Hebammen-Gesundheitswissen
Hebamme oder Ihrer Kinderärztin zeigen. Ernstere Erkrankungen können so ausgeschlossen werden.
Der Einsatz von Medikamenten zur AugenProphylaxe bedarf Ihrer persönlichen Zustimmung. Sie müssen also eine Entscheidung treffen. Viele Eltern lehnen die Augen-Prophylaxe ab, weil sie nicht hundertprozentig wirksam ist und unerwünschte Nebenwirkungen möglich sind. Zudem können selbst nach Verabreichung der Medikamente behandlungsbedürftige Bindehautentzündungen auftreten.
Und für Ihr Baby ist es nicht zuletzt eine unangenehme Prozedur in seinen ersten zwei Lebensstunden. Wenn Sie sich gegen diese Maßnahme entscheiden, müssen Sie gemeinsam mit Ihrer Hebamme aber genau auf erste Anzeichen einer Bindehautentzündung achten. Ihr Baby kann dann gegebenenfalls schnell behandelt werden.
Die Augen-Prophylaxe vermeiden
Wenn Sie sich bereits in der Schwangerschaft mit dem Thema auseinandersetzen und sich gegen die Augen-Prophylaxe entscheiden, ist es sinnvoll, gegen Ende der Schwangerschaft eine Urinuntersuchung auf Chlamydien und einen Abstrich auf andere Bakterien in der Vagina vornehmen zu lassen. Falls diese Erreger nachgewiesen werden, können Sie noch vor der Geburt behandelt werden. Nach der Geburt ist es wichtig, dass eine Bindehautentzündung früh erkannt wird. In der Klinik durch Kinderkrankenschwestern, durch die Hebamme im Wochenbett oder eine Kinderärztin – wenn Sie zu Hause sind, achten Sie gemeinsam mit Ihrer Hebamme darauf. Grundsätzlich gilt: Reinigen Sie die gereizten Augen Ihres Kindes immer von außen nach innen. Verwenden Sie dazu ein weiches Tuch oder ein Wattepad, das Sie in Kochsalzlösung getaucht haben.
Ein Behandlungsbeginn bei Infektionen ist spätestens drei Tage nach ersten auffälligen Symptomen empfehlenswert. In einer kinderärztlichen Praxis sollte vor dem Beginn einer Behandlung der spezifische Erreger durch einen Abstrich bestimmt werden. Auch wenn das Ergebnis erst nach Behandlungsbeginn feststeht, kann die Medikamentengabe bestätigt werden oder aber eine speziell auf den Erreger abgestimmte Therapie erfolgen.
Endlich Zeit zum Kuscheln
Nachdem Sie mit Ihrem Baby all diese Untersuchungen und Entscheidungen überstanden haben, ist es jetzt wirklich an der Zeit, sich auszuruhen und in einer intimeren Umgebung viel zu kuscheln. Lassen Sie Ihr Baby ausgiebig an beiden Brüsten saugen, so vergisst es die Aufregungen der ersten Stunden. Und wenn es dann entspannt an Ihrer Brust einschläft, können Sie sich selbst ein wenig Ruhe gönnen und sich schon mal daran gewöhnen, dass Sie in den nächsten Monaten wahrscheinlich öfter mit einem kleinen Satelliten auf Ihrem Bauch schlafen werden. Hautkontakt und die vertrauten Körpergeräusche werden für Ihr Baby noch lange die besten Einschlafhelfer sein.
Das Immunsystem bildet sich
Am Anfang seines Lebens besitzt Ihr Baby einen sogenannten Nestschutz, der es vor Infektionen schützt. Bereits im letzten Drittel der Schwangerschaft gehen alle Antikörper, die Sie selbst durch Krankheit oder Impfung erworben haben, auf Ihr Kind über. Sie bilden bis zu seinem fünften Lebensmonat die Immunabwehr. Dann beginnt Ihr Baby damit, die geliehenen Abwehrstoffe abzubauen und nach und nach eigene zu bilden. Dadurch erklärt sich, warum Kinder zwischen dem fünften Monat und dem dritten Lebensjahr so häufig krank sind. Andere Abwehrstoffe gegen aktuell in der Familie existierende Krankheitserreger bekommt ein gestilltes Baby mit dem Kolostrum und mit der Muttermilch. Ein weiterer unschätzbarer Vorzug der Muttermilchernährung! Bis Ihr Baby eigene krankheitsabwehrende Mechanismen ausgebildet hat, ist nichtsdestotrotz Vorsicht geboten: So lange besteht eine erhöhte Infektionsgefahr (zur Vorbeugung siehe Kasten > ).
Hebammentipp
Schutz vor Infektionen
Vor allem in den ersten Tagen und Wochen ist Ihr Neugeborenes fremden Keimen und Bakterien noch schutzlos ausgeliefert. Folgende Maßnahmen können in den ersten sechs bis acht Wochen dazu beitragen, Ihr Baby vor Infektionen zu schützen:
Waschen Sie Ihre Hände immer mit Wasser und Seife, bevor Sie sich um die Nabelpflege, die Augenpflege oder das Wickeln kümmern.
Besucher mit Erkältungen oder sonstigen Infektionserkrankungen sollten erst einmal gesund werden, bevor sie das Baby kennenlernen dürfen.
Menschen mit Atemwegserkrankungen sollten einen deutlichen Abstand von zwei Metern zum Baby halten.
Stillen Sie nach Bedarf, also immer dann, wenn Ihr Baby danach verlangt.
Wenn ein Geschwisterkind
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