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Heike Eva Schmidt

Heike Eva Schmidt

Titel: Heike Eva Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Purpurmond
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würde sich in Zukunft hüten, mich noch mal zu mobben.
    »Schon gut, Nastasia «, gab ich extra freundlich zurück, doch der Spott in meiner Stimme war unverkennbar. »Aber du solltest mich lieber in deine Volleyballmannschaft wählen, sonst … kssssss«, zischte ich und stieß meine gespreizten Finger in ihre Richtung.
    Sina zuckte zusammen.
    »He, das war’n Witz«, sagte ich kumpelhaft. Sina lächelte gequält und beeilte sich, mitsamt ihres Hofstaats in die Turnhalle zu flitzen.
    Ich musste grinsen. Im Geiste sah ich Jakob vor mir, wie er lächelte und mich kopfschüttelnd musterte. »Unmögliches Weibsbild«, hörte ich ihn murmeln, aber es klang zärtlich. Ich zuckte die Schultern und warf ihm in Gedanken einen Kuss zu. Drei Jahrhunderte hin oder her – i miss u, dachte ich.
    In diesem Moment tippte mich jemand an die Schulter, und für eine Nanosekunde glaubte ich tatsächlich, es wäre ER. Als ich erwartungsvoll herumfuhr, stand die große Blonde von heute Morgen vor mir.
    »Hey, Cat, hast du Lust, heute nach der Schule mit in den Hain zu gehen? Das ist unser Stadtpark, und wir spielen da montags immer ’ne Runde Badminton«, sagte sie freundlich.
    Ich musste erst mal wieder vom 17. Jahrhundert in die Jetztzeit umschalten und stotterte: »Ähm, öh, wie?«
    Sie musterte mich belustigt: »Stadtpark. Heute. Badminton.«
    »Oh, ach so. Gern«, sagte ich, obwohl ich kurz eine neue Gemeinheitsattacke fürchtete. Doch die Blonde grinste mich nur spitzbübisch an und zwinkerte.
    »Wer Sina und ihrem Zickenclub eins mitgibt, ist bei uns immer willkommen! Ich bin übrigens Anna.«
    »Hi. Cat – aber das weißt du ja schon«, sagte ich. Feierlich schüttelte sie mir die Hand, ehe sie der kleinen Dunkelhaarigen und noch zwei anderen zurief: »Mädels, wir kriegen Verstärkung!«
    »Cool«, tönte es zurück, und das erste Mal seit unserem Umzug wagte ich, mir vorzustellen, dass es mir in Bamberg vielleicht doch noch gefallen könnte.
    Trotzdem war ich etwas nervös, als ich gegen drei Uhr zu der Wiese radelte, die Anna mir als Treffpunkt genannt hatte. Wollten die Mädchen wirklich nur Badminton spielen, oder war das eine neue perfide Methode, den Neuzugang in der Klasse auflaufen zu lassen? Doch ich hätte mir meine Befürchtungen sparen können. Anna und die Dunkelhaarige, die sich als Caro vorstellte, begrüßten mich mit lautem Hallo. Zwei andere Mädchen unterbrachen ihr Spiel und winkten zu mir rüber. Ein Junge, den ich schon mal auf dem Pausenhof gesehen hatte und der in meine Parallelklasse ging, drückte mir einen Badmintonschläger in die Hand, und ich kam die nächsten zwei Stunden nicht mehr dazu, nervös zu sein. Nachdem ich ein Doppel mit Caro und eins mit Nico, dem Typ aus der Parallelklasse, gespielt hatte, fielen wir außer Atem und mit Appetit über die mitgebrachten Cola-und Wasserflaschen sowie die Melonenstücke und Kekse her. Ich wurde ganz selbstverständlich dazu eingeladen.
    »Bringst du eben das nächste Mal was mit«, grinste Anna, und ein warmes Gefühl der Freude breitete sich in meinem Magen aus. »Das nächste Mal« hieß, ich war ab jetzt dabei. Wie die Termiten futterten wir in Rekordgeschwindigkeit die Körbe leer und hoben nur einmal kurz den Kopf, als die schrille Sirene der Feuerwehr die frühsommerlich-träge Nachmittagsruhe durchschnitt.
    »Hat wahrscheinlich einer die Eröffnung der Grillsaison zu wörtlich genommen«, sagte Anna trocken, doch als gleich darauf eine zweite Sirene heulte, verging uns das Lachen. »Scheint ein größerer Brand zu sein«, sagte Nico, und Caro fügte ängstlich hinzu: »Hoffentlich ist niemand verletzt worden!«
    Still räumten wir die Reste unseres Picknicks zusammen, als auf einmal ein blonder Junge aus meiner Klasse – ich erinnerte mich, dass er Felix hieß – auf seinem Mountainbike angesaust kam.
    »Alter, du bist zwei Stunden zu spät und Futter ist auch alle«, tadelte Anna, aber der Blondschopf hatte keinen Blick für Kekse und Cola.
    »Das alte Verlies ist abgebrannt«, berichtete er schnaufend und stieg von seinem Rad.
    »Wie jetzt, das Drudenhaus?«, fragte Caro, und mich riss es förmlich aus dem Schneidersitz hoch.
    »Was, wie ist das denn passiert?«, rief ich verblüfft.
    Felix zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Mein Vater ist bei der Freiwilligen Feuerwehr, und die meinten nur was von ›unbekannter Brandursache‹ und dass das alte Gemäuer total runtergekokelt wäre.«
    »Krass«, sagte Anna, und ich konnte ihr nur stumm

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