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Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Titel: Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Doch eine Freundschaft entsteht zwischen den beiden deutschen Topmodels nicht. Nicht einmal eine Bekanntschaft. Es ist da eine Antipathie zwischen den beiden Deutschen, von denen es eine geschafft hat und die andere träumt noch davon. Gespräche beschränken sich auf das Allernötigste. Beim Dreh auf Mustique ist übrigens auch die 1963 Australierin Elle MacPherson dabei, deren beste Zeit als Topmodel aber bereits abläuft, oder wie sie es 1999 selbst ausdrücken wird: „Ich bin zu alt zum Posieren.“ Auch Elle wird keine Freude mit Heidi haben. Die 1,83 Meter große MacPherson wurde von TIME einmal mit dem Ehrentitel „The Body“ bedacht, weil sie innerhalb der anderen Models ihrer Zeit genannt durch ihre weiblichen Formen hervorstach. Wegen ihres berühmten Busens  kam sie auch auf dem Titelblatt der Bademodenausgabe von Sports Illustrated zu Prominenz. Sie ist seither als Schauspielerin erfolgreich und hat gemeinsam mit Claudia Schiffer und anderen gerade das Fashion Cafe in New York eröffnet. MacPherson wird für Heidi, die ebenfalls wegen ihrer weiblichen Formen auffällt, unfreiwillig zum Vorbild für den nächsten Karriereschritt. Heidi wird ihr in kurzer Zeit den Spitznamen „The Body“ streitig machen – wogegen MacPherson im Jahr 2006 sogar gerichtlich vorgehen will, bis ihr der Dalai Lama höchstpersönlich anlässlich ihres Besuchs davon abraten wird. Man kann sich Heidis erste längere Begegnung mit diesen Diven vorstellen. Einer wird sie den Spitznamen und der anderen den Titel streitig machen, Deutschlands erfolgreichstes Model zu sein. Ob die das geahnt haben, als ihnen das „Katalogmodel“ noch als Welpe unter den Models auf Mustique entgegentrat?
    Der erste Schritt für Heidi auf dem Weg zum „Engel“ bei Victoria's Secret ist ein gutes Shooting auf Mustique. „Wir machten Aufnahmen am Strand, und ich fühlte mich ganz in meinem Element. Ich wusste, wie ich den Wind in meinem Haar spielen lassen musste. Ich wusste, wie beim Waten im Meer gerade genug Wasser aufspritzt, um genau das richtige Spaß-in-der-Sonne Feeling zu erzeugen. Die Session verlief gut. Wir machten nur fünf Fotos – es wäre zu riskant gewesen, mir zehn Outfits anzulegen, sie in den Katalog zu zu kleben und zu hoffen, dass sie sich verkauften. Doch innerlich zitterte ich vor Aufregung, weil ich unbedingt wollte, dass die Sache klappte. Ich wollte zur Victoria's Secret- Familie gehören.“
    Die Bilder, die dabei entstehen, kommen gut an. Heidis nette, offene Art wird vom Team gut angenommen. Als sie nach New York zurückfliegt, ist Heidi guter Dinge. Zugleich weiß sie, dass sie so schnell nicht bei Newport News aussteigen kann. Sie ist und bleibt, wie jeder weiß, ein Katalogmodel, und in dieser Kategorie überaus erfolgreich. Was kann sie nun weiter tun, um in die Topliga aufzusteigen? Soll sie noch einmal – nach so kurzer Zeit – die Agentur wechseln? Welche neuen Kontakte braucht sie? Ist es besser, für die Zeit nach der Karriere zu planen und wie Claudia Schiffer und andere in ein Caf é zu investieren, das weitere Verdienste und Prominenz einbringen kann?
     
     

1998: Heidi wird „The Body“ und ein „Engel“
     
    Anfang 1997 ist Heidi trotz steigender Einkünfte in der Gruppe der Topstars bei Victoria's Secret also die Namenlose. Zwar würde sich das Shooting auf Mustique bald als Eintrittskarte in die gehobene Modewelt herausstellen, aber Heidis Part darin ist noch anonym. Sie ist ein kleiner Fisch, mit dem die Zusammenarbeit jederzeit wieder beendet werden kann. Um einen Schritt weiterzukommen, ist es wichtig, dass Heidi einen richtigen Namen bekommt, eine Marke, die für etwas steht. Sie kann nur dann fester Bestandteil der Modeschauen von Victoria's Secret werden, wenn man ihr zutraut, gleichberechtigt neben Claudia Schiffer oder Giselle Bündchen genannt zu werden.
    Der erste Schritt zur Etablierung von Heidi als Marke wird von ihrem Vater gemacht, der 1996 die Heidi Klum GmbH formell gründet und Heidis Namen rechtlich schützen lässt. Der Sitz der GmbH ist damals noch in der Konradstraße 2, wo Heidi aufgewachsen ist. Günther Klum hat aus seiner Zeit als Produktionsleiter bei 4711 Erfahrung mit Markenpositionierung. Er weiß, dass man eine Marke nur langsam aufbauen kann. Nun heißt seine Marke Heidi Klum. Wofür soll sie stehen? Ihre fröhliche, natürliche Wesensart, nicht ihr Aussehen, ist es, die ihr bislang dabei geholfen hat, weiterzukommen. Frischer Wind für verstaubte Marken, das

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