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Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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reagieren würde, und vermutlich würde er sowieso nicht darüber sprechen wollen, erst recht nicht mit ihr, also konnte sie dieses Vorhaben gleich wieder vergessen.
    Frustriert griff sie zum Telefon und wählte Charlies Nummer. Nur Sekunden später hatte sie ihn am Apparat, und sie berichtete ihm kurz von dem neuerlichen Brief und ihrem Verdacht hinsichtlich Caitlin.
    »Hm, vielleicht hast du recht, da könnte etwas dran sein«, brummte Charlie nachdenklich. »Was sagt Summer dazu?«
    »Ich … darüber kann ich mit ihm nicht sprechen«, erklärte Kim zögernd.
    Charlie schnaufte ungehalten.
    »Kim, Herrgott nochmal, mach deinen Job und tu das, was nötig ist. Wenn jemand etwas Konkretes dazu sagen kann, dann doch wohl er. Oder soll ich die Frau einfach auf deinen vagen Verdacht hin verhaften?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber du könntest sie wenigstens mal durchchecken lassen, bevor ich mich in die Nesseln setze. Immerhin stand sie nicht auf der Liste, und vielleicht erfahren wir ja auch etwas, ohne dass ich Luke damit behelligen muss.«
    »Also gut«, stimmte Charlie genervt zu. »Ich lasse die Frau überprüfen, aber wenn wir da nichts finden, wirst du dir Summer vorknöpfen. Wenn du es nicht tust, werde ich es machen, und ich werde da bestimmt kein Blatt vor den Mund nehmen«, drohte er.
    »In Ordnung«, murmelte Kim kleinlaut, dann verabschiedeten sie sich voneinander.
    Während sie kurz darauf dabei war, den Brief fürs Labor zu verpacken, öffnete sich die Tür und Luke kam herein.
    »Ich wollte runter ins Studio, wirst du mich begleiten?«, fragte er, und sein Ton klang abweisend.
    Kim zuckte zusammen, murmelte ein leises »Ja«.
    »Gut«, sagte er schroff und wandte sich wieder zur Tür.
    »Luke warte«, bat Kim, während sie aufstand und ein paar Schritte auf ihn zuging, »Ich denke wir sollten reden.«
    Er drehte sich herum und schaute sie spöttisch an. »Das denke ich nicht, ich glaube es wurde bereits alles gesagt.«
    Hilflos hob sie die Hände. »Bitte – es tut mir leid, dass dieses Wochenende nicht so verlaufen ist, wie es geplant war.«
    »Das ist es allerdings nicht«, sagte er trocken. »Aber das kann dir egal sein, du bist schließlich hier, um deinen Job zu erledigen.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich gehe«, erklärte Kim leise. »Ich rufe Charlie an, damit er jemand anderen herschickt.«
    Einen Moment starrte er sie durchdringend an, seine blauen Augen schienen bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken. Dann hob er abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf.
    »Oh nein, du wirst schön hier bleiben – wir werden das zu Ende bringen, was wir angefangen haben.«

Kapitel 27
    E in paar Tage vergingen, und langsam begann sich die angespannte Stimmung zwischen Kim und Luke wieder zu lockern. Zwar war Luke immer noch äußerst zurückhaltend, aber zumindest verschonte er sie jetzt mit seinen spöttischen Kommentaren. Kim war rund um die Uhr an seiner Seite und ließ ihn nicht aus den Augen, beobachtete argwöhnisch alles, was sich in seiner näheren Umgebung abspielte. Die Nächte verbrachte sie auf einem Stuhl sitzend vor der Zwischentür, die zu Lukes Zimmer führte, angestrengt horchte sie auf jedes Geräusch, das durch die Tür zu ihr herüber drang.
    Den fehlenden Schlaf versuchte sie zu kompensieren, indem sie in dem Sessel im Studio ein wenig vor sich hindöste, während Luke und die Band mit Hochdruck an seinem neuen Album weiterarbeiteten. Doch wirklich zu schlafen traute sie sich nicht, immer wieder riss sie die Augen auf und beobachtete angestrengt jede Bewegung der drei Musiker.
    Von Charlie hatte sie noch nichts Neues gehört, und so langsam wurde sie immer nervöser. Ihre innere Unruhe sowie der Schlafmangel machten sich allmählich bemerkbar, sie aß kaum noch etwas, wurde immer blasser und hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    Eines Abends kam Luke in ihr Zimmer.
    »Kim, so geht das nicht weiter«, sagte er ernst und warf ihr einen besorgten Blick zu. »Zieh dir etwas Passendes an, ich lade dich zum Essen ein.«
    »Es geht schon«, wollte sie abwehren, doch er schüttelte energisch den Kopf.
    »Keine Widerrede. Wie willst du auf mich aufpassen, wenn du fast vom Fleisch fällst? Also zieh dich jetzt an, sonst werde ich es tun.«
    »Schon gut«, gab sie nach und kramte ein paar Sachen aus der Kommode, »Aber ich möchte noch schnell duschen, gib mir einen Moment Zeit.«
    Er grinste. »Du hast fünfzehn Minuten, wenn du danach nicht aus dem Bad draußen bist, komme ich rein

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