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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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einfach. Viel Luft zum Reden hatte ich zwischen Kimis Beinen sowieso nicht.
    „Das ist der Weg zum Flughafen“, murmelte Papa. „Hoffentlich holen wir sie rechtzeitig ein …“
    Ich stellte mir gerade vor, wie Jill mit meinem Amulett auf die Bahamas flog, da holte mich eine Vollbremsung zurück in die Realität.
    „Glück gehabt!“, stöhnte Zacharias Birnbaum. „Die wollen nicht fliegen, die wollen reiten.“

    Zwischen Kimis Knien hindurch drängte ich mich nach oben und sah aus dem Fenster. Aus unserer Motorhaube quoll Rauch. Jill und Justin erkannte ich trotzdem. Jeder hatte eine Tasche mit seinem Namen drauf über der Schulter. Reiterkleidung, vermutete ich.
    „Los, hinterher!“, kommandierte ich und krabbelte auf den Parkplatz. „Papa, du bleibst hier und hältst das Auto fahrbereit.“
    Mein Vater schlug die Hacken zusammen und antwortete zackig: „Wird gemacht, Boss!“
    Ich warf ihm eine Kusshand zu. Die hatte er sich wirklich verdient, oder?
    Jill und Justin sind so eingebildet, dass sie sich niemals umdrehen, egal was hinter ihnen passiert. Ein scheppernder Lieferwagen interessiert die nicht. Ihre Gedanken kreisen immer nur um sich und ihre Gemeinheiten.
    „Nun sag schon, wo ist es?“, quengelte Justin.
    Kimi stupste mir in die Seite – es ging um mein Amulett.
    Wir sahen Jill zwar nur von hinten, aber ich wusste, dass sie zufrieden grinste. Die beiden gingen in den Stall und wir folgten ihnen.
    „Es ist natürlich hier auf dem Hof“, erwiderte Jill schnippisch.
    Volltreffer!
    Erst wollte ich mich in einer leeren Box verstecken und Jill heimlich beobachten, während sie die Kette holte. Aber dann entschied ich mich anders.
    Ich steckte zwei Finger in den Mund und pustete. Und zum allerersten Mal in meinem Leben kam ein Pfiff dabei heraus.

Kennt ihr das Gefühl, etwas zu bereuen? Ich kenne es! Leider.
    Kaum hatte der Pfiff meinen Mund verlassen, hätte ich mir auch schon in den Hintern beißen können. Die Zeit war plötzlich wie eingefroren. Es war, als könnte ich das Geräusch durch die Luft fliegen sehen. Meter für Meter näherte es sich der doofen Ziege.
    Ich hielt den Atem an. Schickte Stoßgebete zum Himmel. Bitte, bitte, hör mich nicht! Ich war so beschäftigt mit Flehen und Hoffen, dass ich mitten im Gang stehen blieb, statt mich zu verstecken.
    Wie gesagt, Jill und Justin sind so eingebildet, dass sie sich nie umdrehen. Außer jetzt. Langsam wandten sie die Köpfe. Was sie sahen, konnten ihre kleinen Gehirne nicht fassen: uns!
    Ich stand dort. Und drei Feenmädchen, eine bleicher als die andere. Kein Wunder. Ich hatte Kimi, Mia und Nelly mittlerweile jede Gräueltat der Zwillinge erzählt.
    Jill versuchte, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen.
    „Sieh mal einer an, Amanda Pflaumenbaum!“, schnaubte sie. „Was machst duuuu denn hier?“
    Ich kam mir fürchterlich klein und dumm vor.
    Mit dem Kinn gab sie Justin einen Wink, uns zu vermöbeln. Ein paar Pferde streckten links und rechts die Köpfe aus den Boxen. Tiere wissen automatisch, wenn’s spannend wird.
    „Verfüttere diese Tanten an irgendeinen Klappergaul!“, befahl sie hochnäsig. „Ich gehe schon mal auf die Koppel.“
    Während Justin breitbeinig wie ein Cowboy auf uns zumarschierte, stolzierte Jill zum Hinterausgang.
    Jetzt holt sie das Amulett und haut ab, durchzuckte es mich. Aber so kam’s nicht.
    Plötzlich hob Jill vom Boden ab und hing mit gespreizten Beinen in der Luft. Ehrlich!
    Es wurde bitterkalt im Stall. Die Pferde schnaubten, Rauchwölkchen erschienen vor ihren Mäulern. Wie bei uns Menschen im Winter.
    „Fabula!“, sagte Kimi ahnungsvoll. Und sie hatte Recht. Durch die hintere Tür schwebte die dunkle Fee herein. Mit ihrem schwarz verhüllten Arm machte sie eine Kreisbewegung. Die Glühbirnen in den Lampen flackerten noch einmal kurz auf, dann erlosch das Licht. Die Eingangstür knallte zu.
    Fabula Schattenreich faltete ihren Sonnenschirm zusammen und schnipste. Jill plumpste auf das Stroh im Gang.
    „Du hast etwas, was mir gehört!“, fauchte Fabula und durchbohrte Jill mit ihren kalten Augen.
    Jill bekam keinen Ton heraus. Meine Wut schlug in Mitleid um. Ich wusste nur zu gut, wie man sich in Fabulas Gegenwart fühlt. Die Hüterin des Spiegeltors hatte mir noch nie ein Haar gekrümmt, aber schon oft Angst eingejagt.
    „Du hast es Amanda abgenommen!“, spie sie Jill ins Gesicht. „Jetzt gib es mir!“
    Jill sah mich an, dann Fabula.

    Die schwarze Fee richtete ihre

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