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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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frische Luft ein. Die hatte noch nie so gut gerochen, ich schwör’s.
    Ohne uns an den Kameras zu stören, rannten wir im Schatten der Bäume auf das Tor zu. Von hinten sehen nachts doch alle Menschen gleich aus, oder?
    Das Tor ließ sich auch leicht öffnen. Mia hatte es nicht ins Schloss fallen lassen, sondern einen Blumenkübel zwischen die beiden Flügel gestellt. Sie denkt eben immer an alles.
    Als wir auf den Fahrrädern durch die Nacht brausten, schrie ich alle dreieinhalb Meter vor lauter Erleichterung: „Juchhu!“ Es war eine der lustigsten halben Stunden überhaupt.

    „Wie du gequietscht hast, Kimi“, prustete ich los.
    „Wie du die Hände vor die Augen gehalten hast“, erwiderte Kimi kichernd. „Und Nelly hockte da, als wollte sie wieder Häschen spielen.“
    Ich lachte, wie man nur mit besten Freundinnen lachen kann.
    Mit der guten Stimmung war es aber schlagartig vorbei, als wir bei der Wohnung meiner Mutter ankamen. Alle Fenster waren hell erleuchtet. Die Kirchturmglocke schlug Mitternacht.
    Jetzt erst merkte ich, dass wir neunjährige Mädchen waren. Jede Mutter der Welt hätte sich Sorgen gemacht, Zettel hin oder her. Auch das leiseste Feenschleichen nutzte nichts. Meine Mutter riss die Tür auf, als wir gerade die Treppe hochkamen.
    „Seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen!“, keifte sie los. „Ich hab den ganzen See nach euch abgesucht.“
    Ich schluckte. Um sein Kind Angst zu haben, muss schlimm sein. Es tat mir wirklich leid.
    „Wir sind immer ein bisschen weiter geschlendert“, nuschelte ich kleinlaut. „Entschuldige …“

    Mama lief zu mir und schloss mich in die Arme. „Hach, heute ist ein Tag zum Abgewöhnen.“ Sie sah mir fest in die Augen. „Normalerweise bin ich ja auch nicht ängstlich. Aber da ist so eine merkwürdige Frau ums Haus geschlichen. Barfuß! Richtig unheimlich war die. Schwarze Haare, schwarzes Kleid, bleiche Haut und so einen stechenden Blick. Als wollte sie mit ihren Augen in mich reinkriechen.“ Mama schüttelte sich.
    Wir schüttelten uns auch. Eine bessere Beschreibung hätte man von der Hüterin des Spiegeltors nicht abgeben können.
    „Fabula“, wisperte Nelly.
    „Die hat wohl auch deinen stummen Hilferuf aufgeschnappt“, mutmaßte Mia leise.
    Ich schwor, ab der nächsten Unterrichtsstunde besser aufzupassen, damit ich nie wieder so einen plumpen Fehler beim Zaubern machte – wenn ich überhaupt jemals ins Feeninternat zurückkehren konnte.
    Kurze Zeit später, auf unserem Matratzenlager, klärte ich Nelly, Mia und Kimi auf, wie mich Fabula in die Mangel genommen hatte.
    „Mein Amulett hat wohl mal ihr gehört. Jetzt ist sie sicher hier, um uns zuvorzukommen. Also, kein Sterbenswörtchen mehr über Jill!“
    Alle nickten.
    Lange lagen wir noch wach. Als wäre mein Amulett-Problem nicht schon groß genug, hatten wir nun auch noch die dunkle Fee am Hacken.

Als ich am Samstagmorgen aufwachte, freute ich mich. Ich lag auf einem Matratzenlager in der Wohnung der besten Mutter der Welt. Um mich herum die besten Freundinnen der Welt – außer Emma.
    Nellys Bein lag quer über meinem Bauch. Mia hatte ihren Kopf in Kimis Armbeuge gelegt, als wollte sie daran riechen. Und Kimi hielt tatsächlich Nellys Hand.
    Es war zum Platzen toll! Ich platzte leise, damit die anderen in Ruhe aufwachen konnten. Ich bin ja rücksichtsvoll.
    Doch da sie sich auch nach einer halben Ewigkeit nicht regten, klatschte ich irgendwann ungeduldig in die Hände.
    Als Rache gab’s eine Kissenschlacht! Wir purzelten über- und untereinander. Aufs Sofa rauf und wieder runter. Als wir nicht mehr konnten, kam ich ins Grübeln.
    „Wieso kann Fabula eigentlich in die Menschenwelt?“, wollte ich wissen.
    Kimi, Mia und Nelly waren völlig aus der Puste. Oder wollte mir einfach keiner antworten?
    Nelly tat es dann aber doch. „Weißt du, Fabula war nicht immer eine dunkle Fee. Sie ist … ist …“
    Kimi beendete den Satz. „Fabula ist die Zwillingsschwester von Fortunea Tautropf.“
    Beinahe wäre ich vom Sofa gefallen. „Der Zwilling der Internatsleiterin?“
    Das konnte ich nicht glauben. Fabula und Fortunea waren so verschieden wie Tag und Nacht, wie Schwarz und Weiß, wie Jill und Nelly!
    „Fabula ist fünf Minuten älter“, fügte Mia hinzu. „Aber Fortunea war von Anfang an in allem besser. Und Fabula verbitterte immer mehr. Eines Tages …“
    Nelly fiel ihr ins Wort. „Stopp, Mia! Das dürfen wir ihr noch nicht erzählen.“ Sie sah mich

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