Hebammen-Gesundheitswissen
dem Rippenbogen zu tasten
29
Rb/0
Rb
36. SSW
Das Kind ist am Rippenbogen zu tasten
34
Rb/2
Rb-2
40. SSW
Das Kind ist 2 Querfinger unter dem Rippenbogen zu tasten
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Wie liegt das Kind im Becken?
Sicher hören Sie in Ihren Bauch hinein und versuchen, die Bewegungen Ihres Babys zu erspüren. Bei zweiten Kindern gelingt dies bereits in der 17. Schwangerschaftswoche, bei ersten Schwangerschaften müssen Sie sich meist bis zur 20. Woche gedulden. Ab der 28.
Schwangerschaftswoche können Sie sogar die Lage des Kindes ertasten.
Die meisten Babys entscheiden sich nach der ausgiebigen Turnerei der ersten Monate um die 32. Woche herum für eine Lage mit dem Kopf nach unten, die sogenannte Schädellage. Diese gute Startposition für die Geburt nehmen immerhin 95 Prozent aller Babys ein – und sind damit für die vaginale Geburt gut gerüstet.
Sollte Ihr Kind etwas eigenwilliger sein und sich bis zum Geburtstermin nicht in diese Position begeben wollen, gibt es einige Tricks ( > ), wie eine Drehung häufig doch noch erreicht werden kann.
Bei den letzten Vorsorgeuntersuchungen wird die Lage Ihres Babys in der Gebärmutter ertastet. Das Ergebnis wird als Abkürzung in den Mutterpass eingetragen:
Schädellage = SL
Beckenendlage oder Steißlage = BEL
Querlage = QL
Oft können Sie noch eine römische I oder II vor dem Kürzel SL finden. I. SL bedeutet, dass Ihr Baby mit dem Rücken zur linken Seite liegt, und II. SL heißt, dass der Rücken zur rechten Seite liegt.
Oben: Das Baby liegt in Schädellage im Becken. Mitte: Ein Kind in Beckenendlage. Unten: Liegt das Kind quer im Becken, wird ein Kaiserschnitt nötig.
Beckenendlage
In der Mitte der Schwangerschaft liegt jedes zweite Baby mit dem Po nach unten und in der 28. Schwangerschaftswoche noch jedes fünfte.
Zum errechneten Termin sind es nur noch vier Prozent, die mit dem Po oder den Füßen zuerst im Becken liegen. Diese Position im Becken wird als Beckenendlage oder auch als Steißlage bezeichnet. Da es für die Babys dann ein kleines, aber doch deutlich erhöhtes Risiko bei einer vaginalen Geburt gibt, wird die kindliche Lage zum Ende der Schwangerschaft ein Thema werden. Die Risiken haben hauptsächlich damit zu tun, dass das »dickere Ende« des Babys der Kopf ist, der bei einer vaginalen Geburt aus einer Beckenendlage zum Schluss geboren wird. Wenn Po und Bauch bereits draußen sind, wird die Nabelschnur so lange gedrückt, bis auch das Köpfchen da ist.
Falls Sie eine vaginale Geburt für Ihr Beckenendlagen-Kind wünschen, sollten einige Faktoren abgeklärt werden. Dazu gehören die Größe des Kindes, der zu erwartende Kopfumfang und die exakte Lage. Optimal ist die reine Steißlage, bei der die Beine nach oben ausgestreckt sind oder die vollständige Steiß-Fuß-Lage mit angehockten Beinen. Wir selbst haben in unserem Berufsleben sehr gute Erfahrungen mit vaginalen Beckenendlagen-Geburten gemacht ( > ).
Hebammentipp
Wenn das Kind in Beckenendlage liegt, fragen uns viele Schwangere nach ergänzenden Methoden, um Eingriffe wie äußere Wendung oder Kaiserschnitt zu vermeiden.
Es gibt in der Tat einige Möglichkeiten, die ab der 34. Schwangerschaftswoche angewendet werden können. Natürlich gibt es keine Garantie fürs Gelingen, weil manche Babys einfach mit dem Po zuerst zur Welt kommen wollen.
Bewegungstherapien
Nehmen Sie täglich für 15 Minuten eine Knie-Ellbogen-Lage ein. Dabei ist der Po nach oben gestreckt, der Bauch mit Kissen gepolstert und die Unterarme liegen gerade auf dem Boden. Nützen Sie diese Zeit, um mit Ihrem Baby zu reden und ihm Ihre Wünsche mitzuteilen.
Indische Brücke
Dies ist eine Übung, die Sie allein oder besser noch mit Ihrem Partner täglich ein- bis zweimal für 15 bis 20 Minuten durchführen können. Dabei wird Ihr Becken hochgelagert, indem Sie entweder die Knie über die Schultern des vor Ihnen knienden Partners legen oder – wenn Sie allein sind – über einen mit Kissen erhöhten Sessel oder Stuhl. Versuchen Sie, so gut es geht zu entspannen und möglichst ruhig zu atmen. Diese Übung sollte nicht direkt nach dem Essen durchgeführt werden. Auch wenn wir in unserer Praxis schon vermeintliche Erfolge erlebt haben, zeigen die Studien dennoch keine wirklich positiven Ergebnisse. Da viele Schwangere die Übung als besonders unangenehm erleben, bitte nur einmal ausprobieren und bei Nichtgefallen einfach aufhören.
Moxibustion
Traditionelle Chinesische Medizin in Form einer Akupunktur mit individuellen Punktkombinationen
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