Hebammen-Gesundheitswissen
Vaginaldrittel ohne negative Beeinflussung von Wehenschmerz und Pressdrang betäubt.
Sectio caesarea Auch Kaiserschnitt. Das Baby wird mittels eines operativen Eingriffs entbunden. Dabei werden Bauchraum und Gebärmutter geöffnet.
Sekundärer Kaiserschnitt Entscheidung zur Schnittentbindung nach Einsetzen der Geburt aufgrund von Komplikationen.
Spasmolytika Krampflösende Medikamente.
Spinalanästhesie Leitungsanästhesie, in der ein Lokalbetäubungsmittel in den Spinalraum gespritzt wird und in der Geburtshilfe zur gewünschten Betäubung des unteren Beckenbereichs führt.
Thrombose Blutpfropfbildung in Arterien oder Venen.
Vakuumextraktion (VE) Geburt mithilfe einer Saugglocke.
Wunschkaiserschnitt Kaiserschnitt, der ohne medizinischen Grund durchgeführt wird.
KAPITEL 3 WOCHENBETT & STILLEN
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft!
Der kleine Mensch in Ihren Armen übertrifft mit Sicherheit alle Ihre Vorstellungen. Nach der anstrengenden Geburt können Sie sich nun auf die »Flitterwochen« mit Ihrem Baby freuen.
»Flitterwochen« mit dem Baby
Genießen Sie Ihr Wochenbett von Herzen.
Diese Zeit gehört nur Ihnen und Ihrer neuen Familie. Sie werden merken, dass auch Ihr Körper für diese Pause dankbar ist.
Die Zeit des Wochenbetts wird ein ganz außergewöhnlicher Abschnitt in Ihrem Leben sein. Wir Hebammen nennen diese Zeit daher oft »Flitterwochen« mit dem Baby. Lernen Sie Ihr Kind langsam kennen. Versuchen Sie, seine Körpersprache zu verstehen, verlieben Sie sich in seine unverwechselbaren Eigenheiten.
Schließlich werden Sie von nun an Ihr Leben mit diesem kleinen Menschen teilen. Die erste Zeit mit Ihrem Baby ist wie der Beginn einer Liebesbeziehung: gleichermaßen schön, aufwühlend und berührend.
Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihre Gefühlslage auch widersprüchlich ist. Freude und Stolz können gepaart sein mit Sorge, Angst und einem manchmal erdrückenden Gefühl von Verantwortung. Die besondere Atmosphäre, die Ihr Baby mitbringt, lässt Sie in einem Augenblick fast euphorisch und voller Glück und im nächsten vollkommen am Boden zerstört und traurig sein. Vielleicht dauert es auch ein Weilchen, bis Sie sich in Ihr Baby verlieben, weil Sie von einer anstrengenden Geburt noch vollkommen erschöpft sind. All dies ist überhaupt nicht ungewöhnlich. Sie haben etwas Großes geleistet und brauchen nun Ruhe, Zeit und viel Unterstützung, um sich, Ihrem Partner und dem Baby einen guten Start ins Familienleben zu ermöglichen.
Die nächsten sechs bis acht Wochen gehören daher nur Ihnen und Ihrer kleinen Familie.
In dieser Zeit können Sie sich erholen, erste Bande zu Ihrem Kind knüpfen und beginnen, den Alltag mit Kind zu organisieren. Damit Sie wirklich ungestört sind, ist es auch gesetzlich geregelt, dass Sie die ersten acht Wochen nach der Geburt nicht beschäftigt werden dürfen.
Bei sehr kleinen Frühgeborenen, die weniger als 2500 Gramm wiegen, und bei Mehrlingen verlängert sich diese Frist auf zwölf Wochen. Das Einhalten einer gewissen Schonzeit ist auch aus medizinischer Sicht sinnvoll.
Gönnen Sie sich diese Pause, schließlich hat Ihr Körper in den letzten Monaten hart gearbeitet. Er braucht nun Erholung, um allmählich in seine alte Form zurückzufinden.
Bis sich alle Veränderungen durch Schwangerschaft und Geburt zurückgebildet haben, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Eine alte Hebammenweisheit sagt: »So lange wie die Schwangerschaft dauert auch die Rückbildung!« Lassen Sie sich daher Zeit und erwarten Sie nicht gleich zu viel. Dass die körperliche Umstellung nicht von heute auf morgen geht, können Sie auch daran erkennen, dass Sie frühestens sechs bis acht Wochen nach der Geburt die erste Regelblutung bekommen. Bei 10 bis 15 Prozent aller stillenden Frauen kann es sogar vorkommen, dass sich ihr Zyklus nach einem halben Jahr noch nicht wieder eingestellt hat.
Denken Sie schon während der Schwangerschaft daran, ein möglichst ruhiges Wochenbett vorzubereiten. Besonders bei einer ambulanten Geburt brauchen Sie Hilfe im Haushalt.
Kultur und Geschichte des Wochenbetts
In der Zeit des Wochenbetts vollzieht sich eine der größten Veränderungen im Leben einer Frau und eines Paares. Nicht nur die körperlichen Umstellungen nach neun Monaten Schwangerschaft und das Geburtserlebnis müssen verarbeitet werden. Das neugeborene Kind muss in die bestehende Zweierbeziehung oder Familie integriert werden. Die Paar- bzw.
Familienbeziehungen zueinander
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