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Heimat Mars: Roman (German Edition)

Heimat Mars: Roman (German Edition)

Titel: Heimat Mars: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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vergegenwärtigen«, bemerkte Ti Sandra.
    »Die Lage ist unverändert schwierig«, warf Charles ein, lehnte sich vor und faltete die Hände. »In den letzten Stunden haben wir einige interessante Dinge erfahren. Auf dem Erdenmond ist einiges im Gange.«
    »Lieh hat mir mitgeteilt, Behörden der Erde hätten den Stützpunkt Eisloch in Beschlag genommen«, sagte Ti Sandra. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Lasst uns ins Hauptlabor gehen«, antwortete Charles. »Falls es der Präsidentin zuzumuten ist …«
    »Ich halte schon noch ein paar Stunden durch«, erklärte Ti Sandra. »Gehen Sie voraus.«
    Das Zentrum von Auftakt, das Hauptlabor, nahm einen Raum von einem halben Hektar ein, der durch schwere Stahlgitter in drei Abschnitte aufgeteilt war. Über der Mitte wölbte sich die dunkelgraue Decke bis zu einer Höhe von zehn Metern, darin waren Rohre für die lebenswichtigen Leitungen und Schienen für die Beleuchtung eingelassen, die an bestimmten Stellen für konzentriertes Licht sorgte.
    Der kleinste der Abschnitte, der seitlich und weit entfernt von der abgeschirmten Energieversorgung lag, war der wichtigste. Charles ging voran, gefolgt von Leander, den die Präsidentin und ich in die Mitte genommen hatten.
    Nehemiah Royce, Tamara Kwang und Mitchell Maspero-Gambacorta saßen nahe bei einem Tisch, auf dem zwei QL-Denker mit integralen Übersetzungen standen. Diese speziellen Geräte kannte ich noch nicht, sie waren erst in den letzten Tagen installiert worden.
    »Wir haben die QLs mit Informationen gefüttert und auf den neuesten Stand gebracht«, sagte Tamara und sah uns unsicher an. »Wir sind jetzt fertig. Sie haben alle Informationen.« An ihrem Kopf befanden sich mehrere kleine Nano-Verbindungen. Sie war dafür vorgesehen gewesen, Charles im Notfall zu ersetzen.
    »Gut«, sagte Charles. »Ich möchte der Präsidentin und Vizepräsidentin zeigen, was wir über das Eisloch wissen.«
    Tamara und Nehemiah arbeiteten kurz daran, Displays aufzubauen, die von der Übersetzung gesteuert wurden: graphische Darstellungen, Tabellen und Piktogramme, die Mengenvariationen von etwas zeigten, das uns bisher nicht erklärt worden war. Ein Vid-Bild war allerdings sehr deutlich. Es zeigte die scharfe, bunte und dreidimensionale Ansicht eines breiten Gangs voller Männer, Frauen und Roboter, die Gerätschaften schleppten.
    »Dies hier ist eine optisch vermittelte Direktverbindung«, erklärte Charles. »Das Eisloch enthält eine riesige Pierce-Region – den Tweaker, den William Pierce zufällig ausgelöst hat. Er ist eine größere Version des von uns hergestellten. Wir sehen ein Labor, unmittelbar außerhalb des Eislochs.«
    »Live?«, fragte Ti Sandra.
    »Fast so, als wenn wir direkt dort wären«, antwortete Royce lächelnd.
    »Wissen die Leute, dass wir zusehen? Und durch was sehen wir eigentlich hindurch ?«, fragte ich.
    »Wir können auf einen Teil der Abschirmung um das Eisloch so einwirken, dass wir optischen Zugang erhalten«, antwortete Charles. »Die Pierce-Region – der Tweaker – kann Bild und Ton auf unseren eigenen Tweaker übertragen. Sie haben gleich neben dem Eisloch eine Kammer ausgehoben und dort ein Forschungslabor eingerichtet. Sie wissen nicht, dass wir sie beobachten.«
    »Die Eisloch-Region und all unsere Pierce-Regionen sind ein- und dasselbe«, erklärte Nehemiah. »Alle Tweaker sind im Grunde ko-existent.«
    »Tweaker …«, sagte Ti Sandra.
    »Wir nennen das, mit dem wir die Dinge regulieren, Tweaker. Der Eisloch-Tweaker scheint größer als unserer zu sein, aber das spielt keine Rolle. Sie hängen miteinander zusammen und haben dasselbe Ziel. Das ist nur ein Beispiel für die Identität aller nicht beschriebenen Elemente in der Informationsmatrix«, sagte Nehemiah.
    »Das erklärt alles«, sagte Ti Sandra ironisch.
    Nehemiah kämpfte weiter um verständliche Worte. »Tweaker sind nicht beschrieben, leer. Sie können alle Eigenschaften annehmen.«
    »Wir werden uns vorläufig auf die wesentlichen Dinge beschränken«, unterbrach Charles. »Die drüben scheinen zu wissen, welche Bedeutung das Eisloch hat. Sie wissen offenbar auch, was man damit anstellen kann, seht euch mal diese Dinger an …« Er deutete auf mehrere abgerundete Würfel, die in komplizierten Schlingen hingen. »Hochleistungsdenker. Mindestens einer davon ist ein QL-Denker, aber wir haben solche Denker noch nie gesehen. Sie sind groß und haben wahrscheinlich riesige Kapazitäten.«
    »Viel verfeinerter und komplexer als alles, was

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