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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Sie brauchen ärztliche Hilfe.
    Bei Verdacht auf HELLP: Sofort zum Arzt!
    Sie sollten unverzüglich eine ärztliche Praxis oder Klinik aufsuchen, wenn Sie einen Druckschmerz im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und ein allgemeines Krankheitsgefühl vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel verspüren.
    Wichtig ist eine rasche Überprüfung von Blutbild und Leberwerten. Wenn die Erkrankung bestätigt wird, muss schnell gehandelt werden, weil sie sich rasch verschlimmert und dies für Sie und Ihr Baby Lebensgefahr bedeuten kann. In so einem Fall kommt Ihr Baby praktisch immer mit sofortigem Kaiserschnitt zur Welt, und Sie müssen auch danach häufig noch intensivmedizinisch betreut werden.
    Präeklampsie
    Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die nur in der Schwangerschaft auftreten kann.
    Anzeichen sind hoher Blutdruck, Eiweiß im Urin und Wassereinlagerungen in Beinen und Füßen. Drei bis fünf Prozent aller Schwangeren entwickeln diese Symptome und müssen behandelt werden. Davon sind 85 Prozent erste Schwangerschaften. Als weitere Risikogruppen, die daher genau beobachtet werden, gelten Schwangere über 40 und unter 20 Jahren sowie Frauen mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Nierenleiden. Auch Schwangere mit Mehrlingen gelten als gefährdet.
    Mögliche Symptome
    Erwähnen Sie es bei den Vorsorgeuntersuchungen auf jeden Fall, wenn diese Erkrankung bei Ihrer Mutter oder Schwester aufgetreten ist, damit eine familiäre Neigung ausgeschlossen werden kann. Bei einer leichten Erkrankungsform können Sie sich durchaus wohlfühlen und kaum einschränkende Symptome bemerken. Sie wird dann lediglich bei den Vorsorgeuntersuchungen durch Auffälligkeiten bei Blutdruck und Urin erkannt.
    Bei einer stärkeren Erkrankungsform können Sie folgende Symptome wahrnehmen: stärkere Kopfschmerzen, Augenflimmern oder Sehprobleme, Übelkeit und Erbrechen, plötzliche Wassereinlagerungen an Gesicht, Händen oder Füßen, Druckempfindlichkeit auf der rechten Seite unterhalb des Rippenbogens und Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Falls Sie irgendeines dieser Symptome bei sich bemerken, müssen Sie noch am selben Tag Kontakt mit Ihrem Arzt oder einer Klinik aufnehmen und sich untersuchen lassen.
    Behandlungsformen
    Die beste Therapie besteht in einer raschen Geburt. Wenn Sie am Ende der Schwangerschaft angekommen sind oder 34 Wochen davon hinter sich gebracht haben, wird oft zu einer Geburtseinleitung geraten ( > ), um das Auftreten größerer Probleme zu verhindern. Unbehandelt kann die Präeklampsie zur Eklampsie führen, die letztendlich zum Koma führt.
    Bei Schwangeren in einer früheren Schwangerschaftswoche mit Anzeichen einer Präeklampsie folgt eine intensive stationäre Überwachung und Behandlung, am besten in einer größeren Klinik mit Kinderabteilung. Mit Bettruhe und verschiedenen Medikamenten zur Blutdrucksenkung, wird versucht Zeit zu gewinnen, um das Baby noch wachsen und etwas reifen zu lassen.
    Es ist irritierend, wenn Sie sich eigentlich wohlfühlen, aber hören müssen, dass Sie und Ihr Baby in Gefahr sind, Medikamente und Krankenhausaufenthalt oder eine rasche Geburtseinleitung notwendig sind. Das ist nicht leicht zu verarbeiten. Lassen Sie sich alles genau erklären und erzählen Sie auch Ihrem Baby davon, damit plötzlich notwendige Eingriffe für Sie beide leichter zu verkraften sind.
    Niemand weiß genau, woher diese Erkrankung kommt. In einigen Studien wurde untersucht, ob es wirksame vorbeugende Maßnahmen gibt. Aber es gibt bisher keine überzeugenden Erkenntnisse. Die niedrig dosierte Gabe von Acetylsalicylsäure (zum Beispiel Aspirin ® ) kann bei manchen Frauen vorbeugend wirken – aber dafür besteht noch weiterer Forschungsbedarf. Wir empfehlen allen Frauen von Beginn der Schwangerschaft an regelmäßige Gymnastik und Bewegung an der frischen Luft, gesunde Ernährung und viel Flüssigkeitsaufnahme. Besprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Betriebsarzt, ob bei einem eindeutig erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie ein frühzeitiges Beschäftigungsverbot sinnvoll ist.
    Quer- oder Schräglage
    Babys, die sich am errechneten Termin in einer Quer- oder Schräglage ins Becken gelegt haben, können nicht vaginal geboren werden und müssen immer mithilfe eines Kaiserschnitts zur Welt kommen. Wenn es plötzlich zu einem Blasensprung kommt, muss der Kaiserschnitt sehr schnell erfolgen ( > ). Dies ist eine gefährliche Situation für das Kind, weil sich seine

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