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Heart Beat

Heart Beat

Titel: Heart Beat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Jones
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sagtest du, findet diese Abschlussfeier statt, die du mit Robert besuchen möchtest?«
    »In drei Wochen.«
    Um Coles Mundwinkel zuckte es. »Was hältst du von einem kleinen Experiment?«

    Erins Apartment lag im vierten Stock eines um die Jahrhundertwende erbauten Altbaukomplexes in Greenwich Village – dem Künstlerviertel in der Nähe der New Yorker Universität. Das Ziegelsteingebäude wirkte bereits von außen einladend und gepflegt wie auch der Rest der umstehenden Stadthäuser.
    Cole hatte Erin die schwere Tasche abgenommen und folgte ihr über eine schmale Treppe zu ihrer Wohnung. Dabei genoss er den Anblick ihrer schlanken Kehrseite, jede der dezenten Kurven und ihre unendlich langen Beine, die selbst in Jeans zur Geltung kamen. Erin war schon immer ein hübsches Mädchen gewesen, auf feenhafte Weise bezaubernd und attraktiv. Er konnte nicht behaupten, jemals immun gegen ihre Reize gewesen zu sein, doch das Bedürfnis, sie vor all den Mistkerlen da draußen – einschließlich vor sich selbst – zu beschützen, war meist einen Tick stärker, als die Versuchung.
    Schon als Kind war Erin schüchtern und zurückhaltend. Ein süßes Ding, das die Welt durch einen Filter wahrzunehmen schien, ohne an die wirklich bösen Dinge zu glauben oder an sich selbst. Letzteres war offenbar zu einem großen Problem herangewachsen, wofür Erins Vater nicht unwesentlich verantwortlich war. Harry hatte seine Tochter in Watte gepackt und behütet, wie einen besonders kostbaren Schatz. Doch irgendwann war das unschuldige kleine Mädchen erwachsen geworden, ohne Munition jedoch, um sich gegen das Übel dieser Welt zu behaupten.
    Cole fand nicht, dass sein Vater in Erziehungsangelegenheiten alles richtig gemacht hatte, aber er gab ihm den nötigen Freiraum, um seine Grenzen auszuloten und eigene Entscheidungen zu treffen. Er hatte Cole bestärkt, nicht zurückgehalten und gehemmt, wie Erins Dad es tat. Es glich einem Wunder, dass sie es mit fast dreißig Jahren zu einer angesehenen Position an der NYU gebracht hatte. Nicht, weil sie nicht klug und gewieft gewesen wäre, sondern weil sie es zuvor hatte schaffen müssen, sich aus der Obhut ihres Dads zu befreien. Nach dem Krebstod ihrer Mutter war er zu einer Glucke mutiert. Damals war seine Tochter fünfzehn.
    Als Erin vor einem Jahr von Boston nach New York gezogen war, nahm Cole sich vor, sie im Auge zu behalten. Doch seine Firma hatte zu diesem Zeitpunkt expandiert, und mehr als zu einem gemeinsamen Abendessen reichte es nicht. Als er sie heute in deprimiertem Zustand antraf, bekam sein schlechtes Gewissen neuen Zunder. Er spürte außerdem den heftigen Drang, diesem Dr. Robert Peterson die Zähne in den Hals zu schieben. Was für ein Trottel!
    Erin öffnete die Tür zu ihrem Apartment und ließ ihn eintreten.
    Er folgte ihr durch einen schmalen Flur, der in einen weitläufigen Wohn- und Essbereich führte, und schon der erste Eindruck passte perfekt zu Erins Wesen. Offen, warmherzig und ein bisschen chaotisch.
    Ein Teil des großen Raumes war durch ein gigantisches Bücherregal abgetrennt, das von geschichtlicher Literatur fast überquoll. Dahinter stand ein alter Schreibtisch, auf dem verstreut weitere Bücher und Lehrmaterial lagen. Der Rest der Einrichtung war ebenfalls willkürlich zusammengewürfelt: ein dunkelbraunes Sofa samt unzähligen bunten Kissen, ein schmales modernes Sideboard, auf dem ein alter Plattenspieler sowie ein Stapel Schallplatten mit Countrymusik aus den Siebzigern thronte, und ein gewaltiger Esstisch aus dunklem Nussholz, der seinen Platz direkt vor der breiten Fensterfront einnahm, die eine phantastische Aussicht auf die westliche Skyline Manhattans bot.
    Ein Rundbogen führte zu einer kleinen Kochnische, die ebenso exzentrisch eingerichtet war. Mehrere Gewürzregale, unzählige Kochbücher und bunte Blumentöpfe dekorierten den kleinen Raum, der wie das Wohnzimmer in erdigen Creme- und Beigetönen gehalten war. Eine liebevoll chaotische Wohlfühloase.
    »Sehr hübsch hast du es hier«, bemerkte Cole und lehnte sich gegen den Rundbogen der Küche, wo Erin die mitgebrachten Tüten vom Chinesen auspackte. Während er sich umgesehen hatte, hatte sie ihre Jeans gegen bequeme Yogahosen und ihr T-Shirt gegen ein zwei Nummern zu großes Sweatshirt getauscht. Ihr Haar war zu einem nachlässigen Knoten hochgesteckt.
    Ihn diesem Outfit hatte sie nichts mehr gemein mit der unscheinbaren, von Selbstzweifeln geplagten Geschichtsprofessorin. Sie wirkte wie das

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