wie viel Überzeugung in ihrer Stimme lag. »Okay, ich bin unter achtzehn, aber ich verspreche, dass ich euch keinen Ärger mache. Ich werde euch nicht in die Quere kommen. Ich gehe aufs College und studiere. Das ist alles. Ich bin kein Partymensch, ich bin keine Faulenzerin. Ich kann mich nützlich machen. Ich werde - ich werde beim Putzen und Kochen helfen.«
    Er dachte darüber nach und starrte sie an; er gehörte zu den Menschen, die man tatsächlich denken sehen konnte. Es war ein bisschen unheimlich, auch wenn er das wahrscheinlich nicht beabsichtigte. Er hatte nur so etwas... Erwachsenes an sich. Er war so selbstsicher.
    »Nein«, sagte er. »Tut mir leid, Kleine. Das Risiko ist einfach zu groß.«
    »Eve ist nur ein kleines bisschen älter als ich!“
    »Eve ist achtzehn. Und du bist was, sechzehn?«
    »Fast siebzehn!« Wenn man bei der Definition von fast ein bisschen flexibel war. »Ich bin wirklich auf dem College. Ich bin im ersten Jahr, hier ist mein Studentenausweis...«
    Er ignorierte ihn. »Komm in einem Jahr wieder, dann können wir noch mal darüber sprechen«, sagte er. »Sieh mal, es tut mir leid. Was ist mit dem Wohnheim?«
    »Die bringen mich um, wenn ich dort bleibe«, sagte sie und schaute hinunter auf ihre verschränkten Hände. »Sie haben heute versucht, mich umzubringen.«
    »Was?«
    »Die anderen Mädchen. Sie haben mich geschlagen und die Treppe

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