Hebammen-Gesundheitswissen
plötzliche, starke Blutung ist immer ein medizinischer Notfall. Aber sowohl das Kreißsaalteam als auch die Hausgeburtshebamme sind darauf gut vorbereitet und wissen genau, was zu tun ist. Sie werden intensiv überwacht und müssen eine Reihe von Sofortmaßnahmen über sich ergehen lassen. Meistens hört die Blutung dann auf. In extrem seltenen Situationen kann ein operativer Eingriff notwendig werden.
Besondere Geburten
Perinatalzentren
Zur bestmöglichen Betreuung von Müttern und ihren Babys sind in Deutschland Kliniken definiert, die besondere Unterstützungsmöglichkeiten bereithalten.
Level-1-Zentren werden von anerkannten Neugeborenenmedizinern und ärztlichen Geburtshelfern geleitet. In ihnen sind Geburtssstation, Operationssaal und Neugeborenenintensivstation mit mindestens sechs Plätzen miteinander verbunden. Sie verfügen über ständige Arztbereitschaft und einen Neugeborenen-Notarzt für die umliegenden Krankenhäuser ohne Spezialabteilungen. Level-1-Zentren sind für Schwangerschaften vorgesehen, bei denen das Risiko für die Babys als sehr hoch eingeschätzt wird, wie dies etwa bei Drillingsschwangerschaften der Fall ist.
Level-2-Zentren müssen bei sonst ähnlicher Ausstattung nur vier Intensivpflegeplätze für Neugeborene bereithalten. Hier werden Schwangerschaften mit hohem Risiko für das Baby betreut, wie es bei Zwillingsschwangerschaften oder bei schwangerschaftsbedingten Erkrankungen der Mutter gegeben sein kann.
Perinatale Schwerpunkte sollen flächendeckend Unterstützungsmöglichkeiten bieten, um plötzliche kindliche Notfälle aus dem Normalbetrieb der Geburtsabteilung für eine begrenzte Zeit zu versorgen. Sie werden von Kinderärzten geleitet und haben Beatmungsplätze, aber keine spezielle Intensivstation für Neugeborene.
In normalen Geburtskliniken können laut Empfehlung schwangere Mütter ohne Besonderheiten bei zeitgerechten Geburten betreut werden. Dies sind immerhin 90 Prozent aller Geburten.
Mehrlinge
Mehrere Kinder bis zum Termin auszutragen bedeutet eine große Belastung für den Körper.
Eine gute Unterstützung durch Partner, Familie und wenn möglich eine Haushaltshilfe ist in dieser Zeit daher besonders wichtig. Vor allem das zusätzliche Gewicht und der enorme Leibesumfang können viele Beschwerden zur Folge haben: Schlaflosigkeit, Krampfadern, Sodbrennen und Ödeme können unangenehme Begleiter sein.
Entlastung organisieren
Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder ein Beschäftigungsverbot spätestens ab der 28.
Schwangerschaftswoche kann Sie entlasten. Auch unterstützende, entspannende Methoden wie Yoga, Atemarbeit, Entspannungstechniken und Akupunktur haben vielen Frauen geholfen. Wenn dies nicht Ihre ersten Kinder sein sollten, brauchen Sie jemanden, der Ihnen im Haushalt zur Hand geht. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, ob sie Ihnen eine Haushaltshilfe verordnen kann. Eine Hebamme kann Hausbesuche bei Ihnen machen und Ihnen verschiedene entlastende Entspannungs- und Atemübungen beibringen.
Risiko Frühgeburt
Im Durchschnitt dauert eine Zwillingsschwangerschaft 37 Wochen. Drillinge und Vierlinge haben eine deutliche Tendenz, vor der 34.
Schwangerschaftswoche zur Welt kommen zu wollen. Das Risiko einer Frühgeburt ist bei jeder Mehrlingsschwangerschaft gegeben.
Wir haben aber schon recht viele gesunde und kräftige Zwillinge nach vaginalen Geburten in der Klinik danach zu Hause besuchen dürfen.
Dennoch kommen ungefähr 7 Prozent der Zwillinge und 15 Prozent der Drillinge vor der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt. Diese Babys sollten nur in Kliniken mit Frühgeborenenintensivstationen geboren werden, um anstrengende Transporte und eine Trennung von der Mutter zu vermeiden. Diese Babys müssen über Wochen in der Kinderklinik bleiben, bis sie nach Hause entlassen werden können. Auch die Rate von Mangelgeburten, Totgeburten und Erkrankungen der Mütter, wie zum Beispiel Präeklampsie ( > ), ist bei Mehrlingen erhöht. Ob es Mutter und Kindern gut geht, wird daher mit häufigeren Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert.
Soll die Geburt eingeleitet werden?
Wenn in der Schwangerschaft ein besonderes Risiko für die Kinder auftaucht, wird frühestens ab der 32. Schwangerschaftswoche zu einer Geburtseinleitung oder zu einem Kaiserschnitt geraten. Sonst wird ab der 37. Schwangerschaftswoche, wenn die Gefahr einer Frühgeburt vorbei ist, ein Gespräch darüber stattfinden, ob die Geburt eingeleitet werden soll. Mehr als zwei Babys werden in Deutschland immer
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