Haus der Versuchung
deine Herausgeberschaft eine verdeckte Zensur ist.«
»Das ist sie auch nicht«, sagte Natalie und bemühte sich um einen ruhigen Ton. »Dein Problem ist, dass du so lange freier Journalist warst. Du hast viele einzelne Artikel veröffentlicht, musstest aber nie regelmäßige Beiträge ausgerichtet an den Kriterien anderer schreiben. Aber ich bin mir sicher, dass du da ganz schnell reinfinden wirst.«
Simons Wangen verfärbten sich hellrosa. »Wie überaus freundlich du das formulierst. Warum schreibst du nicht gleich: ›Du musst dir mehr Mühe geben‹ an den Rand, damit ich es noch besser verstehe?«
»Sei nicht kindisch«, tadelte Natalie ihn. »Hier«, sie schob ihm den Artikel hin.
Simon machte den Mund auf, als wolle er noch etwas sagen, schloss ihn aber sofort wieder, schnappte sich den strittigen Artikel und stapfte aus dem Zimmer.
Natalie sank auf ihrem Stuhl zusammen. Sie wusste, dass sie hart mit ihm ins Gericht gegangen war, härter als nötig. Aber es erschien ihr wichtig, dass er von Anfang an begriff, dass bei der Arbeit sie das letzte Wort hatte.
Als Natalie zu Hause ankam, saß Simon schon vor der Haustür in seinem Wagen. »Wie hast du hergefunden?«, fragte sie.
»Ich habe einen ziemlich guten Orientierungssinn.«
Sie warf einen Blick in sein Auto. »Viel hast du nicht dabei.«
»Vielleicht bleibe ich ja nicht lange. Für ein paar Nächte wird es reichen.«
Es fühlte sich ungewohnt an, am Ende des Tages ihre Wohnung in Begleitung eines Mannes zu betreten, der den ganzen Abend und über Nacht bleiben würde. Sie spürte einen unerwarteten Ärger in sich aufsteigen, weil er wahrscheinlich erwartete, dass sie jetzt anfing, ihm ein Abendessen zu kochen.
»Ich trinke immer zuerst ein Glas Wein, wenn ich nach Hause komme«, sagte sie trotzig.
»Schön. Ich nehme lieber ein kaltes Bier.«
»Ich habe aber kein Bier im Haus.«
»Dann solltest du morgen auf dem Heimweg aber dringend eins besorgen.«
»Besorg es dir doch selbst«, konterte Natalie.
Da packte Simon sie bei den Schultern und drückte sie gegen die Küchentür. »Du bist jetzt nicht mehr bei der Arbeit, also kannst du aufhören, Anweisungen zu erteilen.«
» Du hast doch mir eine erteilt.«
»Ja, weil wir inzwischen zu Hause sind. Da gelten andere Regeln, schon vergessen?«
»Das hier ist nicht das Haven. Die einzigen Regeln, die hier gelten, sind meine. Denn es ist mein Zuhause.« Sie bedauerte ihre Worte, kaum dass sie sie ausgesprochen hatte.
Simon wandte seine Augen, die gerade noch geglitzert hatten, von ihr ab und ließ ihre Schultern los. »Ich wusste, es würde nicht funktionieren«, murmelte er.
Natalie begriff, was sie gerade getan hatte, und packte ihn an der Jacke. »Es tut mir leid. Ich habe, seit wir uns zuletzt gesehen haben, dauernd an dich gedacht. Ich habe die Liste benutzt, um auf Partys und andere Abendeinladungen zu gehen, und es hat mir zwar einerseits Spaß gemacht, aber ohne dich war es einfach nicht dasselbe. Bitte, gib mir noch eine Chance.«
»Das hier muss für uns beide funktionieren«, sagte Simon, und seine Stimme klang wieder sanft. »Es muss Spaß machen, eine Lebensweise sein, die wir beide genießen.«
»Du wirktest nicht so, als hättest du es im Büro wirklich genossen.«
»Du hast eine ganz schön scharfe Zunge, nicht wahr? Weißt du, dein Problem ist, dass du dich nicht richtig locker machst.« Bei diesen Worten drückte er sie wieder gegen die Tür. Nur dass er sich diesmal vor sie hinkniete, ihren Rock bis zur Taille hochschob, ihren Slip herunterzog und ihre Vulva mit seinem Mund umschloss. Behutsam spreizte er dann ihre Schamlippen mit den Fingern, sodass seine Zunge ihre pochende Klitoris streicheln konnte.
Natalies Beine begannen zu zittern, und sie spürte, wie ihr Kitzler immer stärker zu kribbeln begann. Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen, als die Lust sie in köstlichen Wellen durchflutete. Dann kam sie sehr rasch zu einem wunderbaren, sanften Orgasmus.
Simon erhob sich, ging an den Kühlschrank und goss ihr ein Glas Wein ein. »Hier, das solltest du trinken, bevor du uns etwas zu essen zubereitest.«
»Ich koche abends eigentlich nicht«, gestand sie.
»Du hast doch bestimmt irgendeine Pasta, oder? Das wird sicher kein Gourmetmenü, aber es ist immer noch besser als Take-away-Essen. Jedenfalls möchte ich, dass du irgendwelche sexy Dessous anziehst, bevor du damit anfängst. Das wird dem Gericht das gewisse Etwas verleihen.«
»Das geht doch nicht«,
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