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Hawkings Kosmos einfach erklaert

Hawkings Kosmos einfach erklaert

Titel: Hawkings Kosmos einfach erklaert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Vaas
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weil die Bildung von D-Branen eine hinreichend hohe Rotationsgeschwindigkeit verhindert.
Lisa Dyson
Wo sich eine Zeitschleife bildet, kondensieren sofort leichte Strings und eliminieren sie.
Carlos A. R. Herdeiro
Kausalitätsverletzungen machen Existenz von Menschen unmöglich (Anthropisches Prinzip).
Max Tegmark
... aber: Beobachter könnten durch Rückwärtskausalität lebensfreundliche Naturgesetze überhaupt erst „geschaffen” haben.
Paul Davies
Reisen in die Vergangenheit führen in Paralleluniversen (andere Quantenwelten), so dass es im Ausgangsuniversum zu keinem Paradoxon kommt.
David Deutsch, Michael Lockwood
... aber: Das ist gar keine richtige Zeitreise, eher eine Raumreise.
Frank Arntzenius, Tim Maudlin
... und: Reisen in andere Quantenwelten erfordern eine Modifikation der Quantentheorie und sind makroskopisch vielleicht gar nicht möglich.
Allen Everett
Zeitreisen sind physikalisch möglich, nicht aber Zeitparadoxien
John Wheeler, Richard Feynman; Igor Novikov
Selbstkonsistenz-Prinzip
Igor Novikov
Es kann unendlich viele Zeitschleifen ohne Paradoxien geben (Beispiel: Wurmloch-Billard)
Igor Novikov, Kip Thorne
Destruktive Quanteninterferenz verhindert inkonsistente Bewegungen in die Vergangenheit, konstruktive Interferenz erlaubt konsistente.
Daniel Greenberger, Karl Svozil; David T. Pegg
    Widerspruch gegen Widersprüche: Um nicht befürchten zu müssen, dass das Durcheinander der Welt noch schlimmer wird, als es sowieso schon ist, versuchen Physiker und Philosophen zu zeigen, dass Zeitparadoxien unmöglich sind – entweder, weil Zeitreisen unvereinbar mit den Naturgesetzen sind, oder weil diese zumindest keine logischen und kausalen Widersprüche zulassen. Allerdings können nicht alle diese Argumente richtig sein, denn manche schließen sich wechselseitig aus. Und die Natur richtet sich sowieso nicht nach den Ängsten und Hoffnungen ihrer Erforscher.
    Die Welt bliebe für die Historiker somit in Ordnung. „Es scheint, als gäbe es eine Behörde zum Schutz der Zeitordnung, die die Entstehung von geschlossenen zeitartigen Kurven verhindert und damit das Universum vor Historikern sicher macht“, hat es Hawking auf seine humorvolle Art zugespitzt. Das entscheidende Wort dabei ist „scheint“ – und in der Fachliteratur existieren bereits über 200 Artikel, die sich mit den technischen Feinheiten und der Überzeugungskraft von Hawkings Vermutung auseinander setzen und sie anhand von Fallstudien überprüfen ( siehe Exkurs Bedrohen Wurmlöcher die Zeitordnung? ).
    Die Zahl der Forschungsarbeiten über Zeitreisen in der Physik allgemein geht sogar in die Tausende. Es gibt allerdings nur wenige unversöhnliche Grundpositionen ( siehe Tabelle Widerspruch gegen Widersprüche ). Und es ist keineswegs zwingend, dass Zeitreisen auch notwendig Zeitparadoxien mit sich bringen. So könnte es zwar Zeitschleifen geben – aber nur solche, die „selbstkonsistente“ Entwicklungen erlauben, das heißt keine Paradoxien ( siehe Grafik, hier ). Oder die Zeitreisen führen in Wirklichkeit in Parallelwelten. Dies würde auch einen weiteren Einwand Hawkings zurückweisen: „Wo bleiben denn die Touristen aus der Zukunft, wenn Zeitmaschinen möglich sind?“, fragte er scherzhaft. „Sie sollten uns doch längst besucht haben, um unser drolliges altmodisches Leben neugierig zu betrachten und unsere Streitigkeiten zu beenden.“ Die Antwort lautet nicht, dass sie längst da sind, sich aber nicht zu erkennen geben, weil wir ihre unvorsichtigeren Vorgänger in geschlossene psychiatrische Abteilungen sperrten, sondern: Die Zukunftsbewohner haben uns (noch) nicht besucht, aber vielleicht unsere Doppelgänger in einer Parallelwelt oder in einem anderen Strang der Zeit.
    EXKURS
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› Bedrohen Wurmlöcher die Zeitordnung?

    Die am besten untersuchten Modelle für Zeitmaschinen sind Wurmlöcher. Im Rahmen der Allgemeinen Relativitätstheorie lassen sich mit ihnen eindeutig Zeitschleifen erzeugen, wie seit 1988 vielfach berechnet wurde. Es gibt zahlreiche Varianten. Im Prinzip genügt es bereits, einen Schlund relativ zum anderen rasch zu bewegen oder in die Nähe einer starken Schwerkraftquelle zu bringen, etwa in die Umgebung eines Neutronensterns oder Schwarzen Lochs. Dann kommt es zu einer Zeitdilatation, weil Uhren mit großer Geschwindigkeit und im Gravitationsfeld langsamer gehen.

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