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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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erstrahlt in neuem Glanz, und wir müssen es unbedingt unseren Freunden zeigen.“ Er prostete ihr mit der Kaffeetasse zu. „Du bist eine brauchbare Duchess.“
    „Vielen Dank.“
    „Ich habe zu danken.“
    Zufrieden lächelnd widmete Miranda sich ihren Briefen. Der unterste in dem Stapel bot ein seltsames Erscheinungsbild: Er war zerknickt und verschmutzt, als wäre er von weither gekommen. Doch es stand kein Absender darauf, sodass sie den Umschlag vorsichtiger als die anderen öffnete. Sie zog einen sorgfältig gefalteten Briefbogen heraus und faltete ihn auf. Dabei fiel ein einziger grüner Stein heraus und purzelte auf den Tisch. Auf dem Papier stand in einer ebenmäßigen und kräftigen Handschrift ein einziges Wort: „Danke“. Rasch erhob sie sich und zeigte das Schreiben ihrem Gemahl. „Denkst du, es ist von ihm?“
    „Gewiss. Er will uns sagen, dass er am Leben ist und dass es ihm gut geht.“
    „Darüber bin ich froh.“
    „Ich auch.“ Der Brief ist, wie ich sehe, an dich adressiert. Das wundert mich nicht, denn vermutlich braucht St. John mehr als ein paar Monate, um sich zu überwinden, mir zu schreiben und sich für irgendetwas zu bedanken.“ Marcus hielt den Smaragd gegen das Licht. „Wie es aussieht, hat er dein Geschenk doch nicht vollständig verhökert. Er ist offensichtlich noch einmal auf die Füße gefallen. Bewahre den Stein als Talisman in deinem Schmuckkästchen auf, meine Liebe.“
    „Ahem.“ Wilkins war in den Frühstückssalon gekommen und machte sich so diskret, wie es ihm möglich erschien, bemerkbar. Er runzelte seit Monaten das erste Mal die Stirn, was seinen Herrschaften einen Hinweis gab, wie aufgeregt er war.
    „Ja, Wilkins?“
    „Das Gepäck, das Sie erwartet haben, ist angekommen, Euer Gnaden.“
    Der Butler hatte in solch bedeutungsvollem Ton gesprochen, dass Miranda keinen Augenblick daran zweifelte, es müsse sich um ihre Überraschung handeln.
    „Sehr gut. Wie es scheint, bekommst du die Antwort auf all deine Fragen in wenigen Augenblicken, meine Teure.“ Marcus nahm ein sauberes Taschentuch aus der Rocktasche und faltete es sorgsam.
    „Du wirst doch nicht …“
    „Natürlich werde ich dir die Augen verbinden, Miranda. Ich habe mir so große Mühe gegeben, diese Überraschung für dich vorzubereiten, dass ich die Spannung noch ein wenig zu erhöhen wünsche.“
    „Also schön, wenn es sein muss.“
    Er stand auf und trat hinter sie, um ihr die Binde über die Augen zu legen. „Wenn du mir jetzt deinen Arm reichen würdest?“ Sie kam seinem Wunsch unverzüglich nach, sodass er sich ihre Hand in die Armbeuge legen und sie aus dem Zimmer hinaus in den Flur führen konnte.
    Aufgeregt gewahrte sie, dass er sie in das Entree geleitete. „Du bist ein unmöglicher Mann“, schimpfte sie und strahlte.
    „Das wusstest du, bevor du mich geheiratet hast. Und dennoch warst du nicht aufzuhalten.“
    „Es schien mir nicht angemessen, dich gleich bei unserer ersten Begegnung auf diesen Tatbestand hinzuweisen.“
    „Nein, damit hast du bis zu unserer Hochzeitsnacht gewartet, um mir dann unerbittlich meine Fehler an den Kopf zu werfen und mich aus meinem Haus zu vertreiben.“
    „Zu vertreiben?“
    „Nach London. Dort kam mir der Einfall für meine Überraschung.“
    Sie waren in der Eingangshalle angelangt. Marcus’ Stimme hallte in dem hohen Raum, und sie spürte die frische Luft, die durch die offene Tür hereinwehte, an ihren Wangen. Was für ein Paket könnte zu dieser Stunde für mich angekommen sein?, fragte sie sich klopfenden Herzens. War es etwa mit einer speziellen Kutsche eigens aus London geliefert worden? Hoffentlich wollte Marcus ihr nicht ein neues Smaragdcollier als Ersatz für das Familienerbstück überreichen. Natürlich würde sie es mit Haltung und Würde entgegennehmen, es bei nächster Gelegenheit jedoch wieder St. John überlassen, falls sie einander je wiedersehen würden. Ihr Gemahl hatte zu lang in der Vergangenheit gelebt, und die Smaragde würden sie immer an die unglückliche Familiengeschichte erinnern. Es war an der Zeit, dass sie sich gewisser Familientraditionen entledigten und neue schufen.
    „Bist du bereit?“, fragte er plötzlich.
    „Wirklich, Marcus. Du weißt, dass ich keine Geschenke von dir erwarte. Du hast mir bereits alles gegeben, was ich mir von dir je hätte wünschen können.“
    „Alles außer einem.“
    Er befreite Miranda von der Augenbinde, und sie blinzelte in das zur Tür hereinscheinende Sonnenlicht.

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