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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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verlor Elizabeth ihre würdevolle Haltung und sah für einen Augenblick wie ein total verängstigtes Kind aus.
    „Ich denke, du hast meine Worte gehört.“ Julius lehnte sich zurück. „Ich habe drei Herren in die engere Wahl gezogen. Zwei von ihnen verfügen über einen Adelstitel. Da ein Titel für deinen Vater ausschlaggebend war, werde ich den Mann mit dem höchsten Rang für dich aussuchen, vorausgesetzt, ich habe die Möglichkeit einer Wahl.“
    Elizabeth mußte sich erst einmal fassen, bevor sie reden konnte. „Wie bist du überhaupt auf diese Männer gekommen?“
    „Ich habe Lucinda nach den Namen derjenigen Gentlemen gefragt, die mit Robert anläßlich deines Debüts über deine Eheschließung gesprochen hatten. Sodann habe ich jedem dieser damaligen Bewerber schriftlich mitgeteilt, daß du und ich, dein Vormund, bereit sind, ihn als deinen zukünftigen Ehegatten in Betracht zu ziehen.“
    „Soll das heißen, du hast eine Art öffentliche Versteigerung meiner Person an den Meistbietenden veranstaltet?“ Elizabeth hatte größte Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    "Ja antwortete Julius schroff. „Und ich will dir nicht vorenthalten, daß deine sagenhafte Anziehungskraft auf das andere Geschlecht ganz offenkundig nicht mehr existiert.
    Nur drei dieser fünfzehn Männer haben ihre Bereitschaft erklärt, die Bekanntschaft mit dir zu erneuern.“
    Zutiefst gedemütigt starrte Elizabeth blicklos gegen die Wand, doch dann besann sie sich auf die ihr noch verbliebende Würde und hob stolz das Kinn. „Wer sind diese Männer?“ „Sir Francis Belhaven.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Während meines Debüts lernte ich Hunderte kennen, aber an diesen Namen erinnere ich mich leider nicht.“
    „Der zweite Mann ist Lord Marchman, der Earl of Canford.“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Der Name kommt mir bekannt vor, aber auch an diesen Mann entsinne ich mich nicht.“
    „Dein Gedächtnis läßt zu wünschen übrig“, erklärte ihr Onkel gereizt. „Wenn du dich nicht einmal an einen Ritter und einen Grafen erinnern kannst“, fügte er höhnisch hinzu, „dann wohl erst recht nicht an einen einfachen Mister.“ Diese Bemerkung ärgerte Elizabeth. „Und wer ist dieser Mister?“
    „Mr. Ian Thornton. Er ist..
    Bei diesem Namen sprang sie entsetzt auf. „Ian Thornton!“ rief sie empört. Sie mußte sich am Schreibtisch festhalten, so erschüttert war sie.
    „Onkel, falls Ian Thornton damals mit meinem Bruder über meine Eheschließung gesprochen hat, dann geschah das, weil Robert ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hat! Thornton wollte mich nie heiraten, und Robert hat sich mit ihm wegen seines Benehmens duelliert!“
    Julius ließ sich von diesem Ausbruch nicht beeindrucken. „Ich weiß nur, daß er mein Schreiben sehr freundlich und zustimmend beantwortet hat. Vielleicht bedauert er sein früheres Benehmen und will das jetzt wiedergutmachen.“ „Wiedergutmachen!“ rief Elizabeth. „Er selbst ist der Grund dafür, daß ich mich nicht mehr in der Gesellschaft sehen lassen kann! Ich versichere dir, er wollte und will mich nicht heiraten!“
    „Immerhin hat er meine Bedingungen akzeptiert.“ „Welche Bedingungen?“
    „Jeder der drei Kandidaten ist damit einverstanden, daß du ihn besuchen und dich eine Woche in seinem Haus aufhalten wirst, damit ihr feststellen könnt, ob ihr füreinander geeignet seid. Lucinda wird dich als deine Anstandsdame begleiten. In fünf Tagen reist du ab. Belhaven ist der erste, dann kommt Marchman und zum Schluß Thornton an die Reihe.“
    Der Raum verschwamm vor Elizabeths Augen. „Ich glaube es einfach nicht!“ In ihrer Verzweiflung flüchtete sie sich in das geringste der Probleme: „Lucinda hat seit Jahren ihren ersten Urlaub genommen. Sie befindet sich in Devon bei ihrer Schwester und wird erst in vierzehn Tagen zurückerwartet.“
    „Dann nimm Berta zu Belhaven und Marchman mit und veranlasse, daß Lucinda sich vor deiner Reise nach Schottland zu dir gesellt. Dort nämlich erwartet dich Thornton.“
    „Berta! Sie ist meine Dienstmagd. Mein Ruf ist dahin, wenn ich mich eine Woche im Haus eines Mannes aufhalte und nur eine Magd als Anstandsdame bei mir habe!“
    „Dann sage eben nicht, daß sie eine Magd ist. Sage, sie sei deine Tante. Und jetzt keinen Widerspruch mehr. Der Fall ist abgemacht. Du kannst gehen.“
    ★
    Elizabeth, die eigentlich sofort zu Alexandra hatte zurückkehren wollen, mußte im Flur stehenbleiben und sich an der Wand

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