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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Herpes-genitalis-Ausbruch beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf Ihr Kind vier bis fünf Prozent. Da aber eine Infektion mit Herpesviren beim Baby eine lebensbedrohliche Erkrankung wie die Hirnhautentzündung auslösen kann, sollten Sie sich in dieser Situation immer für einen Kaiserschnitt entscheiden.
    Hepatitis
    Erkrankungen mit Hepatitisviren gehören weltweit zu den häufigsten Infektionen. Während eine vorgeburtliche Gefahr für das Baby durch Hepatitis A nur zum Ende der Schwangerschaft angenommen wird, besteht bei anderen Hepatitis-Typen eine Gefährdung auch im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft. Das Risiko kindlicher Erkrankung bei einer Infektion der Mutter liegt bei zirka 10 Prozent im zweiten Trimester, aber bei bis zu 80 Prozent nahe der Geburt. Deswegen wird bei allen Schwangeren das Blut routinemäßig auf Hepatitis-Antigene untersucht ( > ). Besonders gefährlich ist das in Europa häufig vorkommende Hepatitisvirus vom Typ B, das meist über das Blut (Bluttransfusion, unzureichend gereinigte Nadel beim Drogenkonsum oder Tattoo-Farbeintrag) sowie beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Früher erworbene mütterliche Antikörper reduzieren das Ansteckungsrisiko des Kindes.
    Gesunde Schwangerschaft und Geburt trotz HIV
    Seit 1987 ist in den Mutterschafts-Richtlinien die Möglichkeit einer Blutabnahme zur HIV-Antikörper-Bestimmung in der Frühschwangerschaft gegeben. Der Test darf nur mit Ihrer Zustimmung durchgeführt werden.
    Wir glauben, dass es gute Gründe gibt, ihn wahrzunehmen: Bei über 50 Prozent der HIV-positiven Frauen erfolgte die Erstdiagnose in der Schwangerschaft. Es gibt bislang keine Hinweise, dass eine Schwangerschaft die Prognose der HIV-Infektion verschlechtert.
    Und es gibt viele Hinweise, dass eine optimale Betreuung HIV-positiver Frauen durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett von entscheidender Bedeutung für Mutter und Kind ist. Der Nachweis einer Infektion führt – wenn möglich – zur Anbindung an Zentren, die Erfahrung in der Betreuung HIV-positiver Schwangerer haben, zu einem speziellen Vorsorgeplan und zur Dauereinnahme von Medikamenten. Die Geburt sollte auf jeden Fall als geplanter Kaiserschnitt stattfinden. Mit diesem Programm konnte die Übertragungsrate auf das Kind über die Jahre erfolgreich auf unter zwei Prozent gesenkt werden.
    HIV – AIDS
    AIDS ist das Vollbild der Erkrankung nach einer Infektion mit dem Human Immuno-deficiency Virus (HIV). Sie ist von einer allgemeinen Immunschwäche, Infektionen und bösartigen Tumoren gekennzeichnet. Die Ansteckung erfolgt überwiegend durch ungeschützten Sexualkontakt und bei Blutübertragung. Der Erreger ist mit dem sogenannten ELISA-Test in der Regel vier bis sieben Wochen nach der Ansteckung nachweisbar.
    Die Erkrankung folgt einem phasenweisen Verlauf. Zwischen der Ansteckung bis zur Entwicklung einer Immunschwäche können viele Jahre liegen.
    Eine HIV-Infektion der Mutter überträgt sich ohne medikamentöse vorbeugende Behandlung in der Schwangerschaft in 20 bis 50 Prozent der Fälle auf das Kind – dieses Risiko kann aber erheblich gesenkt werden (siehe Kasten).
    Vor der Geburt kann das Virus wahrscheinlich durch die Plazentaschranke auf den Fetus übergehen. Bei der Geburt besteht das höchste Übertragungsrisiko durch mütterliches Genitalsekret und Blut. Nach der Geburt kann eine Übertragung durch die Muttermilch erfolgen.
    In Schwangerschaften HIV-positiver Frauen scheint es etwas häufiger zu vorzeitigen Wehen und einer Mangelentwicklung des Kindes sowie zu diversen Hauterscheinungen und Genitalinfektionen zu kommen. Bei den Zahlen sind sich bislang durchgeführte Studien allerdings nicht einig.
    Listeriose
    Diese Erkrankung wird durch ein Stäbchenbakterium hervorgerufen, das in Tieren lebt.
    Nur für Schwangere und Neugeborene bedeutet diese Infektion eine wirkliche Gefahr, da Fehl- und Totgeburten sowie schwere Hirnhautentzündung und Blutvergiftung beim Kind hervorgerufen werden können. Bei Schwangeren gelten Blasen- und Nierenbeckenentzündungen sowie grippeähnliche Symptome als Hinweise auf eine Infektion. Der Erreger kann durch infizierte Rohmilchprodukte ( > ), unzureichend gewaschenen Salat oder nicht durcherhitztes Fleisch aufgenommen werden.
    Bei einem Verdacht auf Listeriose ist nur ein Erregernachweis aussagekräftig. Wenn eine Infektion vorliegt, kann sie mit Antibiotika gut behandelt werden.
    Lues (Syphilis)
    Syphilis wird durch das Bakterium

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