Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
sich um und starrte ihn aus großen Augen an. “Du warst das also? Du warst der anonyme Bewunderer, der alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um meine Karriere zu retten?”
Er zuckte mit den Schultern. “Es war das Mindeste, was ich tun konnte, nach allem, was geschehen ist. Linnea, ich …” Er stöhnte auf. “Verdammt, ich liebe dich! Im Grunde habe ich es gewusst, seit du auf einmal wieder vor mir standest, doch mein dummer Stolz hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei diente doch alles, was ich mir in den vergangenen sechs Jahren aufgebaut habe, nur einem Zweck: Ich wollte dir beweisen, dass du dich in mir getäuscht hattest – dass ich nicht der naturverliebte Träumer bin, für den du mich immer gehalten hast.”
Nun konnte Linnea die Tränen nicht mehr zurückhalten – doch dieses Mal waren es Tränen des Glücks. “Ist das wirklich wahr?”, flüsterte sie. “Du liebst mich?”
Sanft zog er sie in seine Arme. “Ich war ein Idiot, jemals daran zu zweifeln. Und du? Gibt es in deinem Herzen vielleicht auch noch einen Platz für mich?”
“Ob es dort einen Platz für dich gibt?”, stieß sie mit vor Rührung erstickter Stimme aus. “Du Dummkopf, es gehört dir doch schon längst voll und ganz!”
Und als Kristian sie dieses Mal küsste, wusste Linnea, dass keine Macht der Welt sie jemals wieder trennen konnte. Sie gehörten zusammen – so war es schon immer gewesen, und so würde es auch immer sein.
Einen Monat später
“Schon verheiratet oder nicht – du siehst aus wie die glücklichste Braut auf der ganzen weiten Welt!” Finja wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln. “Ich beneide dich richtig, weißt du das? Am liebsten würde ich meinem Sander auch gleich noch einmal das Jawort geben.”
Lächelnd betrachtete Linnea sich in dem großen Wandspiegel. Das champagnerfarbene Kleid aus Seide umschmeichelte ihre schlanke Figur vorteilhaft, und das Diamantdiadem, das sie anstelle eines Schleiers trug, strahlte mit ihren Augen um die Wette.
Ja, sie war wirklich unbeschreiblich glücklich. Sie hatte aber auch allen Grund dazu, denn heute, an diesem herrlichen Frühsommertag, wollten Kristian und sie ihr Ehegelübde erneuern. Und dieses Mal würden – anders als vor sechs Jahren, als sie zum ersten Mal zusammen vor den Traualtar traten – all die Menschen, die sie liebte, um sie versammelt sein und sich mit ihr freuen.
Natürlich ihre Mutter, dann Annika, die im Laufe der vergangenen Wochen zu einer wahren Freundin für sie geworden war, und einige Bekannte aus London.
Es klopfte an der Tür, und Annika steckte ihren Kopf ins Zimmer.
“Sagt bloß, ihr seid immer noch nicht fertig!”, tadelte sie ihre Schwiegertochter und deren Freundin milde. “Der Bräutigam wartet schon ganz sehnsüchtig!”
“Wir kommen sofort”, entgegnete Finja. “Einen Augenblick noch, bitte.”
Als sie wieder allein waren, ergriff sie Linneas Hände und drückte sie. “Alles Glück der Erde für dich und deinen Liebsten!”
Linnea kämpfte mit den Tränen. “Danke – vielen Dank!”
Die Zeremonie fand draußen im Garten hinter der alten Mühle statt. Bei herrlichstem Sonnenschein und unter einem fast schon unwirklich blauen Himmel gaben Kristian und Linnea sich zum zweiten Mal das Jawort – und dieses Mal sollte es für immer sein.
Für Linnea war Kristian der Mann ihres Lebens, und immer wenn sie ihn ansah, ging ihr das Herz auf vor lauter Zuneigung. Sie wusste nicht mehr, wie sie es all die Jahre ohne ihn ausgehalten hatte. Er war ein Teil von ihr – war es schon immer gewesen. Und jetzt – endlich! – stand ihrem Glück nichts mehr im Wege.
“Sie dürfen die Braut nun küssen”, verkündete der Pastor schließlich – und auf diese Aufforderung hatte Kristian nur gewartet.
Er zog sie in seine Arme und küsste sie zärtlich und voller Liebe.
Bevor die Welt um sie herum in Bedeutungslosigkeit versank, glaubte Linnea ganz kurz ein freudestrahlendes Mädchengesicht in der Menge der Feiernden zu sehen.
Audreys Gesicht.
Abrupt machte Linnea sich von Kristian los und suchte noch einmal die Reihen der Gäste ab, doch da war niemand, der dem ehemaligen Au-pair-Mädchen ihrer Freundin Finja auch nur im Entferntesten ähnelte. Außerdem musste Audrey – selbst wenn sie wirklich noch lebte – inzwischen bereits über dreißig sein und war daher längst kein junges Mädchen mehr.
“Was ist mit dir?”, fragte Kristian und riss sie damit aus ihren Gedanken. “Du
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