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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Muskeln bepackten Hals der Bestie ein und bereitete ihrem Angriff ein jähes Ende.
    Chad riss die Klinge heraus, sah zu, wie Blut aus der Wunde quoll, und empfand eine primitive Genugtuung, die sich gleichzeitig fremd und vertraut anfühlte – ein Echo des kollektiven Bewusstseins, aus einer Ära, als seine Vorfahren noch in Höhlen gehaust und ihre Abendmahlzeit mit Speeren erlegt hatten.
    Er holte mit der Machete aus, ließ sie erneut nach unten sausen und trennte den Kopf des Formwandlers mit einem verheerenden Hieb ab. Der Griff der Waffe vibrierte mit kraftvoller Energie, und sie strömte durch seine Adern, belebte ihn und erfüllte ihn mit einer Stärke, die er gar nicht hätte besitzen dürfen. Er riss die Klinge erneut aus der klaffenden Wunde und stieß den in sich zusammenfallenden Kadaver des toten Formwandlers mit einem Tritt zur Seite.
    Aus der Dunkelheit stürzte sich ein weiterer Schatten auf ihn.
    Chad bewegte sich, ohne nachzudenken, geleitet von der Kraft der Machete, deren Klinge eine weitere dicke Schicht aus Fleisch und verfilztem Fell durchdrang und das galoppierende Herz der Kreatur mit der Spitze durchbohrte.
    Die Schüsse hallten laut im Tunnel wider, explosiv und gewaltig.
    Und effektiv.
    Der Gang war von den reglosen Körpern der gefallenen Bestien übersät. Aber Chad beneidete die Wachen nicht um ihre Schussgewalt. Die Waffe in seiner Hand fühlte sich wie das mächtigste Kampfinstrument des Universums an. Und er war ihr Gebieter.
    Der ultimative Gebieter über Leben und Tod.
    Dann wurde mit einem Mal alles ganz still.
    Die Schüsse verstummten.
    Chad stand keuchend im Tunnel. Er drehte sich langsam im Kreis und betrachtete das Blutbad um ihn herum. Die Leichen von Todd Haynes und Jake Barnes sah er als Erstes. Dem alten Mann waren die Eingeweide herausgerissen worden. Todds Kehle war eine einzige blutige Sauerei. Wanda beugte sich weinend über ihn. Jack Paradise lehnte gegen die Tunnelwand. Blut sickerte aus einer Wunde an seiner Schulter.
    »Los jetzt, mach weiter, Chad«, rief der Soldat ihm zu. »Du bist noch längst nicht fertig.«
    Aber Chad hatte das Gefühl, am Boden festgewachsen zu sein. Die Formwandler waren alle tot. Er hatte den letzten von ihnen getötet. Aber der hohe Preis an Menschenleben trübte die Freude über den Sieg. Viele, die so hart dafür gearbeitet hatten, dass er es bis hierhin schaffte, lagen tot oder sterbend um ihn verstreut. Er musste an Cindy denken. Sah, wie die Kugel ihren Kopf zerfetzte. Eine unbändige Wut stieg in ihm auf, und er umklammerte den Griff der Machete so fest, dass er glaubte, die Waffe müsste unter seiner schieren Kraft zerbrechen.
    So viele Tote.
    So vieles, wofür er Rache üben musste.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter.
    Lazarus. Irgendwie hatte der alte Sänger das Ganze ohne einen einzigen Kratzer überstanden. Dass er sich nach wie vor bester Gesundheit erfreute, war reines Glück. Er hatte sich ebenso wie alle anderen ohne zu zögern in die Schlacht gestürzt. »Komm, mein Freund. Ich begleite dich den Rest des Weges.«
    Chad schaute zu Paradise hinüber. »Du solltest auch dabei sein, Jack.«
    Der Ex-Soldat schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. »Nee, ich glaube, ich lass die nächste Runde aus, Kumpel.« Er verzog das Gesicht und rutschte noch weiter an der Tunnelwand hinab. »Du kannst deine Zeit nicht mit mir verschwenden. Und jetzt beweg deinen Arsch hier raus.«
    Wanda wandte sich von Todds verstümmelter Leiche ab. »Ihr geht auf keinen Fall ohne mich.«
    Paradise sprach durch zusammengebissene Zähne. »Verzieht euch endlich, alle zusammen.«
    Also verzogen sie sich, begleitet von einem überschaubaren Resttrupp der wenigen Wachen, die noch aufrecht gehen konnten.
    Schon bald erreichten sie das Ende des Tunnels.
    Sie standen am Anfang eines breiten Streifens mit rissigen Fliesen und Betonziegelwänden. An der gegenüberliegenden Wand lehnte eine schwere Metalltür lose in den Angeln. Auf eine der Wände hatte jemand einen Slogan gekritzelt: »Lazarus ist der Weg.«
    Chad ging voran und die anderen folgten ihm durch den gekachelten Gang.
    Sie beschritten denselben Pfad, den nur einen Tag vorher ein verzweifelter Sklave namens Eddie King gegangen war.
    Dream hockte im Schneidersitz auf dem Bett, ihre Arme über der Brust verschlungen, und zitterte. Der Meister wanderte unruhig im Zimmer auf und ab, durchquerte es mit langen Schritten. Sein nackter Körper war eine einzige aufgewühlte Masse aus verkrampfter,

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