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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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ein.
Wie lange wird gestillt?
    Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Danach ist es allmählich möglich, Beikost ( > ) einzuführen. Optimal wäre es, wenn Sie bis weit ins zweite Lebensjahr hinein zusätzlich zur festen Kost weiter stillen.
    Und natürlich darüber hinaus, wenn Sie beide Freude daran haben. Gerade wenn Ihr Kind schon Beikost erhält, spricht nichts dagegen, es morgens vor der Arbeit oder abends zum Einschlafen noch anzulegen. Diese Empfehlung wird auch von der Nationalen Stillkommission in Deutschland unterstützt.
    Milch abpumpen und aufbewahren
    Selbst wenn Sie nach einigen Monaten wieder das allzu verständliche Bedürfnis nach ein wenig Unabhängigkeit haben, müssen Sie dazu nicht abstillen. Abgepumpte Muttermilch wird Ihrem Baby auch in der Flasche schmecken.
    Dazu können Sie zum Beispiel eine Kolbenhandmilchpumpe verwenden. Wenn Sie häufiger außer Haus sind und jemand anders Ihr Baby füttern soll, ist es vielleicht einfacher, wenn Sie sich eine elektrische Milchpumpe aus der Apotheke ausleihen oder von Ihrer Ärztin verordnen lassen.
    Am besten pumpen Sie zwei Stunden nach dem Stillen eine Brust ab und beginnen mit dem Sammeln. Leichter fällt das Abpumpen allerdings, wenn Sie an einer Seite stillen und an der anderen Seite pumpen, weil der Milchflussreflex so schon ausgelöst ist. Im Kühlschrank können Sie Ihre Milch bei vier bis sechs Grad für bis zu 72 Stunden aufbewahren und sie im Wasserbad langsam auf 37 Grad erwärmen, um sie zu verfüttern. Die Milch darf nur einmal erwärmt werden! Bei längerer Lagerung frieren Sie die Milch in möglichst kleinen Portionen ein. Sie ist bei minus 18 Grad bis zu sechs Monate haltbar.
    Selbst wenn Sie wieder zur Arbeit gehen, muss dies nicht das Ende der Stillzeit bedeuten. Eine Variante besteht darin, dass Sie während der Arbeit Milch abpumpen. Wenn Sie die abgepumpte Milch aufbewahren wollen, brauchen Sie allerdings eine Kühlmöglichkeit. Sie haben übrigens laut Mutterschutzgesetz das Recht, pro Arbeitstag entweder zweimal für 30 Minuten oder einmal für eine Stunde eine Stillpause einzulegen. Besprechen Sie Ihre Vorstellungen dazu am besten frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber. Bei Problemen kann Ihnen der Personal- oder Betriebsrat zur Seite stehen.
    Entwicklung in großen Schritten
    Wachstumsschübe fallen oft mit Entwicklungsschritten zusammen: Ihr Baby wird nicht nur größer, sondern auch ein bisschen schlauer, weil sich im Gehirn mehr Zellen miteinander verbinden. Diese Entwicklungssprünge vollziehen sich bei den meisten Säuglingen ungefähr im gleichen Alter.
Der erste Wachstumsschub findet zwischen dem 10. und 14. Lebenstag statt. Gleichzeitig verändert sich die Wahrnehmung Ihres Babys: Die Bilder stellen sich vom Kopf auf die Füße. Denn erst einmal sehen Babys alles »verkehrt herum«.
Auch der zweite Wachstumsschub zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche hat etwas mit der Wahrnehmung zu tun. Die Babys beginnen allmählich, Farben zu unterscheiden. Das geht erst mal aber nur, wenn die Muster groß und hell sind.
Der nächste Sprung vollzieht sich zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat. Oft »begreifen« die Kleinen dann zum ersten Mal. Sie können beobachten, wie Ihr Baby Gegenstände mit seinem Blick zunächst fixiert, um dann mit einer zielgerichteten Bewegung danach zu greifen.
Mit etwa sechs Monaten kommt häufig der vierte Wachstumsschub. Sie werden bemerken, dass damit auch die Ausdrucksfähigkeit Ihres Babys differenzierter wird. Es kann den Gesichtsaudruck einer Person imitieren und antwortet mit einem Lächeln auf ein fröhliches Gesicht.
Mehrlinge stillen
    Auch wenn Sie mehr als ein Baby geboren haben, brauchen Ihre Kinder nicht auf die Vorzüge der Muttermilch zu verzichten. Es ist sehr gut möglich, auch Zwillinge oder Drillinge zu stillen. Sie können dabei die Hinweise zum Aufbau einer guten Stillbeziehung eins zu eins übernehmen ( > ). Machen Sie sich keine Sorgen darüber, dass Ihre Babys nicht satt werden könnten: Wenn sie gesund und reif geboren sind, werden sie von allein für eine ausreichende Milchmenge sorgen – vorausgesetzt Sie legen die Kinder oft genug an! Innerhalb kürzester Zeit kann Ihr Körper dann eine Menge von ein bis zwei Litern zur Verfügung stellen. Das ist auf jeden Fall ausreichend.
    Zum Anlegen der Kinder sollten Sie versuchen, Ihre Bedürfnisse und den Schlafwach-Rhythmus der Babys in Einklang zu

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