Hebammen-Gesundheitswissen
häufiger auftreten als nach einer vaginalen Geburt:
Plötzliche starke Blutungen sind möglich.
Harnblase und Harnleiter können verletzt werden.
Das Thromboserisiko erhöht sich.
Das Infektionsrisiko steigt.
Wenn Sie sich mehrere Kinder wünschen, sollten Sie bedenken, dass ein Kaiserschnitt auch Einfluss auf nachfolgende Schwangerschaften hat. Folgende Risiken bestehen:
erhöhte Unfruchtbarkeit
erneuter Kaiserschnitt
Fehlgeburten
Eileiterschwangerschaften
Störungen der Plazenta
Entfernung der Gebärmutter
In den Vereinigten Staaten musste nach 0,5 bis 0,8 Prozent der Kaiserschnitte die Gebärmutter komplett entfernt werden. Zehnmal höher ist die Gefahr bei einem weiteren Kaiserschnitt. Bei der dritten Schnittgeburt liegt die Wahrscheinlichkeit bereits bei fast 3 Prozent. Ein solcher Eingriff verhindert nicht nur die Möglichkeit weiterer Schwangerschaften, sondern führt zudem zu weiteren gesundheitlichen Risiken und langfristigen Belastungen.
Gewebeverwachsungen
Nach Kaiserschnitten kommt es zu deutlich mehr Verwachsungen im Gewebe um die Gebärmutter. Wiederholte Kaiserschnitte erhöhen dieses Risiko erheblich. Verwachsungen oder Verklebungen bilden sich zwischen Organen oder Geweben, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind. Solange sie keine Beschwerden bereiten, bedürfen sie keiner Behandlung. Aber leider führen sie auch zu Symptomen, die mit ständigen oder wiederkehrenden Schmerzen verbunden und manchmal derart belastend werden können, dass die Lebensqualität der Betroffenen sehr eingeschränkt wird.
Gebärmutterriss
Das durch den Schnitt erzeugte Narbengewebe in der Gebärmutter scheint in der folgenden Schwangerschaft die Stabilität des Gewebes zu verringern. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gebärmutterwand bei weiteren Schwangerschaften und Geburten reißt, erhöht sich.
Mögliche Spätfolgen
Im Jahr 2011 erschien eine Studie, die ein höheres Risiko für postnatale Depression nach Kaiserschnittgeburten ermittelte.
Dazu kommt, dass noch nicht untersucht ist, ob ein Kaiserschnitt Auswirkungen auf die späteren Lebensjahre einer Frau hat. Was bedeuten die Folgen eines nicht medizinisch notwendigen Kaiserschnitts für Gebärmutteroperationen nach 20 oder 30 Jahren? Was bedeutet es für das spätere Leben, das Glücksgefühl nach einer vaginalen Geburt nie erlebt zu haben? Viele Frauen beschreiben den Stolz, die Geburtsarbeit aus eigener Kraft geschafft zu haben und ihr Baby im Arm zu halten, als einen Höhepunkt ihres Lebens.
Mögliche Folgen für das Baby
Babys kommen nach Schnittentbindung mit viel größerer Wahrscheinlichkeit nach ihrer Geburt in eine Kinderklinik. Da nicht jedes Krankenhaus mit einer geburtshilflichen Abteilung auch über eine Neugeborenenintensivstation verfügt, treten durch eine Verlegung des Babys öfter Trennungen zwischen Mutter und Kind auf.
Schnittentbindungen können zu Anpassungsproblemen des Kindes an das Leben außerhalb des mütterlichen Bauches führen. Im Vordergrund steht dabei ein mangelhafter Impuls zur Atmung. Auch das in den Lungen verbliebene Fruchtwasser, das bei vaginaler Geburt herausgedrückt wird, kann zu Komplikationen führen. Dabei erhöht sich das Risiko von Kindern, deren Mütter bereits einen oder mehrere Kaiserschnitte vor dieser Geburt durchlebt haben.
Auch das Risiko, als Spätfolge Asthma zu entwickeln, scheint für Kinder nach Kaiserschnittgeburten erhöht.
Aus den deutschen Geburtsstatistiken der letzten Jahre lässt sich ablesen, dass die Annahme, ein Kaiserschnitt sei für das Kind die sicherere Variante, unzutreffend ist. Das Risiko von reif geborenen Kindern, bei oder nach der Geburt zu sterben, ist in Deutschland äußerst gering.
Sowohl vaginale Geburt als auch Kaiserschnitt sind in dieser Hinsicht sichere Verfahren.
Zwillingsgeburten und Kaiserschnitt
Noch bis Anfang 2011 galt allgemein, dass Kaiserschnitte bei einer Geburt von Zwillingen die Risiken für die Kinder vermindern würden. Bereits 2009 musste festgestellt werden, dass möglicherweise keine unterschiedlichen Risiken bei den verschiedenen Geburtswegen feststellbar wären. Durch umfangreiche Auswertungen von Zwillingsgeburten wurde inzwischen jedoch deutlich, dass es in Bezug auf das Überleben der Zwillinge keine Unterschiede zwischen den Entbindungsarten gibt und bei Zwillingen nach Kaiserschnitt eine höhere Wahrscheinlichkeit für Komplikationen beziehungsweise nachgeburtliche Gesundheitsprobleme besteht.
Stillen nach einem
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