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Heimkehr am Morgen (German Edition)

Heimkehr am Morgen (German Edition)

Titel: Heimkehr am Morgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Harrington
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Jessica könnte vielleicht dazu überredet werden, die Stelle in Seattle auszuschlagen und in Powell Springs zu bleiben …« An diesem Punkt fixierte er Adam scharf. »Vorausgesetzt, diejenigen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, sie zu beleidigen und ihren Ruf zu ruinieren, hörenauf, andere gegen sie aufzuhetzen, und brechen ihre Petitions-kampagne ab.«
    Adam erhob sich. »Bürgermeister Cookson, wenn ich dazu etwas sagen dürfte.«
    Horace setzte sich und gab mit einer Handbewegung sein Einverständnis, auch wenn er wenig begeistert aussah. »Nur zu, Adam.«
    Der Pfarrer räusperte sich. »Ich muss gestehen, diese Versammlung läuft nicht so ab, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nun stehen wir vor dem gleichen Problem wie zuvor.« Dieses Mal suchte er Cole auf seinem Platz in der Menge und starrte ihn finster an, bevor er weitersprach. »Fast ganz Powell Springs weiß inzwischen, dass Dr. Jessica Layton kürzlich in einer kompromittierenden Situation mit Cole Braddock ertappt wurde. Ich sollte vielleicht daran erinnern, dass Braddock mit Amy Layton, der Schwester der Ärztin, so gut wie verlobt ist. Eine Frau mit solch losen Moralvorstellungen darf nicht mit der medizinischen Betreuung unserer Mitbürger betraut werden.«
    Alle begannen gleichzeitig zu reden, wobei viele Adam zustimmten.
    Während Horace wieder seinen Hammer zum Einsatz kommen ließ, schoss Granny Mae Rumsteadt wie eine dünne, grauhaarige Furie von ihrem Stuhl einige Reihen hinter Cole hoch. »Sie, Adam Jacobsen, verhalten sich wie ein Großinquisitor, nicht wie ein Mann Gottes.« Sie drehte sich um und blickte in die Gesichter um sie herum. »Ich bin enttäuscht von jedem von euch, der die scheußliche Petition dieses Mannes unterzeichnet hat. Als ihr im Krankenhaus gelegen habt, war da etwa nicht jedes Mal, wenn ihr die Augen aufgeschlagen habt, Dr. Jessica an eurer Seite und hat euch gepflegt? Hält sich Powell Springs für etwas Besseres als Jess Layton? Ihr habt doch selbst gehört, dass dieser feine Herr Doktor meint, Powell Springs sei nicht gut genug für
ihn
. Und außerdem sind Amy Layton und Cole Braddock gar nicht verlobt.«
    »Granny, Sie sind ja völlig gestört!«, zischte Adam.
    Birdeen hatte Mühe, den erhitzten Wortwechsel mitzuproto-kollieren.
    »Reden Sie keinen Bockmist,
Reverend
Jacobsen!«
    Pop, Cole und mehrere andere brachen in Gelächter aus. Einige der anwesenden Damen schnappten nach Luft, aber Granny Mae war eine Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm, wenn sie sich im Recht fühlte, was meistens der Fall war.
    »Welchen Beweis haben Sie, dass das, was Sie von Cole und Jessica behauptet haben, der Wahrheit entspricht?«, fragte sie herausfordernd. »Diese Stadt geht vor die Hunde, und ich bin der Meinung, dass Menschen wie Sie, Adam Jacobsen, und Sie, James Leonard« – sie drehte sich um und zeigte auf den Mann, der den Mob zu Jessicas Praxis geführt hatte – »den Weg dazu bereitet haben.«
    Mit vor Entrüstung hochrotem Gesicht wandte sich Adam an Horace. »Bürgermeister Cookson, wollen Sie einfach nur dasitzen und zulassen, dass diese Versammlung in Anarchie versinkt?«
    Der Bürgermeister rieb sich die Stirn. »Um Gottes willen, Adam, Granny oder wer auch immer. Wir sind hier doch nicht bei einem Nähkränzchen, um den neuesten Klatsch auszutauschen. Es ist eine Bürgerversammlung. Wir versuchen, wichtige Entscheidungen zu treffen.«
    »Genau das tun wir auch. Ich werde nicht dafür stimmen, Jessica Layton die Stelle als Ärztin anzubieten. Um halb sechs Uhr morgens habe ich Cole Braddock aus der Praxis kommen sehen. Was werden sie wohl zu dieser frühen Stunde dort gemacht haben?«
    »Was hattest du denn in aller Herrgottsfrühe dort zu suchen, Jacobsen?«, fragte Cole dazwischen. »Du hast selbst ausgesehen, als hättest du die Nacht in einem Heuhaufen verbracht.«
    »Ich war auf dem Weg ins Krankenhaus, um den Leidenden Trost zu spenden.« Adam richtete sich nun an die versammelte Bürgerschaft. »Ich habe gehört, wie sie sich unterhalten haben – es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch. Und ich habe gesehen, wie sie sich geküsst haben.«
    »Ach ja? Und ich hab Ihren blanken Hintern heute Nachmittag im Bett meiner Frau gesehen, Jacobsen, wo Sie sich mächtig insZeug gelegt haben. Das ist um einiges schlimmer, als sich auf einer Veranda zu unterhalten und zu küssen.«
    Alle Köpfe fuhren herum, um herauszufinden, wer solch eine geschmacklose und ungeheuerliche Anschuldigung vorgebracht

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