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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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sah er genauso aus wie Eddie.
    Nur größer.
    In der anderen Person erkannte er die Frau aus seinen Träumen wieder.
    »Dream«, hauchte er.
    Ja. Dream. Dann hatte er also wirklich die Zukunft gesehen! Nur, dass sie sich nicht in Formwandler-Manier zu verändern schien. Hinter ihren herzzerreißenden himmelblauen Augen schien jedoch eine andere Wandlung vor sich zu gehen.
    Eine tragische Wandlung.
    Eddie verspürte eine so große Trauer aufgrund der offenkundig zerstörten Seele dieser wunderschönen Frau, dass er dem neuen Fokus der Aufmerksamkeit des Meisters zunächst keine Beachtung schenkte.
    Es war Eddie selbst.
    NEIN!
    Dream hätte am liebsten laut aufgeschrien, als dieses miese Arschloch es wagte, aufzustehen.
    So kurz vor dem Ziel!
    Sie war so dicht davor gewesen, dieser Obszönität, die er als sein Leben bezeichnete, ein Ende zu bereiten.
    Sie starrte in die Richtung, aus der die Störung kam, schenkte dem hübschen, blassen Mädchen, das neben Kings Doppelgänger stand, jedoch kaum Beachtung. Der Mann war eine schäbigere, weniger muskelbepackte Version von King. Aber der Eindringling unterschied sich noch in einem anderen Punkt von ihm.
    Der unverkennbaren Menschlichkeit, die aus seinen Augen sprach.
    Dream handelte instinktiv, als der Meister sich auf den Mann zubewegte.
    Die Klinge schien sich wie von Zauberhand geführt zu bewegen und sauste in einem perfekten Bogen auf die völlig entblößte Kehle der Kreatur zu. Das Mordinstrument erfüllte Dream mit belebender Kraft. Sie konnte spüren, wie sie in Form von flüssigem Licht durch ihre Adern pulsierte. Sie durchlebte eine Vision des Bevorstehenden: wie die Klinge seinen Kopf von den Schultern trennen würde.
    Umso schockierter war sie, als seine freie Hand ihr Schwert mitten im Schwung aufhielt.
    In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie stark er tatsächlich war. Stärker, als sie geglaubt hatte.
    Stärker als die Natur selbst.
    Sein Kopf drehte sich langsam in ihre Richtung, weiter, als ein normaler menschlicher Kopf sich drehen sollte. Sein Gesicht war zu einer Fratze der Verachtung und – seltsamerweise, nein, unfassbarerweise – der untröstlichen Trauer über ihren Verrat verzerrt.
    Dream zauderte einen Moment lang.
    Nur einen kurzen Moment.
    Ich hätte seine Königin sein können, dachte sie.
    In dieser winzigen, beinahe unmessbaren Nanosekunde erkannte sie, dass sie der Kreatur doch ihre Wünsche hätte erfüllen können.
    Als sadistische Meisterin, die ihm in jeder Hinsicht ebenbürtig war.
    Die zunächst hier auf der Erde herrschte und später in einem Leben nach dem Tod.
    Der Augenblick verstrich.
    Dream würde lieber krepieren, als eine Existenz zu ertragen, die all das Gute verleugnete, an das sie stets geglaubt hatte.
    Zur Hölle, sie wollte einfach nur sterben.
    Wenigstens das hatte sich nicht geändert.
    Also lockerte sie ihren Griff um das Schwert, spürte, wie die unnatürliche Energie mit einem seltsamen Zischen aus ihrem Körper wich, trat einen Schritt zurück, zerriss ihr blaues Negligé, wandte ihren Blick zur Decke und wartete auf den tödlichen Hieb.
    Der Meister ließ das Schwert, das ihn beinahe geköpft hätte, aus der Hand gleiten.
    Er griff nach dem anderen Schwert, dem Schwert, mit dem er seinem eigenen Leben ein Ende hatte setzen wollen, und bereitete es für einen anderen Einsatzzweck vor.
    Für die endgültige Zerstörung der Schlampe, der er seinen Untergang zu verdanken hatte.
    Alles in Eddie drängte danach, ihr zu Hilfe zu eilen.
    Diese Beleidigung Gottes und der Natur aufzuhalten.
    Dream!
    Sie durfte nicht sterben.
    Aber Giselles starke Hand an seiner Schulter hielt ihn zurück. Er versuchte, sich loszureißen, aber sie war unerbittlich. Sie schüttelte etwas aus dem Ärmel ihres Kleides und drückte es ihm in die Hand. Seine Finger legten sich um den Gegenstand, und er senkte seinen Blick, um zu sehen, was es war.
    Ein Dolch.
    Er vibrierte in seiner Hand und traf ihn mit seiner Kraft völlig unvorbereitet.
    Giselle flüsterte ihm ins Ohr: »Geweiht von den Göttern. Seinen Todesgeistern. Er wusste, dass du hier bist, Eddie, aber er hatte keine Ahnung, wie es in meinem Herzen aussieht.«
    Die Hand, in der er den Dolch hielt, zitterte.
    Eddie versuchte mit aller Kraft, sich loszureißen.
    »Tu, weswegen du hergekommen bist, Eddie. Erfülle deine Bestimmung.«
    Sie ließ ihn los.
    Und Eddie stürzte nach vorn.
    Der Meister war so sehr in der mörderischen Wut gefangen, die ihn gepackt hatte, in dem Drang, auch

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