Hebammen-Gesundheitswissen
Anregungen nicht schlecht.
Dies ist für Sie und Ihr Baby oft eine sehr beglückende Phase.
Wenn Ihr Baby quengelt, bedeutet dies, dass es zwischen dem Wachsein und starker Unruhe steckt. Dieser Zustand zeigt, dass es vielleicht erschöpft und müde ist, Hunger verspürt oder eine neue Anregung braucht.
Ihr Baby ist jetzt angespannt, die Atmung ist unregelmäßig und es bewegt sich sehr viel. Wenn es schon gelernt hat, sich selbst zu regulieren, wird es vielleicht seine Hände auf den Körper legen oder zusammenlegen, um sich selbst zu spüren, sich wegdrehen oder wegschauen oder an der Hand nuckeln.
Sie können in dieser Phase versuchen, Ihr Baby durch Ansprache wieder zu einem Aufmerksamkeitszustand zu verhelfen oder die Selbstregulation durch Körperkontakt und Kuscheln zu fördern. Wenn dies nicht gelingt, folgt die sechste Phase.
Das ununterbrochene Schreien zeigt Ihnen, dass Ihr Baby sich in einem Erregungszustand befindet, der es in Stress und Unbehagen versetzt. Es ist angespannt, bewegt sich unkoordiniert, öffnet und schließt die Augen und atmet schnell und unregelmäßig.
Manchmal können Sie auch kurze Momente des Abschlaffens beobachten, an die sich erneut heftiges Schreien anschließt. Dies ist das eindeutige Signal, dass Ihr Baby Sie braucht! Durch Halten, Ansprache und Körperkontakt helfen Sie Ihrem Baby sich zu beruhigen und diesen heftigen Erregungszustand auszugleichen.
Kindliche Signale verstehen
Ihr Baby wird Ihnen mit seinem Blickverhalten und seiner Mimik ein wichtiges Signal aussenden. Wenn es Ihren Blick sucht, wissen Sie, dass es gerne Kontakt mit Ihnen haben möchte. Wenn es keinen Kontakt sucht oder sogar den Blick abwendet, spricht auch dies eine eindeutige Sprache. Ihr Schatz braucht dann etwas Ruhe und muss sich erholen. Babys in den ersten Lebenswochen werden meistens nach fünf bis zehn Minuten müde. Wenn Ihr Kind dann sechs Monate alt ist, kann es gut 30 Minuten ganz aufmerksam sein.
Ihr Baby erkennt Sie wieder
Wenn Ihr Kind drei bis vier Monate alt ist, wird es Sie eindeutig von anderen Menschen unterscheiden können. Mit einem halben Jahr wird der Gesichtsausdruck des Gegenübers immer wichtiger, und ab jetzt werden auch nur noch Menschen angelächelt, die freundlich schauen. Bei den Erforschungstouren in den folgenden Monaten durch Haus, Garten und Wohnung wird Ihr Kind immer wieder Ihren Gesichtsausdruck prüfen und sich freuen, wenn es Zustimmung, Stolz und Ermunterung darin liest. Ebenso wird es aber auch einen Sinn dafür entwickeln, wenn Sie mit seinem Tun nicht einverstanden sind – aber leider nicht immer danach handeln.
Das emotionale und soziale Gehirn Ihres Babys
In den ersten Lebensmonaten geht es für Ihr Baby vor allem darum, alle Informationen und Anregungen so zu verarbeiten, dass sie ihm sein Leben lang zum Abrufen bereitstehen. Sofort nach der Geburt werden die Sinne Ihres Babys mit Informationen überflutet. Das Gehirn wird dadurch zu einer immensen Entwicklungsarbeit angeregt. Nervenzellen verbinden sich mit anderen Zellen und aktivieren so die Gehirnstruktur in verschiedenen Bereichen. Sie helfen Ihrem Kind aktiv bei dieser Arbeit, wenn Sie es ansprechen, halten und für es singen. Die Gehirnentwicklung, das Aktivieren und Vernetzen der unterschiedlichen Nervenbahnen sind die Voraussetzungen für alle weiteren Entwicklungsschritte. Im ersten Lebensjahr verdoppelt sich die Größe des Gehirns und benötigt für diese enorme Leistung rund 60 Prozent der Energie aus der gesamten Nahrungszufuhr.
Am Anfang des Lebens sind erst einmal die Überlebensgefühle entwickelt, die wir in unserer früheren Entwicklung als Säuger brauchten. Diese Gefühle sind notwendige Signale, die vor inneren und äußeren Gefahren warnen. Wut und Trennungsangst gehören dazu. Aber auch Freude, Ekel und Angst. Wir brauchten sie vor vielen, vielen Jahrhunderten, um in der Nähe unserer Eltern zu bleiben, damit keine Feinde uns verschleppen oder fressen konnten.
Die Säuglingsforschung spricht bei diesen Gefühlen von Basisemotionen, die Babys mit ihrem Gesichtsausdruck sehr klar kundtun. Diese mimischen Kommunikationsmittel bringen Babys mit auf die Welt, und sie werden universal verstanden.
Um verständnisvoll und feinfühlig auf Ihr Baby eingehen zu können, brauchen Sie Zeit miteinander. Zeit, in der Sie Ihrem Baby mit großer Offenheit begegnen und versuchen, seine Sprache und seinen Ausdruck zu verstehen, um dann sofort darauf reagieren zu können.
So beginnen Sie
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