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Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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zornig auf und ab. Fast hätte sie sich von ihm einwickeln lassen, sie war kurz davor gewesen, alles zu vergessen, was passiert war.
    Nachdem sie jetzt deutlich sah, dass sie ihm wohl nur als Zeitvertreib gedient hätte, war sie froh, dass sie sich nicht mit ihm eingelassen hatte.
    Wieder schaute sie auf die Uhr, und langsam schlich sich ein anderes Gefühl in ihre Gedanken. Was, wenn Caitlin wirklich etwas mit den Briefen zu tun hatte? Was, wenn ihm irgendetwas passiert war?
    Auf einmal breitete sich Panik in ihr aus, sie wagte nicht daran zu denken, was ihm zugestoßen sein könnte. Sie hätte ihn nicht aus den Augen lassen dürfen, sie musste losgehen und ihn suchen, musste wissen, ob es ihm gut ging. Ihr war egal, ob sie ihn und Caitlin aus dem Bett klingeln würde, sie würde jetzt dorthin fahren und sich vergewissern, dass alles in Ordnung war. Hektisch zog sie sich an, dann öffnete sie vorsichtig die Tür und ging hinaus in den Flur, bemühte sich keinen Lärm zu machen, um Lukes Eltern nicht zu beunruhigen. Leise durchquerte sie das Wohnzimmer und war schon fast an der Haustür, als plötzlich das Licht anging.
    »Kim, was schleichst du denn mitten in der Nacht hier herum?«
    Erschrocken drehte sie sich um, und sah Luke, der mit einer Decke auf der Couch lag, und sie schwankte zwischen Erleichterung und Zorn. Unsicher schaute sie ihn an
    »Wieso schläfst du hier auf der Couch?«
    »Wo soll ich denn sonst schlafen? Bei dir im Bett?«, fragte er spöttisch.
    »Ich dachte …«, begann sie hilflos, doch er fiel ihr sofort ins Wort.
    »Ja, das dachte ich auch«, sagte er sarkastisch und Kim zuckte zusammen. »Ehrlich gesagt hätte ich gerne bei dir geschlafen, es war letzte Nacht schön gewesen, dich im Arm zu halten, aber die Abfuhr heute Nachmittag hat mir gereicht, vielen Dank.«
    Wortlos drehte sie sich um und ging wieder auf seine Zimmertür zu.
    »Wo wolltest du eigentlich hin?«, wollte er dann wissen, und seine Stimme klang wieder etwas ruhiger. »Du hast dir doch wohl keine Sorgen um mich gemacht?«
    »Warum sollte ich?«, sagte sie schnippisch über die Schulter, »Du warst ja zweifellos in den besten Händen.«
    Völlig gerädert wachte Kim am anderen Morgen auf, sie hatte schlecht geschlafen, der ganze Wirrwarr der Ereignisse hatte sie kaum zur Ruhe kommen lassen.
    Müde stellte sie sich unter die Dusche und zog sich an. Anschließend ging sie hinüber in die Küche, doch weder Jane noch Richard waren zu sehen. Sie nahm sich einen Becher Kaffee und wollte sich gerade hinsetzen, als sie leise Musik hörte.
    Überrascht folgte sie den Tönen, die von der Veranda zu ihr klangen. Lautlos trat sie aus der Tür und sah Luke mit seiner alten Gitarre auf dem Boden sitzen, ein Blatt Papier neben sich. Er war so versunken, dass er sie nicht bemerkte, und still schaute sie ihm zu.
    Gerade schrieb er etwas auf, dann schlug er wieder ein paar Akkorde an und begann leise zu singen:
    Oh – dreamin‘ of you and the days of yore
    We were young and innocent
    didn‘t know what those feelings meant
    Now wishin‘ I wouldn‘t have let you go
    This time I want you back for good
    Believe in me
    You‘ll be loved and understood
    Es klang sehnsüchtig und traurig, und ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie das hörte.
    Abrupt drehte sie sich um und ging wieder hinein.
    In der Nacht hatte er ihr noch erklärt, dass er sie gerne im Arm gehalten hätte, und jetzt saß er hier und trauerte hinter seiner Jugendliebe Caitlin her.
    Enttäuscht und wütend schüttete sie den Rest ihres Kaffees in den Ausguss und betete, dass seine Eltern bald wieder da sein würden. Sie wollte nur noch hier weg, weg von allem, was sie auch nur in irgendeiner Form an die Vergangenheit erinnerte.
    Am späten Vormittag waren Lukes Eltern wieder zu Hause, Jane bereitete mit Kims Hilfe rasch das Mittagessen zu, und nachdem sie gegessen hatten, wurde es Zeit für die Rückfahrt.
    Luke umarmte seine Eltern, versprach ihnen, bald wieder vorbeizukommen. Während er schon zum Auto ging, verabschiedete Kim sich erst von Richard, und dann von Jane, die sie herzlich an sich drückte.
    »Es ist schön, dass du mit Luke zusammen bist. Er ist nicht immer ganz einfach, aber er hat es verdient geliebt zu werden – pass gut auf ihn auf.«
    Mit einem dicken Kloß im Hals nickte Kim. »Ja, das werde ich.«
    Sie setzte sich zu Luke in den Wagen; er hatte bereits beim Essen erklärt, dass er sich wieder gut genug fühlte, um selbst zu fahren.
    Gerade als er den

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