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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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hinuntergeschubst.«
    Stille. Eine, die ziemlich lang dauerte. Sie hörte das Knacken von Leder und dann ließ sich Michael neben ihrem Stuhl auf ein Knie sinken. Bevor sie ihn daran hindern konnte, untersuchte er eingehend die Beule an ihrem Kopf, indem er diesen nach hinten kippte, um einen guten, sachlichen Blick auf die blauen Flecken und Risse werfen zu können. »Was noch?«, fragte er.
    »Was?«
    »Abgesehen davon, was ich sehen kann? Du kratzt mir hier jetzt nicht ab, oder?«
    Wow, wie sensibel. »Ich bin okay. Ich war beim Arzt und so weiter. Es sind nur Prellungen. Und ein verstauchter Knöchel. Aber sie haben mich die Treppe hinuntergeschubst und es war ihnen ernst und sie sagte zu mir...«
    Plötzlich kam ihr wieder in den Sinn, was Eve über Vampire gesagt hatte, und sie stolperte über ihre eigenen Worte. »Die Anführerin sagte zu mir, ich würde schon sehen, was heute Nacht auf mich zukommt. Ich kann nicht zurück ins Wohnheim, Michael. Wenn du mich hier zu dieser Tür hinausschickst, bringen sie mich um, weil ich keine Freunde habe und sonst nirgends hingehen kann!«
    Er blieb noch einen Augenblick, wo er war, und schaute ihr in die Augen. Dann zog er sich wieder auf die Couch zurück. Er klappte seinen Gitarrenkasten wieder auf und drückte die Gitarre an sich; das war also sein Refugium, genau hier, mit der Gitarre im Arm. »Diese Mädchen. Gehen sie tagsüber raus?«
    Sie blinzelte. »Du meinst, nach draußen? Klar. Sie besuchen den Unterricht. Na ja, manchmal zumindest“
    »Tragen sie irgendwelche Armbänder?«
    »Du meinst wie.,,« Eve hatte ihres auf dem Tisch zurückgelassen, deshalb hob sie das Lederbändchen mit dem roten Symbol auf. »Wie das hier? Ich habe nie darauf geachtet. Sie tragen eine Menge Zeug.« Sie dachte scharf nach und vielleicht erinnerte sie sich doch an etwas. Die Armbänder sahen jedoch anders aus als dieses. Sie waren golden und Monica und die Monickettes trugen sie um das rechte Handgelenk. Sie hatte ihnen nie Aufmerksamkeit geschenkt. »Kann sein.«
    »Armbänder mit weißen Symbolen?« Michael stellte die Frage ganz beiläufig; er senkte nämlich den Kopf und konzentrierte sich darauf, seine Gitarre zu stimmen. Nicht dass das nötig gewesen wäre. Jeder Ton, den er den Saiten entlockte, hatte einen vollkommenen Klang. »Erinnerst du dich daran?“
    »Nein.« Etwas zwischen Panik und Aufregung wallte in ihr auf. »Heißt das, dass sie sich schützen?«
    Er zögerte etwa eine Sekunde lang, gerade lang genug, dass sie seine Überraschung bemerkte. »Du meinst Kondome?«, fragte er. »Tun wir das nicht alle?«
    »Du weißt genau, was ich meine.« Ihre Wangen brannten. Sie hoffte, das war nicht so offensichtlich, wie es sich anfühlte.
    »Wohl kaum.«
    »Eve sagte...«
    Er sah abrupt auf und in seinen blauen Augen blitzte plötzlich Ärger. »Eve sollte lieber die Klappe halten. Sie ist schon genug gefährdet, wenn sie da draußen in ihrem Gothic-0utfit herumrennt. Die denken eh schon, dass sie sie verhöhnt. Wenn ihnen dann auch noch zu Ohren kommt, dass sie von ihnen redet...“
    »Wer, sie?«, fragte Claire. Nun war es an ihm, den Blick zu senken.
    »Die Leute«, sagte er scharf. »Sieh mal, ich möchte nicht, dass dein Blut an meinen Händen klebt. Du kannst ein paar Tage hierbleiben. Aber nur bis du was anderes gefunden hast, okay? Und beeil dich damit, ich leite hier keine Durchgangsstation für ramponierte Mädels. Ich hab alle Hände voll zu tun, Eve und Shane aus Schwierigkeiten herauszuhalten.«
    Für einen Typen, der so wunderbare Musik machte, war er ganz schön bissig und auch ein bisschen Furcht einflößend. Claire legte zögernd das Geld vor ihm auf den Tisch. Er starrte darauf mit zusammengepressten Lippen.
    »Die Miete beträgt hundert im Monat«, sagte er. »Und du kaufst einmal im Monat Lebensmittel. Den ersten Monat im Voraus. Aber länger bleibst du eh nicht, du kannst den Rest also behalten.«
    Sie schluckte und nahm zwei von den dreihundert, die sie abgezählt hatte, wieder an sich. »Danke«, sagte sie.
    »Nichts zu danken«, sagte er. »Bring uns lieber nicht in Schwierigkeiten. Das meine ich ernst.«
    Sie stand auf, ging in die Küche und füllte mit einem Löffel Chili in zwei Suppentassen, stellte sie zu Löffeln und Colas auf Tabletts und brachte alles zurück zum Couchtisch. Michael starrte zuerst die Tabletts an, dann sie. Sie setzte sich - unter Schmerzen - auf den Fußboden und begann zu essen. Nach einer Pause nahm Michael seine

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