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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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bringen. Und zweitens habe ich ihn einmal dazu gezwungen, ein Kreuz zu berühren.« Eve nahm einen großen Schluck aus ihrer Cola.
    »Du hast - was? Ihn dazu gezwungen?«
    »Na ja, klar. Ich meine, als Mädchen kann man nicht vorsichtig genug sein, vor allem hier.« Claire muss wohl ein verständnisloses Gesicht gemacht haben, denn Eve rollte schon wieder die Augen. Das musste wohl ihr Lieblingsgesichtsausdruck sein, dachte Claire. »In Morganville. Weißt du?«
    »Was ist damit?«
    ,,Soll das heißen, du weißt es nicht? Wie kannst du das nicht wissen?« Eve setzte ihre Dose ab und richtete sich auf die Knie auf, wobei sie die Ellbogen auf dem Tischchen abstützte. Sie sah ernst aus unter ihrem dicken Make-up. Ihre dunkelbraunen Augen hatten einen goldenen Rand. »In Morganville wimmelt es nur so vor Vampiren.«
    Claire lachte.
    Eve nicht. Sie starrte sie nur weiterhin an.
    »Ähm... du machst doch Witze?«
    »Wie viele Studenten machen jährlich ihren Abschluss an der TPU?«
    »Ich weiß nicht... das College taugt nichts, die meisten wechseln...«
    »Alle gehen . Oder zumindest kreuzen sie nicht mehr auf, stimmt's? Ich kann nicht fassen, dass du das nicht weißt. Hat dir niemand den Grund dafür gesagt, bevor du hierhergezogen bist? Sieh mal, die Vampire beherrschen die Stadt. Sie haben hier das Sagen. Und entweder gehörst du dazu oder eben nicht. Wenn du für sie arbeitest, wenn du so tust, als wären sie nicht da, als würde es sie nicht geben, und wenn du wegschaust, wenn etwas passiert, dann bekommen du und deine Familie einen Freibrief. Du stehst unter Schutz. Wenn nicht...« Eve fuhr sich mit dem Finger quer über die Kehle und ließ die Augen herausquellen.
    Na klar , dachte Claire, als sie den Löffel weglegte. Kein Wunder, dass niemand bei diesen Leuten einzieht. Sie haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ganz schön blöd. Abgesehen von dem durchgeknallten Part mochte sie sie wirklich.
    »Du denkst, ich bin plemplem«, sagte Eve und seufzte. »Yeah, schon kapiert. Ich würde das auch von mir denken, aber ich bin in einem Haus aufgewachsen, das unter Schutz stand. Mein Vater arbeitet für die Wasserversorgung. Meine Mom ist Lehrerin. Aber wir tragen alle diese hier.« Sie streckte ihr Handgelenk hin. Darauf war ein schwarzes Lederband mit einem roten Symbol, keines, das Claire kannte. Es sah ein bisschen aus wie ein chinesischer Buchstabe. »Siehst du, wie rot meines ist? Abgelaufen. Es ist wie eine Krankenversicherung. Kinder sind nur bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr mitversichert. Meins ist vor sechs Monaten abgelaufen.« Sie schaute es traurig an, dann zuckte sie die Achseln und löste es, um es auf das Tablett fallen zu lassen. »Ich glaube, ich brauche es nicht mehr zu tragen. Sicherlich würde eh keiner darauf reinfallen.«
    Claire schaute sie nur hilflos an; sie fragte sich, ob sie Opfer eines schlechten Scherzes geworden sei und Eve jeden Augenblick loslachen und ihr sagen würde, was für ein Idiot sie doch sei, dass sie ihr das alles abkaufte; und Shane würde von trägelieb zu grausam übergehen, sie zur Tür hinausschubsen und sie die ganze Zeit nachäffen. Denn so funktionierte die Welt nicht. Man schloss nicht irgendwelche Leute ins Herz, die sich später als völlig verrückt herausstellten, oder? Aber konnte man das so sagen?
    Über die Alternative - also dass Eve gar nicht verrückt war - wollte Claire erst gar nicht nachdenken. Sie erinnerte sich an die Menschen auf der Straße, die so schnell und mit gesenktem Kopf gegangen waren. Die Art und Weise, wie die Mutter auf ein freundliches Winken hin ihr Kind von der Straße gezerrt hatte. »Na, Wunderbar. Denk ruhig weiterhin, ich sei irre«, sagte Eve und setzte sich nach hinten auf ihre Fersen. »Ich meine, und wenn schon? Ich werde nicht versuchen, dich von irgendwas zu überzeugen oder so. Nur - geh nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr raus, es sei denn, jemand ist bei dir. Jemand, der unter Schutz steht, wenn du jemanden findest. Halt nach dem Armband Ausschau.« Sie stieß ihres leicht mit dem Finger an. Das Symbol ist weiß, wenn es aktiviert ist.«
    »Aber ich...« Claire räusperte sich und überlegte, was sie sagen sollte. Ihr fiel nichts Nettes ein. War es da nicht besser, den Mund zu halten? »Okay. Danke. Ähm, ist Shane...?«
    »Shane? Geschützt?« Eve schnaubte. »Niemals! Selbst wenn er es wäre, was ich bezweifle, würde er es niemals zugeben; er trägt jedenfalls kein Armband oder so. Michael - Michael hat auch

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