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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Legen Sie es oft an! Wahrscheinlich hat Ihr Schatz einen Wachstumsschub und braucht einfach mehr Nahrung. Durch das häufige Stillen wird die Milchproduktion angeregt, und bald werden die Pausen zwischen den Stillmahlzeiten wieder etwas länger.
    Die Zusammensetzung der Milch verändert sich im Laufe der Zeit und passt sich den Bedürfnissen des Kindes an
Vormilch (Kolostrum), vom Tag der Geburt bis zum 3. Lebenstag

Übergangsmilch, 3. bis 14. Lebenstag

Reife Frauenmilch, ab dem 14. Lebenstag bis zum Ende der Stillzeit


enthält viel Eiweiß, Vitamin A und K, Mineral- und Abwehrstoffe

enthält prozentual weniger Eiweiß, Abwehr- und Mineralstoffe

enthält prozentual noch weniger Eiweiß (ideal für kindliche Nieren)

enthält wenig Fett und Kohlenhydrate

enthält prozentual mehr Fett und Kohlenhydrate

enthält prozentual noch mehr Fett und Kohlenhydrate

100 Milliliter Kolostrum haben einen Nährwert von etwa 54 Kalorien

100 Milliliter haben einen Nährwert von etwa 62 Kalorien

100 Milliliter Muttermilch haben einen Nährwert von etwa 66 Kalorien (bis 120 Kalorien möglich)

Trinkmenge bis zu 100 Milliliter täglich

Die Tagestrinkmenge steigt kontinuierlich an; ab der zweiten Lebenswoche trinkt das Baby täglich ein Sechstel seines Körpergewichts

Trinkmenge erhöht sich allmählich auf 500 bis 1000 Milliliter täglich

    Mineralien und Spurenelemente
    Muttermilch enthält alle Spurenelemente und Mineralstoffe, die Ihr Kind braucht. Da Eisen in allen Milcharten in eher kleinen Mengen vorhanden ist, dachte man lange, dass dieses Mineral zusätzlich gegeben werden muss.
    Heute ist klar, dass Eisen in der Muttermilch eine hohe Bioverfügbarkeit hat. Während aus der Kuhmilch nur 10 Prozent aufgenommen werden können, kann der Körper Eisen aus der Muttermilch bis zu 70 Prozent verwerten.
    Der Eisenvorrat in der Leber reicht bei gestillten Babys sechs bis acht Monate. Wenn ein Baby sehr früh künstliche Nahrung bekommt oder zusätzlich Eisen (außer bei Frühgeborenen) erhält, kann das Wachstum krankheitserregender Keime im Darm gefördert werden.
    Vitamine
    Auch Vitamine sind in der Regel ausreichend in Ihrer Milch enthalten. Die einzigen Ausnahmen gelten in unseren Regionen für die Vitamine D und K. Vitamin D braucht jeder Mensch, um Kalzium für seine Knochen aufnehmen zu können. Sonnenlicht bewirkt die Produktion dieses Vitamins im Körper. Wenn Teile der Haut mehrmals pro Woche von der Sonne beschienen werden, kann genügend Vitamin D gebildet werden.
    In unseren zeitweise etwas sonnenarmen Regionen wird empfohlen, Ihrem Kind im ersten Lebensjahr und über den zweiten Winter täglich eine zusätzliche Dosis Vitamin D zu geben ( > ).
    Genauso verhält es sich mit der Gabe von Vitamin K, das für die Blutgerinnung gebraucht wird. Es ist in hohen Konzentrationen in Vor- und Übergangsmilch enthalten. Da in der reifen Frauenmilch die Menge des Vitamins nachlässt, wird empfohlen einem Mangel vorzubeugen, indem das Vitamin dreimal hochdosiert verabreicht wird ( > ).
    Die Empfehlungen der Fachgesellschaften stimmen bei Vitaminen D und K überein.
    Einige Expertinnen empfehlen darüber hinaus eine regelmäßige Fluoridierung durch Tabletten, da in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Trinkwasser, im Gegensatz zu Nordamerika und anderen Staaten, nicht fluoridiert ist. Um der Gefahr einer Überdosierung vorzubeugen, sind nur Mineralwässer mit einem Fluoridgehalt unter 0,7 mg/l für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet.
    Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt darüber, welches Mineralwasser mit welchem Fluoridgehalt Sie gegebenenfalls verwenden, damit eine Tabletteneinnahme entsprechend angepasst werden kann. Während die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin die Kariesprophylaxe in Tablettenform wie beschrieben empfiehlt, hält die Fachgesellschaft für Zahnheilkunde die äußerliche Anwendung mit fluoridierter Zahnpasta ab dem Durchbruch der ersten Zähnchen für ausreichend.
    Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder einem vertrauten Zahnarzt, um sich für einen für Sie richtigen Weg zu entscheiden.
    Nur bei Veganerinnen – das sind Frauen, die sich ohne tierische Produkte wie Milch, Milchprodukte, Fleisch, Eier und Fisch ernähren – ist eine zusätzliche Gabe von Vitamin B12 empfehlenswert.
    Abwehrstoffe
    Die Muttermilch ist wahrlich ein Produkt von hoher biologischer Komplexität. Sie schützt vor Allergien und Erkrankungen und fördert die

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