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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sturgis. »Mrs. Seagram ist nach der Landung auf der Capricorn mit den anderen ausgestiegen. Wie sie unbemerkt wieder in den Hubschrauber gekommen sein soll, ist mir ein Rätsel.«
    »Überprüfen Sie vor den Flügen nie den Laderaum?« fragte Woodson.
    »Ich muß es nicht tun«, antwortete Sturgis. »Außerdem hatte ich fast zwanzig Flugstunden hinter mir und war müde. Wie sollte ich auch auf den Gedanken kommen, daß Dana Seagram sich an Bord schleicht, um ausgerechnet an Bord der Titanic zu kommen?«
    »Frag sie doch am besten selbst«, sagte Pitt und deutete auf das Feldbett.
    Dana schaute mit noch etwas verschleiertem Blick und völlig verständnislos zu den Männern hoch. »Wo bin ich?«
    »An Bord der Titanic, meine liebe Dana«, sagte Sandecker. »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte Dana.
    »Oh doch«, sagte Sandecker und sah Pitt an. »Dirk, es muß noch etwas Scotch in der Flasche sein. Bring mir bitte ein Glas.«
    »Nicht nötig«, sagte Dana und richtete sich zum Sitzen auf. Ein Schmerzstrahl zuckte dabei durch ihr Gehirn, und sie tastete unwillkürlich an ihren Kopf und spürte den Verband. »Was ist denn das?« fragte sie verwirrt.
    »Laß uns erst einmal die Fragen stellen, Dana«, sagte Dirk Pitt, und er wunderte sich dabei nicht mehr, wie leicht ihm die vertrauliche Anrede über die Lippen kam. »Wir haben dich im Hubschrauber gefunden. Wie bist du da hineingekommen?«
    »Im Hubschrauber?« Dana runzelte die Stirn und tastete unwillkürlich wieder an den Verband. »Ja, jetzt erinnere ich mich. Ich habe mein Makeup-Täschchen offenbar beim Flug von der Alhambra unter den Sitz rutschen lassen.« Sie zwang sich zu einem matten Lächeln. »Ohne ihre Makeup-Utensilien fühlt sich eine Frau recht hilflos. Ich bin daher wieder in den Hubschrauber gestiegen und fand das Täschchen auch eingeklemmt zwischen den Klappsitzen. Als ich mich bückte, da –« Sie hielt inne und fügte unsicher hinzu: »Merkwürdig, ich erinnere mich nur noch an ein Paar Stiefel.«
    »Stiefel?« wiederholte Pitt verwundert.
    »Ja, es waren spitze Cowboystiefel. Ich kniete da zwischen den Sitzen und wollte das eingeklemmte Täschchen mit den Makeup-Utensilien herausziehen. Da waren plötzlich diese hellen Stiefel vor meinen Augen, und dann schien die ganze Welt zu explodieren. Mir wurde schwarz vor Augen… und das ist es…« Ihre Stimme erstarb.
    Pitt sah sie an, und für kurze Zeit war etwas in diesem Blickwechsel, das ihn beunruhigte und zugleich mit einer unerklärlichen Freude erfüllte. Er verdrängte dieses Gefühl, indem er fast schroff sagte: »Ich glaube, wir lassen Dana jetzt lieber in Frieden. Sie muß sich ausruhen.«
    Sandecker folgte Pitt zum Eingang der Haupttreppe. »Was hältst du davon?« fragte der Admiral. »Wer könnte ein Interesse daran haben, Dana niederzuschlagen?«
    »Derselbe, der Henry Munk ermordet hat«, antwortete Pitt. »Oder, besser gesagt, dieselben.«
    »Du meinst, sie hat einen der russischen Agenten entlarvt?«
    »Nein, in ihrem Falle glaube ich eher, daß sie im falschen Augenblick am falschen Ort war.« Er sah Sandecker nachdenklich an. »Die Cowboystiefel gehören übrigens Ben Drummer. Aber eines ist sicher: Drummer war seit gestern hier an Bord. Er kann also unmöglich Dana fünfzig Meilen von hier entfernt niedergeschlagen haben.«
    In diesem Moment trat Woodson zu den beiden und meldete: »Tut mir leid, daß ich stören muß, aber wir haben gerade eine wichtige Nachricht von der Juneau bekommen. Eine schlechte Nachricht, wie ich fürchte.«
    »Als ob wir nicht schon genug schlechte Neuigkeiten zu verdauen haben«, sagte Sandecker brummig. »Was ist es denn jetzt?«
    »Die Meldung vom Kapitän des Raketenkreuzers lautet: ›Haben Notruf von dem ostwärts fahrenden Frachter Laguna Star einhundertzehn Meilen östlich unserer Position empfangen.
    Muß Hilfe leisten. Ich wiederhole: Muß Hilfe leisten. Tut mir leid, den Geleitschutz für längere Zeit aufgeben zu müssen. Viel Glück für die Titanic.‹«
    »Das können wir brauchen«, sagte Sandecker grimmig. Und Pitt dachte nur mit einem Gefühl unbehaglicher Vorahnung: Jetzt wird es ernst.
61
    In Admiral Joseph Kempers Büro im Pentagon herrschte Alarmstimmung. Der Präsident und sein Sicherheitsberater für Angelegenheiten des Kreml, Marshall Collins, lehnten an Sesseln, und ihnen gegenüber saßen Mel Donner, der CIA-Direktor Warren Nicholson und Gene Seagram auf dem Sofa vor dem flachen Tisch mit dem Stilleben von angebissenen

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