Hebammen-Gesundheitswissen
fühlt, wird es zu einem starken und selbstbewussten Menschen heranwachsen können.
Die Art und Weise, wie Sie als Eltern mit Ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, aber auch wie Sie miteinander umgehen, ist dem Baby Vorbild für sein eigenes Gefühlsleben.
Auch ganz kleine Babys können durch ihre Mimik schon zeigen, wie sie sich fühlen.
Die Persönlichkeit Ihres Babys
Ihr Baby hat seine eigene individuelle Persönlichkeit. Vielleicht haben Sie das bereits während der Geburtsarbeit festgestellt. Aber spätestens nach der Geburt werden Sie Vorlieben und Abneigungen Ihres Babys und seine sehr eigenen Reaktionen auf Sie und auch auf die Umwelt entdecken können.
Einer der wirklich spannenden Aspekte des Elternseins ist es, die besonderen Verhaltensweisen Ihres Babys zu kennen und auf eine Weise zu reagieren, wie es kein anderer kann.
Anfangs verstehen Sie Ihr Baby vielleicht nicht immer. Aber durch Beobachtung und den täglichen Umgang werden Sie seine Persönlichkeit so gut kennenlernen wie niemand sonst.
Je mehr Zeit Sie miteinander verbringen, Ihr Baby tragen und mit ihm spielen, desto leichter wird es für Sie, mit ihm zu kommunizieren.
Einige Babys mögen in den Armen gewogen, andere wollen eher ruhig gehalten werden.
Manche fühlen sich wohl, wenn sie fest in ein Tuch gewickelt werden, andere mögen mit ihren Händen und Füßen immer strampeln können. Einige schimpfen bei einer vollen Windel und fühlen sich erst wohl, wenn diese gewechselt wurde. Anderen macht eine volle Windel gar nichts aus, und sie schimpfen nur, weil sie schon wieder gewickelt werden. Am Temperament Ihres Babys wird sich auch sein Verhalten orientieren.
In der Anfangszeit kann es Ihnen vielleicht helfen, verschiedene Abläufe im Sorgen um Ihr Baby auszuprobieren, bis Sie wissen, was ihm am besten gefällt. Wenn Ihr Baby viel schreit, kann es sein, dass es sehr sensibel und empfindlich auf Reize reagiert. Sensible Babys haben häufig Probleme, einen einigermaßen regelmäßigen Still-, Fütterungs- oder Schlafrhythmus zu finden. Falls Ihr Baby dieses Temperament besitzt, wird es sich wahrscheinlich in entspannter, vertrauter, ruhiger Atmosphäre wohler fühlen als in einer fremden und stark stimulierenden Umgebung. Versuchen Sie dann, Ihr Baby nicht zu überfordern und ihm viel Zeit zu lassen, wenn es neue Menschen und Situationen kennenlernen soll.
Ein ruhiges, oft als »leicht im Umgang« bezeichnetes Baby wird sich schnell an neue Umgebungen und Menschen gewöhnen. Auch Schlaf- und Stillprobleme kommen selten vor.
Bei diesen kleinen Menschen besteht aber auch die Gefahr, dass eine Überreizung auftritt, eben weil sie so »pflegeleicht« sind. Diese Babys werden nicht viel weinen, sondern sich eher in sich hineinverkriechen und kein Interesse an der neuen Situation zeigen. Wenn Sie dies beobachten, braucht Ihr Baby vielleicht eine Pause in einer ruhigen Umgebung.
Die soziale Entwicklung
Für ein gut funktionierendes Miteinander ist es wichtig zu verstehen, was in anderen Menschen vorgeht. Durch Sie als feinfühlige Eltern lernt Ihr Baby in den ersten Lebensjahren, wie es sich anfühlt, verstanden zu werden. Es lernt, dass sein Schreien dazu führt, dass seine Eltern ihm Nahrung geben, es trösten und auf den Arm nehmen. Es lernt, dass Sie sich freuen und es »anhimmeln« und liebevoll knuddeln, wenn es Sie anlächelt. Und nach zehn bis elf Monaten wird Ihr Baby in Ihr Gesicht schauen, um zu sehen, wie Sie sich fühlen. Es lernt also, sich in andere Menschen hineinzufühlen und in seiner weiteren Entwicklung auch die Wünsche und Vorhaben und Wahrnehmungen anderer Menschen zu verstehen. Die Entwicklungsschritte auf dem Weg der sozialen Entwicklung sind in den ersten Monaten folgende:
Mit drei Monaten lächelt Ihr Baby bekannte und fremde Gesichter an.
Mit sechs Monaten freut sich Ihr Baby über Kontakt mit anderen Kindern.
Mit zirka acht bis neun Monaten fremdelt Ihr Baby.
Mit zwölf Monaten weint Ihr Baby bei der Trennung von Ihnen.
Es erprobt gemeinsam mit Ihnen Ursache und Wirkung (z. B. Lichtschalter).
Ihr Baby lernt und beherrscht Geben-und-Nehmen-Spiele.
Es spielt parallel mit Ihnen und anderen Kindern.
Es lernt, Grenzen auszutesten.
Denken
Das Denken Ihres Babys entwickelt sich nach neueren Forschungsergebnissen aus einem Wechselspiel von mitgebrachten Fähigkeiten, körperlichen Reifungsprozessen und ständig wachsenden Erfahrungen, die es mit Ihnen und seiner Umwelt macht.
Der Geist ist durch die Geschichte
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