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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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eine Tränenflut hinter den Augen, die nur darauf wartet, dass die Dämme brechen.
    Das geschieht meist dann, wenn Familie und Freunde einfallen, um das neue Familienmitglied zu bestaunen. Denn eigentlich wollen Sie nur schlafen, weil das in den letzten Tagen in der Klinik nicht geklappt hat. Die Bettnachbarin hatte quietschlebendige Zwillinge, die sich in recht lauten Lebensäußerungen mit Ihrem Baby abgewechselt haben. Und dann meckern auch noch die Gäste, weil sie den wunderbaren Namen, den Sie für Ihr Baby ausgesucht haben, nicht toll finden.
    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass all die Tipps, die wir in der Schwangerschaft zur Vorbereitung des Wochenbetts geben, interessiert und höflich angehört und für gut befunden werden, beim ersten Baby aber in den seltensten Fällen Anwendung finden. Viele Eltern setzen sie erst bei weiteren Kindern um – und ärgern sich, dass sie noch nicht früher so weit waren! Also tun Sie sich selbst und Ihrer kleinen Familie den Gefallen und lassen Sie die erste gemeinsame Zeit gemächlich angehen.
    Sie werden sehen, dass Sie fürs Erste genügend damit zu tun haben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Beschwerden und Begleiterscheinungen
    Manche Frauen werden von den körperlichen Nachwirkungen der Geburt regelrecht in einen Schockzustand versetzt: Nachwehen, starke Blutungen, ein eventuell schmerzender Damm, geschwollene Schamlippen und steinharte Brüste, und das alles nach einer mit den Anstrengungen eines Marathons vergleichbaren Geburt. Auch wenn der Bauch jetzt wieder deutlich kleiner ist, sind Muskeln und Haut doch noch sehr weich und locker, und es kann der Eindruck entstehen, dass dieses Gewebe nie wieder straff und fest werden wird. Stimmungsschwankungen, die auch vom plötzlichen Absinken der Schwangerschaftshormone verursacht werden, sind bei vielen Frauen an der Tagesordnung. Dazu kommt die extreme Müdigkeit bei einem immer hungrigen Baby, das Tag und Nacht nicht unterscheidet und permanent trinken möchte.
    Suchen Sie sich außer einer Hebamme auch noch andere Menschen, mit denen Sie über alles reden können. Besonders gut geeignet sind Frauen und Paare, die Ihnen vielleicht schon vorgelebt haben, dass man diesen Zustand glücklich überleben kann.
    Hebammentipp
    Viele Frauen fühlen sich erst einmal noch nicht so wohl in ihrem Körper. Das ist völlig normal. Schließlich haben Sie sich in den letzten Monaten gut an Ihre runden Formen gewöhnt. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der leere Bauch und die neue Situation sich körperlich und auch seelisch fremd anfühlen. Unser Rat: Ruhen Sie sich so oft und viel wie möglich aus – auch tagsüber –und lassen Sie Ihrem Körper viel Zeit für seine Regeneration.
    Nachwehen
    Nach der Geburt Ihres Kindes werden Sie immer wieder ziehende Schmerzen im Unterleib spüren, die sich ähnlich anfühlen wie Regelschmerzen. Hauptverursacher für diese Nachwehen ist das Hormon Oxytocin, das freigesetzt wird, wenn Sie Ihr Kind an die Brust legen und stillen. Seine wehenfördernde Wirkung hilft der Gebärmutter dabei, sich zurückzubilden. Die Wundfläche der abgelösten Plazenta wird kleiner und führt dazu, dass die Blutung allmählich versiegt. Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, berichten, dass die Nachwehen von Kind zu Kind spürbarer und schmerzhafter geworden seien.
    Bei stillenden Frauen geht die Rückbildung rasch vonstatten, weil Oxytocin dann vermehrt ausgeschüttet wird. Eine Woche nach der Geburt hat die Gebärmutter sich bereits auf halbe Höhe zwischen Nabel und Schambein zurückgezogen. Nach Ende der zweiten Woche ist sie von außen oft überhaupt nicht mehr zu tasten. Die Rückbildung bei Mehrlingen, besonders großen Kindern oder nach einem Kaiserschnitt kann etwas länger dauern.
    Es ist auf jeden Fall eine enorme Leistung, in einer so kurzen Zeit von einer Größe, die Baby, Fruchtwasser und Plazenta umfasst, wieder zu einem faustgroßen Organ zu schrumpfen.
    Auch wenn die Gebärmutter etwas größer bleibt als vor der Schwangerschaft: Wenn Ihre Bauchmuskeln wieder fest sind, wird das für niemanden mehr zu sehen sein. Die Unterbauchschmerzen, die durch die Nachwehen entstehen, sollten von Tag zu Tag nachlassen.
    Meistens sind sie nach drei Tagen kaum noch spürbar und nach einer Woche verschwunden.
    Wenn die Schmerzen Ihr Wohlbefinden sehr beeinträchtigen, können Sie bis zu viermal täglich 500 Milligramm Paracetamol einnehmen.
    Der Wirkstoff geht zwar in geringen Konzentrationen in

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