Hebammen-Gesundheitswissen
kann nur durch erfahrene Behandler erfolgen. Das am häufigsten eingesetzte Mittel ist die Moxibustion. Bei dieser Behandlung wird über einen Zeitraum von einer Woche täglich einmal ein Punkt an den Außenseiten der kleinen Zehen mithilfe einer glimmenden Beifuß-Zigarre stimuliert. Die Behandlung dauert zehn Minuten. Dabei wird die Zigarre so dicht über den jeweiligen Punkt geführt, dass es deutlich warm wird, aber nicht schmerzt. Nach jeder Behandlung ist das Einnehmen der Knie-Ellbogen-Lage für fünf Minuten zu empfehlen.
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Bei dieser Methode setzen Sie sich mit gekreuzten Beinen zweimal am Tag für zehn Minuten möglichst mit leerem Magen an einen ruhigen Platz. Wenn Sie eine bequeme Position erreicht haben, konzentrieren Sie sich mit langsamen Atemzügen auf das Entspannen Ihres Bauches. Dabei geben Sie alle Spannung mit dem Ausatmen und Pusten ab. Wenn sich Ihr Bauch weich anfühlt, stellen Sie sich die Drehung Ihres Babys im Bauch vor Ihrem inneren Auge vor. Diese kann sowohl über eine Rolle vorwärts als auch über eine Rolle rückwärts erfolgen.
Kaiserschnitt
Im Vorgespräch mit Ihnen in der Praxis und Klinik versuchen die Ärztinnen, gemeinsam mit Ihnen zu einer für Sie richtigen Entscheidung zu gelangen. Viele Geburtsmediziner raten heute besonders beim ersten Baby in Beckenendlage generell zum Kaiserschnitt.
Diese Empfehlung wird aber derzeit aufgrund von Studienergebnissen zu Kaiserschnittfolgen infrage gestellt. In unseren Sprechstunden erzählen werdende Eltern, dass sie sich überrollt fühlen, weil sie von den zahlreichen Risiken für sich und ihr Kind hören, die oft einem Horrorszenario gleich geschildert werden, sodass ihnen letztendlich einleuchtet, warum es ein Kaiserschnitt sein müsste. Diese Haltung hängt zum großen Teil mit der Erfahrung oder oft eben mit der fehlenden Erfahrung der Ärztinnen bei der Leitung einer Beckenendlagen-Geburt zusammen. Falls Sie eine vaginale Beckenendlagen-Geburt wünschen, erkundigen Sie sich nach Geburtskliniken, bei denen die Begleitung solcher Geburten zum regelmäßigen Alltag gehört. Bei zweiten oder weiteren Babys werden vaginale Geburten bei Beckenendlage eher akzeptiert. Immer vorausgesetzt, Sie haben schon einmal vaginal geboren.
Äußere Wendung
Um einen Kaiserschnitt doch noch zu vermeiden, wird häufig empfohlen, das Baby in der 37. bis 38. Schwangerschaftswoche mit einer äußeren Wendung in eine bessere Ausgangsposition mit dem Köpfchen nach unten zu bringen. Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Menge an Fruchtwasser und eine günstige Lage des Mutterkuchens. Da eine äußere Wendung nicht ohne Risiko ist, sollte sie immer in einer Klinik stattfinden. Die Erfolgsquote dieses Eingriffs ist auch abhängig von der Erfahrung der wendenden Ärzte und liegt bei 50 bis 70 Prozent.
Sanfte Methoden
Darüber hinaus gibt es auch sanftere Methoden, mit denen Sie Ihrem Baby die richtige Richtung zeigen können ( > ). Oft haben in unserer Praxis solche Behandlungen zu einer Drehung geführt.
Es klappt aber nicht immer, denn es kann gute Gründe geben, aufgrund derer sich Ihr Baby für eine Beckenendlage entscheidet. Dazu gehört ein schmales oder unüblich geformtes Becken, in dem der Po leichter Platz findet als der große Kopf. Der Mutterkuchen kann tief liegen und Platz beanspruchen, die Nabelschnur zu kurz oder Ihr Gebärmuttergewebe so weich sein, dass Ihr Baby nicht mehr in einer Position gehalten wird. Das kann vor allem bei zweiten und weiteren Babys der Fall sein.
Welcher Grund auch immer dahinterstecken mag, lassen Sie sich von Ihrer Hebamme oder Ärztin beraten.
Cardiotokografische Befunde
Mithilfe der Cardiotokographie (CTG) ist es möglich, gleichzeitig die kindlichen Herztöne und die Wehentätigkeit zu überwachen. Seit den 1970er-Jahren, als diese Methode in Krankenhäusern und Arztpraxen routinemäßig eingeführt wurde, hat sich einiges getan. Längst müssen die Frauen nicht mehr stundenlang in einer Position auf dem Bett verharren, während das Gerät meterweise Papierstreifen produziert.
CTG-Überwachung im Rahmen der Vorsorge
Sie werden diese Überwachungsmethode wahrscheinlich schon während der Schwangerschaft bei der Vorsorge kennenlernen, weil CTG-Überwachungen in fast allen Frauenarzt- und auch in Hebammenpraxen ab der 30. Schwangerschaftswoche zum Standard gehören. Dabei sitzen Sie auf einem bequemen Sessel oder liegen in Seitenlage auf einer Liege.
Mithilfe einer elastischen Bauchbinde
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