Heaven
ihren Job hingeworfen hatte und betreten starrte sie auf den Boden.
»Na komm schon, so schlimm wird es nicht werden«, lächelte Luke, »Er wird dir nicht den Kopf abreißen.«
Sie stiegen in Richards Wagen, fuhren zum Haus der Summers, Tom folgte ihnen in seinem Leihwagen.
Als sie ankamen, stürzten Lukes Eltern in heller Aufregung auf sie zu.
»Luke, Kim, wo um Himmels willen wart ihr denn bloß die ganze Nacht, wir haben uns schon die allergrößten Sorgen gemacht?«
»Macht euch keine Gedanken, es ist alles in Ordnung«, erklärte Luke rasch, »Ich werde euch später alles erzählen, wir müssen jetzt erst mal nach Newhaven.«
»Newhaven?«, fragte Jane beunruhigt, »Jetzt am frühen Morgen? Ihr habt doch noch gar nicht geschlafen.«
Luke nahm sie liebevoll in den Arm. »Mom, bitte mach dich jetzt nicht verrückt, uns geht es gut, und ich erkläre euch alles, wenn ich wieder zurück bin.«
Ein dicker Kloß setzte sich plötzlich in Kims Hals fest, sie schluckte mühsam.
»Ich gehe nur schnell meine Tasche holen.«
Sie schob sich an ihnen vorbei ins Haus, ging in Lukes Zimmer und packte rasch ihre Sachen ein.
Danach verabschiedete sie sich von Lukes Eltern.
»Bis später«, sagte Jane und drückte sie herzlich an sich.
»Auf Wiedersehen«, flüsterte Kim erstickt, umarmte Richard noch hastig, und stürzte dann fluchtartig auf Toms Wagen zu, bevor irgendjemand die Tränen in ihren Augen entdecken konnte.
Luke setzte sich nach vorne zu Tom, Kim saß auf der Rückbank und starrte angestrengt aus dem Fenster, warf einen letzten wehmütigen Blick auf Moonbrook.
Zwei Stunden später saßen sie im Flieger nach Newhaven, und mit jeder Meile, die sie ihrem Ziel näherkamen, näherte Kim sich innerlich dem unvermeidbaren Abschied von Luke.
Kapitel 51
Zögernd klopfte Kim an die Tür zu Charlies Büro, und auf sein »Herein« betrat sie zusammen mit Luke das Zimmer.
»Kim, Mr. Summer – bitte.«
Er machte eine auffordernde Handbewegung zu den beiden Stühlen vor seinem Schreibtisch, und sie setzten sich.
Angespannt warf Kim einen kurzen Blick auf sein Gesicht, seine Miene war undurchdringlich, und schuldbewusst senkte sie den Kopf und starrte auf den Boden.
Charlie schaute beide einen Moment prüfend an, dann schlug er eine Mappe auf, die vor ihm auf dem Tisch lag.
»Um das Wichtigste vorwegzunehmen, Robert Hogan hat direkt nach seiner Festnahme ein umfassendes Geständnis abgelegt, er wird also seiner gerechten Strafe nicht entgehen. Damit sind die Ermittlungen für uns so weit abgeschlossen, und Sie, Mr. Summer, sind nicht mehr in Gefahr. – Um die Unterlagen für die Staatsanwaltschaft zu komplettieren, habe ich allerdings noch einige Fragen. Es geht vor allen Dingen um den gestrigen Abend, da ist doch noch einiges im Unklaren.«
Er blätterte in den Papieren, doch bevor er weiterfragen konnte, ergriff Luke das Wort.
»Ich denke, ich sollte da vielleicht etwas erklären«, sagte er, und als Charlie kurz nickte, fuhr er fort: »Ich habe bereits seit einer Weile vermutet, dass Robert hinter den Briefen steckte, genauer gesagt, habe ich es geahnt, seit wir in Paris waren. Er hat auf dem Rückflug so eine merkwürdige Bemerkung über das Foto von Kim und mir in der Zeitung fallen lassen, die mich irgendwie nachdenklich gemacht hat.
Nachdem wir wieder zurück waren, war ich irgendwann kurz oben bei ihm in seinem Zimmer, ich wollte etwas zu einem Song mit ihm besprechen, was mir spontan eingefallen war. Auf seinem Nachttisch stand ein Bild von einem Jungen, schätzungsweise zehn Jahre alt, und da wir ja die ganze Zeit schon den Verdacht hatten, dass die Briefe etwas mit meiner Vergangenheit zu tun haben mussten, habe ich mich gefragt, ob dieser Junge vielleicht das Kind von Caitlin Wilder sein könnte.«
Während er erzählte, starrte Kim ihn die ganze Zeit fassungslos an, fragte sich, warum er ihr nichts davon erzählt hatte.
»Als wir dann in Moonbrook waren, wollte ich mich vergewissern, ob meine Vermutung richtig ist. Ich habe mich also gleich am ersten Abend mit meinen Freunden getroffen, auf dem Weg dorthin habe ich Caitlin Wilder abgeholt und bin unter einem Vorwand kurz ins Haus gegangen. Tatsächlich hatte sie in ihrem Wohnzimmer genau das gleiche Bild stehen, welches ich auch auf Roberts Nachttisch gesehen hatte. In diesem Moment war mir alles klar, und ich habe mir überlegt, wie ich Robert überführen könnte, denn natürlich war mir bewusst, dass er es wohl kaum freiwillig zugeben
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