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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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Heiliger Spekulatius, war ich froh!
    „Nicht, dass wir dir das nicht zugetraut hätten“, schwindelte ich ein wenig. „Aber wie hast du das bloß gemacht?“
    Nelly lachte ihr Nellylachen.
    „Ich sollte das Rezept für eine Salbe aufschreiben, mit der sich eine Fee in einen Muffeltroll verwandeln kann.“
    Mia brachte auf den Punkt, was wir wohl alle dachten: „Wer sagt denn, dass die fiesen Viecher nicht doch zu etwas gut sind?“

Der Ausflug startete am nächsten Morgen pünktlich um acht Uhr. Nelly, Kimi, Mia und ich hatten etwa sechzehn Stunden am Stück geschlafen. Jetzt hatte ich wieder Kräfte wie ein Muffel…, nein, besser wie ein Bär. Im Speisesaal bekamen wir Fresspakete für den ganzen Tag und literweise Löwenzahnmilch.
    Auch andere Klassen machten sich mit uns auf den Weg zur Festwiese. Auf der Wanderung redeten wir ununterbrochen. Hundertmal musste jede von uns vieren die Geschichte von unserer Befreiung erzählen. Hundertmal bekam Nelly Lob. Von allen Seiten, sogar von den Jungs.
    Außerdem musste Nelly den Fußabdruck eines Trolls für Pelegrin Pilgrim zeichnen. Nelly konnte das einfach so aus dem Gedächtnis. Die ganze Frühstückspause über hockte sie im Gras und arbeitete daran.
    „Pelegrin war schwer beeindruckt von meinen Zeichenkünsten“, berichtete Nelly mir anschließend mit hochrotem Kopf. „Meinst du, er ist vielleicht doch mein Vater?“
    Ich hob fragend die Schultern. Wer Nellys Vater ist, weiß bloß ihre Mutter. Und die rückt nicht mit der Sprache raus.
    Gegen Nachmittag kamen wir auf dem Festplatz an. Nelly platzte fast vor Aufregung. Aus allen Himmelsrichtungen waren schon Zwerge, Elfen und jede Menge andere Feen herangeströmt. Es wurde gesungen und getanzt, gegessen und sich gegenseitig zugeprostet.
    Nelly aber konnte nichts essen und nichts trinken, so aufgedreht war sie. Schnurstracks rannte sie zur noch leeren Bühne.
    „Wann kommt sie endlich?“, erkundigte sie sich bei einem Zwerg, der eine Art Gitarre herbeitrug.
    „Wen meinst du?“, fragte der Kleine.
    „Na, sie . Elli Elfenbein!“
    Der Zwerg schüttelte den Kopf. „Oh, sie  …“, wiederholte er mit leichtem Grinsen. „ Sie kommt leider gar nicht. Schnupfen. Damit kann selbst eine Elfe nicht singen.“
    Nelly sackte regelrecht in sich zusammen. Aber ihre Enttäuschung währte nicht lange. Wir mischten uns wieder unter die anderen. Und wisst ihr was? Später, als es dunkel wurde, begannen wir selbst zu singen. Nicht auf der Bühne, einfach so. Wir hockten uns in einen Kreis und legten los. Ihr wisst schon, mit was:
    „Feen und Elfen werden dir immer helfen,
    denn wir sind …
    denn wir sind …
    wir sind einmalig, elfenbeinig, oberfeenstark!“
    Irgendwann schnappte sich Marin noch das seltsame Saiteninstrument, das der Zwerg gebracht hatte, und klampfte drauflos.
    Wir sangen, was uns eben so einfiel. Endlich traute ich mich auch. Ganz alleine, vor über fünfhundert Leuten, trug ich die Lieder vor, die ich am Wochenende zuvor mit Papa am See gesungen hatte.

    Es war ein unbeschreibliches Gefühl, denn bald summten alle mit. Sogar Rosamunde und Pelegrin. Das Fest ging noch bis tief in die Nacht, dann machten wir uns mit Laternen auf den Heimweg.
    Eins wurde mir da klar: Wenn ich mal groß bin, will ich einen Mann, der richtig gut Gitarre spielen kann. Aber bis dahin ist es noch lange, lange hin.

© Thomas Barth
    TH i LO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung – die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Autor.
    Nach dem Studium arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für „Bibi Blocksberg“ und „Sesamstraße“. Für den Roman zum Film „Wickie und die starken Männer“ gewann er den österreichischen Buchliebling 2010.
    Heute lebt er mit seiner Frau, seinen vier Kindern und einem feuerroten Kater in Mainz.
    Mehr über TH i LO gibt es unter
www.thilos-gute-seite.de

© José Harvey
    Wenn Franziska Harvey zu zeichnen beginnt, verzaubert sie die Menschen. Geboren wurde sie 1968 in Frankfurt am Main, doch ihre Kindheit verbrachte sie zu einem Großteil in Argentinien. Zurück in Deutschland, studierte sie Illustration und Kalligrafie an der Fachhochschule Wiesbaden. Heute arbeitet sie für zahlreiche Kinder- und Jugendbuchverlage und lebt wieder in Frankfurt: mit ihren drei Kindern, einem Hund und einer Schmusekatze.

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