Hebammen-Gesundheitswissen
Jahre alt sind oder wenn Sie bereits Kinder mit genetischen Besonderheiten geboren haben. Eine Fruchtwasseruntersuchung wird in der Regel zwischen der 15. bis 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Ein Nachteil der Amniozentese besteht darin, dass sie erst relativ spät erfolgt. Andererseits ist das Risiko für eine Fehlgeburt mit 0,3 bis 1 Prozent vergleichsweise gering.
Mit einer dünnen Nadel wird Fruchtwasser aus der Fruchthöhle entnommen.
So wird die Amniozentese durchgeführt
Für die Fruchtwasseruntersuchung entnimmt Ihre Ärztin unter Ultraschallkontrolle mithilfe einer Hohlnadel 15 bis 20 Milliliter Fruchtwasser mit darin enthaltenen abgelösten Zellen des Babys. Dieser Vorgang dauert wenige Minuten und wird manchmal als unangenehm, aber nicht schmerzhaft empfunden.
Reichlich praktische Erfahrung und eine routinemäßige Durchführung solcher Untersuchungen ist der beste Garant für eine komplikationslose Fruchtwasserentnahme. Nach dem Test werden die Herztöne des Kindes gehört. Bei Rhesus-negativen Frauen wird ebenso wie nach der Chorionzottenbiopsie eine Anti-D-Spritze ( > ) verabreicht.
Nach dem Eingriff sollten Sie 24 Stunden ruhen. Es können leichte Bauchkrämpfe auftreten. Falls aber Blut oder klare Flüssigkeit (eventuell Fruchtwasser) abgehen, müssen Sie sofort untersucht werden. Das Risiko einer Fehlgeburt liegt nach diesem Eingriff bei 0,3 bis 1 Prozent.
Im Labor werden die lebenden Zellen kultiviert und die Chromosomen auf Aufbau und Anzahl untersucht. Auch DNA-Analysen und eine AFP-Bestimmung zum Ausschluss eines Neuralrohrdefekts sind möglich. Ein Schnelltest, der sogenannte FisH-Test, liefert bereits nach ein bis zwei Tagen erste Ergebnisse zu den am häufigsten betroffenen Chromosomen 13, 18 und 21 und dem Geschlecht Ihres Kindes. Diese Ergebnisse müssen aber immer mithilfe einer zweiten Zellkultur überprüft werden. Ein zuverälssiges Untersuchungsergebnis liegt daher erst nach zirka zwei Wochen vor.
Chorionzottenbiopsie
Diese Untersuchung findet in der Regel zwischen der zehnten und zwölften Schwangerschaftswoche statt. Die Ärztin entnimmt eine Gewebeprobe aus den Chorionzotten (Vorform des Mutterkuchens). Im Labor werden daraus die kindlichen Chromosomen bestimmt und auf Abweichungen untersucht.
Das Resultat können Sie schon nach zwei bis drei Tagen erfahren. Zusätzlich wird eine Langzeitkultur der Chorionzotten angelegt, deren Ergebnis nach 14 Tagen vorliegt. Das Risiko einer Fehlgeburt liegt nach diesem Eingriff bei 0,3 bis 1 Prozent.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass bei Ihrem Kind eine genetische Veränderung, Erkrankung oder Fehlbildung vorliegt, wird Ihnen in der Regel ein Schwangerschaftsabbruch nahegelegt, der dann entsprechend früher als nach einer Amniozentese erfolgen kann.Besprechen Sie das Untersuchungsergebnis und die sich daraus für Sie ergebenden Konsequenzen ohne Zeitdruck in der Praxis. Die meisten Befunde erlauben allerdings keine Therapie. Auch wenn nur bedingt Aussagen zum Schweregrad der Besonderheit gemacht werden können, sind Sie nun vor allem vor die Frage gestellt, ob Sie sich für oder gegen diese Schwangerschaft entscheiden wollen.
Um das Choriongewebe zu gewinnen, wird eine Nadel durch die Bauchdecke eingeführt.
So wird die Chorionzottenbiopsie durchgeführt
Da Ihre Blase für den Eingriff voll sein soll, müssen Sie vorher viel trinken. Die Entnahme des Plazentagewebes erfolgt entweder durch die Bauchdecke, die eventuell vorher örtlich betäubt wird, oder durch Vagina und Muttermund. Die Entscheidung für eine der Methoden wird von der Lage der Plazenta und der Schwangerschaftswoche, aber auch von Einschätzungen und Vorlieben des Untersuchers bestimmt. Viele Frauen empfinden bei der Entnahme durch die Bauchdecke ein schmerzhaftes unangenehmes Ziehen im Unterbauch.
Bei einer vaginalen Entnahme ähneln die Eindrücke einem Gebärmutterhalsabstrich bei der Krebsfrüherkennungsuntersuchung.
Nach der Untersuchung ist es gut, mindestens 24 Stunden wirklich zu ruhen. Auch in den nächsten zwei bis drei Tagen sollten Sie keine anstrengenden Unternehmungen planen und eventuell eine Arbeitspause einlegen. Nach dem Eingriff können leichte Bauchkrämpfe und geringe vaginale Blutungen über zwei bis drei Tage auftreten.
Wenn Schmerzen und Blutung zunehmen oder klare Flüssigkeit aus der Vagina läuft, könnte das ein Hinweis für einen drohenden Abort sein. Suchen Sie dann sofort Rat bei Ihrer Ärztin.
Nabelschnurpunktion
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