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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Schulter im Becken einklemmen kann.
    Das soll möglichst vermieden werden, weil es häufig weitere Probleme nach sich zieht. Zum Glück entscheiden sich nur 0,8 Prozent der Babys für solche Positionen.
    Schilddrüsenerkrankungen
    Häufig werden bei Schwangeren Schilddrüsenerkrankungen diagnostiziert. Falls in der Familie solche Erkankungen schon einmal aufgetreten waren, ist es sinnvoll, zu Beginn der Schwangerschaft die Schilddrüsenfunktionswerte untersuchen zu lassen. Denn sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können zu Erkrankungen beim Baby führen und natürlich auch der Mutter erhebliche Probleme bereiten.
    Bei einer bestehenden Schilddrüsenüberfunktion sollte während der Schwangerschaft die Medikation so niedrig wie therapeutisch möglich erfolgen, da der Wirkstoff über die Plazenta zum Kind gelangt und bei bis zu 25 Prozent aller Neugeborenen eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion bewirkt.
    Bei einer mütterlichen Unterfunktion hingegen muss die Medikamenteneinnahme oft in der Dosis erhöht werden. Es ist seit längerem bekannt, dass eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft die geistige Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen kann. Deshalb sollte sie möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden. Häufigere Blutentnahmen in der Schwangerschaft und Wochenbettzeit sind notwendig.
    Schwangerschaftsdiabetes
    Schwangerschaftsdiabetes tritt in der Regel im zweiten oder dritten Trimester auf und verschwindet nach der Geburt meist wieder.
    Ungefähr drei bis fünf Prozent aller Schwangeren sind davon betroffen – mit steigender Tendenz. Bei Nichtbehandlung können zahlreiche Probleme für Mutter und Kind auftreten. So erhält Ihr Baby schon im Mutterleib eine zu hohe Zuckerversorgung und reagiert darauf mit einer gesteigerten Insulinproduktion. Dabei kann es richtiggehend gemästet werden und unter Umständen ein enormes Geburtsgewicht erreichen. Nach der Geburt haben diese Babys oft Blutzuckerabfälle und müssen in den ersten 48 Stunden häufige Blutabnahmen über sich ergehen lassen.
    Symptome wie starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Harnwegsinfekte, übermäßige Gewichtszunahme, starke Müdigkeit und Hautjucken, ein entsprechend der Schwangerschaftswoche zu groß gewachsenes Kind sowie Zucker im Urin können auf die Erkrankung hindeuten. Auch treten Präeklampsie ( > ) und Schwangerschaftsbluthochdruck ( > ) häufiger auf.
    Erkennen, ob Diabetes vorliegt
    Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird der Urin auf Spuren von Zucker (Glukose) untersucht.
    Aber auch, wenn sich kein Zucker nachweisen lässt, kann das Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden. Da dieser relativ häufig auftritt und erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, gilt für alle Schwangeren die Empfehlung, in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche einen Zuckerbelastungstest (oraler Glukosetoleranztest – oGTT) durchführen zu lassen. Falls bei Ihnen ein bekanntes erhöhtes Risiko vorliegt, kann der Test bereits zwischen der 12. bis 16. Schwangerschaftswoche stattfinden.
    Glukosetoleranztest – so geht das
    Zum Ausschluss eines schwangerschaftsbedingten Diabetes wird zunächst ein Suchtest durchgeführt. Dabei brauchen Sie nicht nüchtern zu sein und bekommen in der Praxis ein süßes Getränk (50 mg Glukose in 200 ml Wasser). Nach genau einer Stunde erfolgt dann die Blutabnahme, dabei sollte der gemessene Glukosewert unter 140 mg/dl liegen. Ist der Wert erhöht oder liegt ein Risiko für das Auftreten eines Schwangerschaftsdiabetes vor, wird ein umfangreicherer Zuckerbelastungstest durchgeführt. Dazu kommen Sie nüchtern in die Praxis und trinken nach einer Blutabnahme eine 75-mg-Glukoselösung. Nach einer und nach zwei Stunden erfolgen weitere Blutabnahmen, dazwischen sollen Sie sich körperlich nicht belasten. Am besten nehmen Sie sich etwas zu lesen mit und legen im Wartezimmer die Beine hoch. In Ihrer Tasche sollte auch etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen sein, damit Sie sich nach Testende für den Heimweg stärken können. In den Tagen vor dem Test sollten Sie möglichst kohlenhydratreich (Reis, Nudeln, Kartoffeln) essen, um Ihre Bauchspeicheldrüse zu reizen. Vor der ersten Blutabnahme, dem Nüchternwert, sollten Sie acht Stunden nicht gegessen haben.
    Normalwerte beim 75-mg-oGTT:
    1. Blutabnahme nüchtern < 90 mg/ dl
    2. Blutabnahme nach 1 h < 180 mg/dl
    3. Blutabnahme

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