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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Erfahrung gemacht, dass Frauen nach einer künstlichen Befruchtung den Beginn der Schwangerschaft ganz anders erleben als Frauen, die auf natürlichem Weg schwanger geworden sind. Oft sind gerade die ersten Wochen der Schwangerschaft von diffusen Ängsten überschattet, wenn noch nicht klar ist, ob das Kind sich sicher in der Gebärmutter eingenistet hat. Insbesondere die früh angebotenen Ultraschalluntersuchungen sind immer wieder ein Anlass für Kummer und Sorgen. Leider ist es häufig der Fall, dass eine bei diesen frühen Untersuchungen gesehene Anzahl an Embryonen sich nicht aufrechterhält. Die Freude über Zwillinge wird dann von der traurigen Mitteilung abgelöst, dass nur noch ein Kind zu finden ist. Die bereits vorhandenen Ängste bekommen zusätzliche Nahrung – obwohl bekannt ist, dass sich bei einer von fünf Zwillingsschwangerschaften nur eines der Kinder weiterentwickelt.
    In unserer Sprechstunde hören wir nach Kinderwunschbehandlungen oft, dass die Paare die Zeit bis zur Geburt als besonders lang empfinden. Das ist nicht weiter verwunderlich: Diese Eltern wissen viel früher als andere über die bestehende Schwangerschaft Bescheid. Behalten Sie immer im Hinterkopf: Wenn sich Ihr Baby einmal in der Gebärmutter eingenistet hat, gibt es keinen Grund, warum Ihre Schwangerschaft nicht ebenso glücklich und gesund verlaufen sollte wie jede andere auch.
    Die Situation behinderter Schwangerer
    Wenn Sie als angehende Eltern mit Behinderung oder chronischer Erkrankung über die Möglichkeit einer Schwangerschaft und das Leben mit Kind nachdenken, tauchen viele Themen auf, die besondere Beachtung erfordern. Unweigerlich werden Sie damit konfrontiert, sich mit Ihrer Behinderung oder Erkrankung auseinandersetzen zu müssen, um Risiken für ein Baby oder sich selbst abzuwägen. Die Vielfalt der Themen sprengt dieses Buch, daher nur die wenigen folgenden Hinweise. Um eine selbstbestimmte Elternschaft zu ermöglichen, sollte Unterstützung und Hilfe im Alltag durch ein funktionierendes Familien-Freunde-Nachbarschafts-Netzwerk gewährleistet oder durch professionelle Institutionen gesichert sein. Je fortgeschrittener die Schwangerschaft, desto mehr Hilfe ist im Alltag vonnöten, da durch den zunehmenden Bauchumfang oft Leistungsfähigkeit und Beweglichkeit gemindert werden. Gerade bei Rollstuhlfahrerinnen wird das oft zum Problem. Sollte schon ein Kind in Ihrem Haushalt leben, ist es durchaus sinnvoll, sich Unterstützung bei der Versorgung zu organisieren, sei es beim Kochen, Putzen oder für den Weg zu Kindergarten, Schule oder Freizeitaktivitäten.
    Auch nach der Geburt ist solche Unterstützung eine große Erleichterung für Sie alle.
    Überlegt werden sollte auch, wie man mit Diskriminierung von außen umgeht. Gerade in diesem Fall kann es sinnvoll sein, sich Hilfe durch Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Verbände, Beratungsstellen oder andere betroffene Paare zu suchen. Eine Schwangerschaft ist nicht immer nur schön und beschwerdenfrei.
    Dennoch sollte Sie die Angst vor einer unbekannten Zukunft nicht davon abhalten, sich ein Leben mit Kind zu wünschen. Mit einer Portion Humor, Liebe und Willensstärke ist es sicher zu schaffen!

    Eine Klasse für sich: Hebammenvorsorge
    Prof. Dr. Rainhild Schäfers ist Professorin für den Studiengang Hebammenkunde an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.
    Viele Frauen haben Bedenken, die medizinische Schwangerschaftsvorsorge in die Hände ihrer Hebamme zu legen, aus Angst, gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind könnten nicht erkannt werden.
    Wie schätzen Sie diese Sorge ein?
    Als völlig unbegründet. In Deutschland sind zehn bis zwölf Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft vorgesehen. Mit dieser Anzahl sind Schwangere gut versorgt.
    Studien haben gezeigt, dass fünf Untersuchungen bereits ausreichen, um Schwangerschaftskomplikationen zu erkennen. Bei jedem Termin wird der Urin mit einem kleinen Teststäbchen auf Zucker und Eiweiß untersucht, der Blutdruck gemessen, das Gewicht der Mutter kontrolliert, zu bestimmten Zeitpunkten auch Blut abgenommen und der kindliche Herzschlag kontrolliert. Dieses Vorgehen ist auch für Hebammen verbindlich. Das heißt, auch die Hebamme wird alle diese Untersuchungen durchführen oder zumindest anbieten.
    Denn letztendlich entscheidet die Frau, welche Untersuchungen sie wie oft vornehmen lässt.
    Was die Interpretation der Untersuchungsergebnisse angeht: Es gibt bereits einige Studien, die gezeigt haben, dass es

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