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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht durch Visionen vom Krieg unterbrochen, sondern Bilder von einer Frau mit kupferfarbenem Haar und weichen Lippen, deren schlanker Leib willig unter ihm lag, bestimmten seine Träume. In dem Bewusstsein, dass Jillian Whitney im Nachbarzimmer schlief, erwachte Adam mit steifem und pochendem Glied.
    Wie so häufig kleidete er sich ohne die Hilfe seines Kammerdieners, Harley Smythe, an. Doch anstatt seines morgendlichen Ausritts stieg er in seine Kutsche, sobald die Sonne aufging, und er befahl seinem Kutscher, nach Rathmore Hall zu fahren.
    Kurz darauf kam er an und holte seinen Freund, der sich nur schwach beschwerte, aus dem warmen Bett, wo er mit seiner hübschen, entgegenkommenden Frau gelegen hatte. Adam hasste es, Clay in eine so widerliche Angelegenheit wie Mord hineinzuziehen. Aber er vertraute dem Herzog, und er musste eine Möglichkeit finden, in Lord Fenwicks Arbeitszimmer zu gelangen.
    Er wollte mit den Dienstboten sprechen und so viel wie möglich über das, was letzte Nacht geschehen war, herausfinden. Clay um Hilfe zu bitten schien ihm die einzige Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen.
    Warum er sich selbst in Jillian Whitneys Probleme hineinziehen ließ, war eine völlig andere Sache, über die er noch nicht nachgedacht hatte. Er wollte sie. Jillian war eine wunderschöne Frau, und zweifellos war das die Ursache für sein Handeln. Doch da war auch noch irgendetwas anderes.
    Die Erinnerung daran, wie sie gestern Abend mit zerzausten braunen Haaren auf der Kante ihres Sessels in seinem Arbeitszimmer gesessen hatte, stieg in ihm auf. Ihre Augen, die blauer waren, als er gedacht hatte, waren vor Angst weit aufgerissen gewesen und hatten sie wie ein verschrecktes kleines Mädchen aussehen lassen. Er erinnerte sich an ihre Begegnung in der Gasse, die nur ein paar Minuten zurückgelegen hatte, erinnerte sich an das Gefühl ihrer weichen Rundungen, die an seinem Körper bebten.
    Vielleicht hatte sie die ganze Sache übertrieben dargestellt, vielleicht hatte für sie gar keine Notwendigkeit bestanden wegzulaufen. Eine einfache Erklärung hätte die Behörden vielleicht zufrieden gestellt, sodass die Suche nach einem anderen Täter eingeleitet worden wäre.
    Aber Adam war nicht überzeugt davon.
    Seine Gedanken kreisten um Gordon Rimfield, einen Sergeant seines Regiments, einen Mann, den er immer respektiert hatte. Der Sergeant war angeklagt worden, ein Straßenräuber und Mitglied der Bart-Robbins-Bande zu sein. In Wahrheit war der Mann nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Unfähig seine Unschuld zu beweisen, war Gordon zum Tod am Strang verurteilt worden. Adam hatte zugesehen, wie er zusammen mit drei anderen Männern für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte, gehenkt wurde.
    Justitia hatte nicht immer Recht. Das hatte Adam damals lernen müssen.
    Und natürlich war da auch noch Maria.
    Geistesabwesend rieb er sich die Narbe, die sich über seine Wange zog. Die Geschichte von der Vergewaltigung, die sie erfunden hatte, verfolgte ihn auch noch, nachdem er sein Offizierspatent verkauft und die Armee verlassen hatte. Glücklicherweise hatten der Titel und das Vermögen, das er vor kurzem geerbt hatte, das Gerede in Schach gehalten, doch hinter vorgehaltener Hand wurde immer noch geflüstert. Für einige würde er immer schuldig bleiben.
    War Jillian Whitney auch ein unschuldiges Opfer? Er hatte die Absicht, dies - vielleicht für Gordon oder vielleicht auch für sich selbst - herauszufinden. Und natürlich hatte es noch andere, persönliche Vorteile, dass sie sich in seinem Haus aufhielt.
    »Wir sind fast da.« Rathmores sonore Stimme drang von der anderen Seite der Kutsche in seine Gedanken. Clay saß mit lässiger Anmut auf der weich gepolsterten Bank. Seine goldgesprenkelten Augen hingen an der vorbeiziehenden Landschaft. »Du sagtest, du müsstest in Fenwicks Arbeitszimmer rein?«
    »Wenn es möglich ist.«
    »Wir werden es möglich machen.« Clay hatte die Herzogswürde erst vor einem Jahr geerbt. Aber er hatte seine neue Stellung übernommen, als wäre er damit geboren worden und hätte nicht lange Zeit als Bastard des Herzogs gelebt.
    Adam rutschte auf seinem Sitz nach vorn, als das Gefährt vor Fenwicks Anwesen im Grosvenor Square zum Stillstand kam. Ein Reitknecht öffnete den Schlag der Kutsche, und Adam trat auf den Bürgersteig vor das vier Stockwerke vor ihm aufragende Gebäude. Clay folgte ihm, und gemeinsam stiegen sie die Außenstufen zu einem Portikus empor, der von einer

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